Der Sieger von Ruiz vs Joshua muss sich vor dem Kampf schriftlich verpflichten, den IBF-Titel vor dem 31. Mai gegen Kubrat Pulev zu verteidigen.
Die IBF hat am Dienstag dem mehrfachen Titelträger im Schwergewicht, Andy Ruiz Jr., eine Ausnahmegenehmigung von seiner Pflichtverteidigung-Verpflichtung zugestanden, die es ihm ermöglicht, alle drei seiner Hauptgürtel (IBF, WBO und Super-WBA Champion) im geplanten Rückkampf gegen Ex-Champion Anthony Joshua zu verteidigen.
Der 29-jährige Andy Ruiz (33-1-0, 22 KO-Siege), 29, aus Imperial, Kalifornien, USA, der am 1. Juni in New York für eine der größten Überraschungen aller Zeiten im weltweiten Boxsport sorgte, als er den 29-jährigen Engländer Anthony Joshua (22-1-0, 21 KO-Siege) vier Mal schwer zu Boden schlug und ihn dann endgültig in der 7. Runde stoppte und damit alle WM-Gürtel Joshuas gewann. Inzwischen machte Joshua von seinem vertraglich festgeschriebenen, sofortigen Rückkampf-Recht Gebrauch und sein Promoter Eddie Hearn gab vorgestern bekannt, dass dieser Revanchekampf am am 7. Dezember in Diriyah, Saudi-Arabien stattfinden wird.
Andy Ruiz riskierte es, dass ihm die IBF den WM-Titel aberkennet, wenn er den IBF-Titel nicht in seinem nächsten Kampf gegen den Bulgaren Kubrat Pulev verteidigen würde. Die jetzt von der IBF verfügte Ausnahmegenehmigung von sofortigen einer Pflichtverteidigung gegen Kubrat Pulev, lässt ihn nun den IBF-Gürtel behalten.
Am Montag gab es eine Telefonkonferenz des IBF-Verwaltungsrates, um darüber abzustimmen, ob der von Ruiz gestellte Ausnahmeantrag gewährt oder abgelehnt werden soll. Gemäß dem Schreiben, das IBF-Präsident Daryl Peoples am Dienstag an die Beteiligten sandte, entschied die Mehrheit des Verwaltungsrates, dass die Ausnahmegenehmigung unter bestimmten Bedingungen gewährt wird.
Die IBF teilte mit, dass der Rückkampf zwischen Andy Ruiz jr. vs Anthony Joshua am oder vor dem 7. Dezember stattfinden müsse, um die Ausnahme zu gewähren.
Außerdem hat die IBF angekündigt, dass der Sieger dieses Rückkampfes, am oder vor dem 31. Mai 2020 gegen Kubrat Pulev zur Pflichtverteidigung des IBF-Titels antreten muss. Die IBF möchte, dass beide Kämpfer vor dem Kampf diese Klausel unterschreiben.
Darüber hinaus verpflichtet sich Andy Ruiz jr. schriftlich, „die IBF von sämtlichen Rechtskosten oder sonstigen Kosten im Zusammenhang mit der Gewährung der genannten Ausnahmegenehmigung freizustellen, schadlos zu halten und anderweitig zu entschädigen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Kosten, die mit einem sich daraus ergebenden Rechtsstreit verbunden sind.“
Am 24. Juli hat der Promoter von Andy Ruiz jr., Tom Brown von TGB Promotion, bei der IBF, diese Ausnahmegenehmigung beantragt und zahlte die für die Beantragung einer Ausnahmegenehmigung erforderliche Gebühr von 20.000 USD. Am 31. Juli schrieb John Wirt von Epic Sports, der Pulev gemeinsam mit Top Rank vermarktet, an die IBF und erläuterte die Einwände von Pulevs Team, gegen die Gewährung der Ausnahmegenehmigung für Andy Ruiz. Die IBF hat beide Anfragen abgewogen und ihre Entscheidung getroffen.
Ruiz´Promoter Tom Brown lehnte einen Kommentar zur Abstimmung ab, aber Pulevs Vertreter John Wirt war über diese Entscheidung wenig erfreut.
„Wir haben vor, gegen diese Entscheidung Einspruch einzulegen“, sagte Wirt gegenüber ESPN. „Wir werden die ganze Sache ansprechen, aber wir wollen, dass die Bedingungen klar sind. Eine unserer Bedenken ist, dass es keine Garantie gibt, dass der Ruiz vs Joshua-Sieger ohne Zwischenfälle gegen Pulev antritt oder dass der Sieger erneut eine Ausnahmegenehmigung, etwa für einen Vereinigungskampf um den WBC-Titel bekommt.
„Tatsache ist, dass ich nicht einmal sicher bin, ob Andy Ruiz diesem Kampf in Saudi-Arabien bisher zugestimmt hat. Es gibt eine Menge Unbekanntes zu diesem Zeitpunkt. Wir planen, die Entscheidung der IBF überprüfen zu lassen und wir werden sehen was am Ende dabei heraus kommt.“
Der 38-jährige Bulgare Kubrat Pulev (27-1-0, 14 KO-Siege), hat sieben Kämpfe in Folge gewonnen und ist seit seit er 2014, der einzigen Niederlage seiner Karriere, gegen den damaligen Weltmeister Wladimir Klitschko, ungeschlagen.
Kubrat Pulev sollte eigentlich schon im Oktober 2017 gegen den damaligen Weltmeister Anthony Joshua um denWM-Titel boxen, musstet jedoch wegen einer im Training erlittenen Schulterverletzung den Kampf absagen. Stattdessen kämpfte damal Joshua gegen Carlos Takam, der anstelle von Pulev, wegen dessen Verletzung, zum Pflichtherausforderer ernannt worden war.
Kubrat Pulev wurde erneut zum offiziellen Pflichtherausforderer der IBF, als er im Oktober letzten Jahres in einem Titel-Eliminatorkampf in Sofia, gegen Hughie Fury (Tyson Fury’s Cousin) einstimmig nach Punkten gewann.