Horror-Cut! Jaime Munguia stoppt Tureano Johnson

Foto: Tom Hogan/Golden Boy Promotions

Pünktlich zum Halloween-Wochenende offenbarte sich im Kampf zwischen Jaime Munguia und Tureano Johnson ein gruseliger Anblick.

Munguia unter Druck

Schon bei der Ansetzung dieses Gefechts im Mittelgewicht konnte man einen spannenden, Action-geladenen Verlauf prognostizieren. Sowohl Ex-Weltmeister Jaime Munguia (36-0-0, 29 KOs) als auch Tureano Johnson (21-3-1, 15 KOs) haben in der Vergangenheit nur selten davor zurückgeschreckt, die Fäuste mit voller Härte und Bedingungslosigkeit fliegen zu lassen und dabei auch Gegentreffer in Kauf zu nehmen. Dass es am Ende aber so hässlich ausgehen würde – damit konnte man natürlich auch nicht rechnen. 

Johnson hatte sich von der ersten Sekunde an dem Motto „Flucht nach vorne“ verschrieben und setzte seinen zwölf Jahre jüngeren Gegenüber, der hier als Favorit ins Rennen ging, gehörig unter Druck. Das Ziel war, Munguia keinen Zentimeter Raum zu geben und im Infight mit rigorosen Attacken zu punkten. Johnson wechselte dafür auch in die Rechtsauslage, um mit rechten Haken die weitestgehend deckungslose Führhand-Seite des Mexikaners zu befeuern. Gleich in der ersten Runde kam er so zu mehreren satten Treffern. Auch der Körper Munguias wurde nicht vernachlässigt. 

Bereits in der Vergangenheit hatte der WBO Intern-Continental Champion sich in solch defensiven Positionen nicht wohl gefühlt. Also durfte er nicht zulassen, dass sich Johnson derart penetrant an ihn klebt. Schon früh traf er mit dem rechten Aufwärtshaken, den ihn der Mann von den Bahamas durch sein etwas ungestümes nach-vorne-stolpern quasi anbot. Dieser Schlag sollte später kampfentscheidend sein. Auch bewegte sich Munguia im weiteren Verlauf etwas mehr, sodass er kein zu statisches Ziel mehr darstellte. 

Übler Lippen-Cut erzwingt Abbruch

Es blieb ein spannendes, umkämpftes Duell, bei dem keiner der Boxer zurückweichen wollte. Anders als in früheren Zeiten ließ sich Munguia aber nicht mehr auf eine absolute Schlacht ein und wählte seine Attacken mit ein wenig mehr Bedacht. Im sechsten Durchgang kam es schließlich zu der entscheidenen Szene: Johnson fing sich abermals einen harten Aufwärtshaken – und diesmal spritzte Blut! Kurz darauf bekam der Referee mit, dass Johnson durch den Schlag einen herben Cut direkt an der Oberlippe erlitten hatte. Der Ringarzt wurde zu Rate gerufen und die letzten Sekunden der Runde zu Ende geboxt. 

Foto: DAZN

In der Pause wurde dann aber rasch signalisiert, dass es hier nicht weiter gehen könnte. Das Risiko einer noch schweren Verletzung war zu groß. Sichtlich geknickt musste Johnson also hinnehmen, dass Munguia zum Sieger erklärt wurde. 

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