Am 31. März 2007 kam es in der Münchner Olympiahalle zum sensationellen Comeback von Deutschlands großem Box-Idol Henry Maske. Sein Gegner war dabei sein einstiger Bezwinger Virgil Hill.
Vor Combeack-Kampf gegen Virgil Hill: Harter Weg zum Ziel
Als Henry Maske im August 2006 öffentlich machte, dass er nach zehn Jahren Box-Abstinenz gegen den Mann in den Ring steigen will, gegen den er die einzige Niederlage seiner Profi-Karriere erleiden musste, trauten viele Fans und Experten ihren Ohren nicht. Zumal Virgil Hill Monate zuvor, durch einen klaren Punktsieg gegen Valery Brudov, wieder WBA-Weltmeister im Cruisergewicht geworden ist.
Viele Kritiker hielten den „Gentleman“ mit seinem Vorhaben für verrückt. In über 54 Trainingswochen schindete sich der frühere Olympiasieger und IBF-Weltmeister für sein großes Ziel. Am Anfang bereitete er sich beim US-Star-Coach Teddy Atlas vor. Im Dezember 2006 gab dann Promoter Wilfried Sauerland die Erlaubnis, dass Maskes langjähriger Box-Ziehvater Manfred Wolke das Training in die Hand nahm. Sauerlands Entscheidung, seinen Trainer dafür freizugeben, war damit begründetet, dass der Comeback-Versuch von Axel Schulz, welcher einen Monat zuvor gegen den Ami Brian Minto kläglich scheiterte und Maske ein ähnliches Debakel nicht auch wiederfahren sollte. Das Team Maske/Wolke bereitete sich fortan in den letzten Monaten vor dem Kampf akribisch auf Virgil Hill vor. Unzählige Läufe und Sparrings-Runden sollten vergehen, bis es dann, am besagten 31. März 2007, zum langersehnten Rückkampf kommen sollte!
Unter dem Motto „The Impossible Dream“, lockte der Sender RTL circa 16 Millionen TV-Zuschauer vor den Bildschirm. Die Atmosphäre in der Olympiahalle, die im übrigen der gleiche Austragungsort wie gut zehn Jahre zuvor beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Box-Stars war, war von einer mit Spannung erwarteten und knisternden Stimmung geprägt. Als es dann endlich los ging, war beiden Kontrahenten ihr Alter, von je 43 Jahren, nicht anzumerken.
Sowohl Maske als auch Hill belauerten sich in den ersten drei Runden und warteten, wie zwei Schachspieler, auf den ersten Fehler des Gegners. Ab dem vierten Durchgang schien das Konzept von Henry Maske aufzugehen. Immer wieder konnte der Deutsche klar treffen. Vor allem Maskes rechte Führungshand setzte Hill arg zu. In der siebten Runde prallten beide Boxer mit den Köpfen aneinander. Bei Hill öffnete sich eine große Platzwunde am Auge. Maske ließ sich davon nicht beirren und boxte weiter ganz nach Plan. In den letzten drei Runden konnte Maske nochmals klare Treffer anbringen und so den Sack zu machen!
„Ich verstand es, im Gegensatz zu unserem ersten Kampf, ihm Fallen zu stellen und ihn dahin zu bringen, dass er mein Spiel mitspielt. Und das hat hervorragend funktioniert!“, schilderte Henry Maske im vergangenen Januar, gegenüber BOXEN1 im exklusiven Interview, den Kampfverlauf. Am Ende siegte Maske klar nach Punkten. Er hat den „Impossible Dream“ wahr gemacht und seiner beispiellosen Karriere nochmal das Sahnehäubchen aufgesetzt!
Wie bereits im Artikel erwähnt, führten wir im Januar ein ausführliches Interview mit Henry Maske. Wer es noch nicht gelesen hat, gelangt hier zum Beitrag.