Hopkins nicht von dieser Welt?

IBF-Weltmeister will am 26. Oktober einen neuen Rekord aufstellen

Der 26. Oktober rückt immer näher! Damit eröffnet sich schon bald für Karo Murat (25-1-1, 15 K.o.´s) die Chance, IBF-Weltmeister im Halbschwergewicht zu werden. Der aktuelle Titelträger ist ausgerechnet eine lebende Boxlegende, der Amerikaner Bernard Hopkins (53-6-2, 32 K.o.´s). Der 48-Jährige hat seinerseits ganz andere Pläne und will mit einem Sieg über Murat für einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher sorgen. Welchen Rekord der US-Amerikaner anpeilt und wieso der älteste Box-Weltmeister aller Zeiten kürzlich seinen Kampfnamen änderte, sagt er im Interview.

Herr Hopkins, am 26. Oktober versuchen Sie, einen neuen Rekord aufzustellen. Diesmal wollen Sie der älteste Box-Weltmeister werden, der jemals einen WM-Titel verteidigt hat. Motiviert Sie das zusätzlich?

Bernard Hopkins: Solche Rekorde aufzustellen oder zu brechen, hatte ich am Anfang meiner Karriere nicht im Sinn. Doch zum jetzigen Zeitpunkt ist das der Hauptgrund, der mich antreibt. Es gibt wohl keinen, der meine Erfolge wiederholen kann. Solange es möglich ist, tue ich nichts lieber, als Rekorde aufzustellen und diese zu brechen.

Zuletzt haben Sie sich im März dieses Jahres gegen Tavoris Cloud die IBF-Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht gesichert. Wie bewerten Sie diesen Kampf rückblickend?

Bernard Hopkins: Das war ein perfekter Abend. Und damit meine ich nicht nur, dass ich einen guten Fight abgeliefert habe und zum wiederholten Male Weltmeister geworden bin. Vor allem hat es mir Freude bereitet, dass ich einen Don King-Boxer mit einer Niederlage nach Hause geschickt habe.

Jetzt treffen Sie auf Ihren Pflichtherausforderer Karo Murat. Wie schätzen Sie ihn ein? Stellt er für Sie eine Gefahr dar?

Bernard Hopkins: Murat ist schwer einzuschätzen. Er ist in den Staaten weitgehend unbekannt und hat bisher selten im Rampenlicht gestanden. Das bedeutet, dass er nicht viel gegen mich zu verlieren hat. Solche Gegner sind häufig die Schwersten.

Was sehen Sie als Ihren entscheidenden Vorteil in diesem Duell?

Bernard Hopkins: Das sind eindeutig meine Ringintelligenz und meine herausragende Fitness. Als Boxprofi, der stramm auf die 50 zugeht, habe ich gelernt, dass man tagtäglich in seine körperliche Verfassung investieren muss. Selbstvertrauen gibt mir zudem, dass ich mit einigen Leuten im Training gesparrt habe, die dem Kampfstil von Murat gleichen. Daher glaube ich fest an meinen Erfolg.

Was ist wichtiger, die physische oder die mentale Kraft?

Bernard Hopkins: Deinem Gegner geistig überlegen zu sein und immer einen Schritt weiterzudenken als er, sind die wichtigsten Eigenschaften, um als Boxer Erfolg zu haben. Wenn du weder im Kampf noch im Training mit der nötigen Intelligenz agierst, kannst du so stark sein, wie du willst – du wirst den Ring nicht als Sieger verlassen. Nur wer das beherzigt und mit seinem Kopf 24 Stunden lang bei der Sache ist, kann ein großer Champion werden.

Sie wurden seit vielen Jahren ‚The Executioner‘ [in deutscher Sprache ‚der Henker‘; Anm. der Red.] genannt. Kürzlich verkündeten Sie jedoch, dass Ihr neuer Kampfname ‚The Alien‘ [in deutscher Sprache ‚der Außerirdische‘; Anm. der Red.] ist. Was ist der Grund dafür?

Bernard Hopkins: Am 26. Oktober wird man eine Vorstellung von mir im Ring sehen, die nicht von dieser Welt ist. ‚The Executioner‘ existiert nicht mehr. Ich bin zwar auf der Erde geboren, doch ich kann unmöglich von dort stammen. Ich nehme auch keine leistungssteigernden Mittel zu mir, um im Boxsport zu bestehen. Wenn man sich anschaut, wie fit ich mit 48 Jahren noch bin und was für eine Leistung ich immer noch im Ring abrufe, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, dass ich ein Alien bin.

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Quelle: Sauerland Event

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