2017 fällt der Kopfschutz bei den Frauen
Der Welt-Boxverband AIBA plant, dass ab 2017 auch die Frauen ohne Kopfschutz in den Ring klettern sollen. Sie würden damit den Männern folgen, die erstmals auf der Deutschen Meisterschaft 2013 auf ihn verzichteten.
Die Sicherheitsdebatte wird erneut angefeuert und Befürworter und Gegner des Helms werden wieder hitzig diskutieren.
Stabsunteroffizierin Tasheena Bugar ist Deutschlands beste Boxerin im Leichtgewicht. Bei den Euro-Games in Baku überraschte sie die Fachwelt durch den Gewinn der Bronzemedaille. Die Sportsoldatin besuchte den Chemiepokal, auf dem sie ihre Kameraden anfeuerte.
Was denken Sie als Betroffene über die geplante Regeländerung?
Tasheena Bugar (Leichtgewicht):
Der Kopfschutz gehört für mich zum Boxalltag. Für das Publikum und die Sportlerinnen ist es schöner, wenn man die Gesichter sieht. Ich glaube auch, dass sich der Kampfstil ändern wird. Um Cuts zu vermieden werden mehr gerade Hände geschlagen und das macht unseren Sport attraktiver.
Gefährlicher wird es in der Übergangsphase, also dem Zeitraum, in dem sich die Kämpferinnen von ihm entwöhnen werden. Denn ohne den Kopfschutz wird es anfangs zu mehr Platzwunden oder Augenverletzungen kommen, besonders beim Clinchen. Um solche Verletzungen zukünftig zu vermeiden, müssen die Nahkampf-Angriffe noch besser vorbereitet werden.
Quelle (Text/Foto): Wolfgang Wycisk, DBV