Huck mit erfolgreicher Titelverteidigung gegen Kucher

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Nachdem die erste Titelverteidigung von Hucks IBO-Weltmeistergürtel im Cruisergewicht gegen den Briten Ovill McKenzie abgesagt werden musste, fand der Berliner in EBU-Europameister Dmytro Kucher einen adäquaten Gegner, welcher ihm vieles abverlangte.

Marco Huck siegt gegen Dmytro Kucher nach Punkten

Die lang ersehnte erste IBO-Titelverteidigung von Marco Huck, welche live auf RTL aus der TUI Arena Hannover übertragen und erstmals von Announcer-Legende Jimmy Lennon Jr. eingeleitet wurde, begann zu Beginn der ersten Runde recht verhalten. Während Kucher mit ersten Jabs Treffer erzielen konnte, war es gegen Ende der Runde Huck, der mit guten Aktionen punkten konnte.

Dass Marco Huck auf einen KO aus war, sah man direkt in der zweiten Runde. Der für seinen großen Unterhaltungswert bekannte Huck, zeigte sich im Ring mit wilden Aktionen zum Kopf des Ukrainers. Kucher konnte dann jedoch in Runde 3 und 4 das Kampfgeschehen weitestgehend aus der Ringmitte bestimmen, obwohl viele Aktionen von Kucher durch Huck mit Klammern unterbunden wurden.

Nachdem Marco Huck bis zur 7. Runde das Tempo etwas rausnehmen musste, folgten dann in Runde 8 nach einem unabsichtlichen Kopfstoß Kuchers, die für Huck bekannten explosionsartigen Angriffe. Der IBO-Champion traf den Europameister mit einigen schweren Händen am Kopf und brachte diesen kurzerhand deutlich in Bedrängnis. Obwohl Kucher zudem das erste mal im Verlauf des Kampfes benommen wirkte und die Deckung teilweise tief hängen ließ, war es Huck nicht möglich, den Kampf unter der Anfeuerung des Publikums vorzeitig zu beenden.

Switch Hitter Kucher bereitet Huck einige Probleme

Ab Runde 9 begann Kucher dann eine andere Strategie zu fahren. Der als Switch Hitter bekannte Ukrainer wechselte in die Rechtsauslage und ließ den Weltmeister zunächst etwas alt aussehen. Huck wirkte sehr statisch und wenig beweglich im Oberkörper, musste zudem unnötige Hände nehmen. Es war eine Runde, die man hätte durchaus für den Ukrainer werten können.

In Runde 10 wurde dann auch für den TV-Zuschauer ersichtlich, warum Kucher in die Rechtsauslage wechselte: vermutlich durch Schlagwirkung, schwoll das rechte Auge des Ukrainers zu und behinderte dessen Sicht. Durch den Wechsel in die Rechtsauslage, sorgte Kucher dann auch in der 11. Runde dafür, dass das Auge weiter geschützt wurde und nicht noch mehr zuschwoll.

Da ein Sieg Dmytro Kuchers, nach Punkten zurückliegend, nur noch durch KO möglich war, boxte dieser nun in Runde 12 wieder in der Normalauslage und versuchte nochmals, dem Weltmeister zuzusetzen. Huck hielt jedoch gut dagegen und konnte somit auch die letzte Runde für sich entscheiden. Nach der kompletten Distanz von 12 Runden werteten die Punktrichter 2x 117-111 und 119-109. Die letzte Wertung ist dabei ein Ergebnis was in vielen Augen zu klar für den Weltmeister ausfiel, zeigte er doch einige Schwächen. Ein Ergebnis mit 116-112 für Huck wäre dem Verlauf des Kampfes jedoch auch gerecht gewesen.

Dass man im Huck Lager so langsam eine Titelvereinigung anstreben mag, wurde im Interview nach dem Kampf deutlicher. Neben einem möglichen Kampf gegen WBO-Weltmeister Oleksandr Usyk, könne man sich ebenso einen Kampf gegen WBC-Weltmeister Tony Bellew vorstellen, welcher für Huck die definitiv bessere Wahl darstellen würde.

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