Hearn bereit, den Kampf zwischen Fury und Joshua vorzubereiten

Ist die Aussage von Usyk, sich vom Kampf gegen Fury zurückzuziehen, jetzt die Chance für Eddie Hearn den Kampf Joshua vs. Fury zu realisieren?

Nach der Meldung, dass der Fury-vs-Usyk-Kampf geplatzt ist, bieten sich alle namhaften Schwergewichtler für einen Kampf gegen Fury oder Usyk an.

Ein Bericht von Ebby Thust

Gestern noch titelte ich, nachdem bekannt wurde, dass der Fury-vs-Usyk-Kampf geplatzt war, meinen darauffolgenden Beitrag: „Hat Tyson Fury den Usyk-Kampf bewusst platzen lassen um für einen Kampf gegen Anthony Joshua frei zu sein?“ Diesen Beitrag schrieb ich aus reinem Bauchgefühl heraus und nicht weil irgend ein anderes Boxsport-Internetportal weltweit, etwas ähnliches publiziert hätte. Es war einfach mein Bauchgefühl und mein logisches (Box-) Denken, dass mich diese Möglichkeit erkennen ließ. Und heute Morgen titelte, das U.S.-Boxing-Portal „Ringside24“ folgende Headline: „Hearn bereit, den Kampf zwischen Fury und Joshua vorzubereiten“, die ich übrigens 1:1 als Überschrift zu meinem heutigen Beitrag übernommen habe. „Ringside24“ berichtet zu diesem Thema weiter:

Der Promoter von Oleksandr Usyk (20-0-0, 13 KO-Siege) Alexander Krasyuk bestätigte in einem Interview mit ‚talkSPORT‘, dass der für den 29. April geplante Kampf gegen Tyson Fury (33-0-1, 24 KO-Siege) nicht stattfinden wird. Auch Boxen1 berichtete darüber.

„Wir hatten einen vorgegebenen Zeitplan, finanziell ist dieser Kampf doppelt so groß wie Tyson Fury vs. Oleksandr Usyk, und wir könnten für diesen Kampf sofort die Verträge unterschreiben lassen, vorausgesetzt, Joshua besiegt Franklin“, sagte der Chef von Matchroom Boxing Eddie Hearn.

Der Kampf Anthony Joshua vs Tyson Fury wäre bestimmt finanziell noch größer als der Fight Fury vs. Usyk.

Joshua und Fury standen schon einmal kurz davor, zwei Kämpfe im Jahr 2021 zu vereinbaren, doch dann wurden die Kämpfe vom Team von Deontay Wilder blockiert, der den Rechtsstreit in den USA gewann, mit dem der Gypsy King zu einem dritten Kampf gegen Deontay Wilder gezwungen wurde.

Anthony Joshua kommentierte auch die Verwirrung um die gescheiterten Verhandlungen für den Kampf zwischen Tyson Fury und Oleksandr Usyk (20-0-0, 13 KO-Siege):

„Sehen Sie, was für ein Schlamassel sie jetzt durchmachen müssen. Das ist Wahnsinn! Es ist gut, dass die Fans wissen, worauf sie sich einlassen müssen, um einen Kampf zu organisieren. Oleksandr Usyk und ich hatten zwei erfolgreiche Kämpfe abgeschlossen“, sagte Joshua, der Ende des vergangenen Jahres Online-Verhandlungen mit Fury führen musste.

„Ich kann nicht sagen, dass ich persönlich wirklich auf den Kampf mit Fury hoffe. Es gibt andere große Kämpfe, die ich machen kann. Ohne Fury in meinem Kampfrekord, werde ich meine Boxkarriere auch niemals bereuen. Wenn er zustimmt, habe ich nichts dagegen. Wenn nicht, dann nicht“, kommentierte Joshua seinen möglichen Kampf mit Tyson Fury in naher Zukunft.

Glaubt man den Worten von Alexander Krasyuk, so hat Usyk für die beiden Kämpfe mit Joshua, dreimal so viel verdient, wie er für den Kampf mit Fury bekommen hätte, nachdem er dessen 70:30% Börsen-Aufteilung akzeptiert hatte.

Auch Deontay Wilder meldete sich sofort nach der Absage des Fury-Usyk-Kampfes und sagte er stehe bereit anstelle von Usyk ein 4. Mal gegen Fury anzutreten.

Angesichts des Scheiterns dieser Verhandlungen haben Deontay Wilder (43-2-1, 42 KO-Siege) und Martin Bakole (18-1-0, 13 KO-Siege) bereits ihren Wunsch geäußert, mit dem Ukrainer die Handschuhe zu kreuzen und auch Andy Ruiz Jr. gab inzwischen schon Bescheid, dass er sofort zu einem Kampf gegen Tyson Fury bereit stehe.

„Wenn Oleksandr Usyk frei ist, wird Deontay Wilder diesen Kampf so schnell als möglich bestreiten!“ sagte der Berater vom ‚Bronze Bomber’, Shelley Finkel, gegenüber Sky Sports.

Auch Martín Bakole beansprucht einen Kampf gegen Oleksandr Usyk und behauptet, dass er Usyk schon einmal im Sparring zu Boden geschlagen hätte.

Martin Bakole, der bei seinem nächsten Auftritt am 22. April, im Rahmen des Babic-vs- Ruzhansky-Kampfes im polnischen Rzeszow, auf einen anderen Ukrainer, Igor Shevadzutskiy (10-0-0, 8 KO-Siege), treffen wird, sagte in seiner von Sky Sports veröffentlichter Nachricht an Usyk: „Es gibt noch mehr Kämpfe für den ‚Gipsy King‘, aber ich bin die Nummer 1 der WBA und ich bin jederzeit verfügbar! Wenn Du bereit bist, rufe beim TV-Channel ‚Sky Sports‘ an. Du weißt, was in Dubai passiert ist, aber vergessen wir das – es war beim Sparring, und jetzt will ich einen richtigen Kampf!“ Die Aussage „Du weißt was in Dubai passiert ist“, bezog sich darauf, dass Bakole, der in Dubai Sparrings-Partner von Usyk war, schon öfters an anderer Stelle erzählt hat, dass er Usyk im Sparring zu Boden geschlagen habe.

Den Kampf um die vereinte Weltmeisterschaft im Schwergewicht wird Usyk vorerst vergessen müssen, denn er wird nun zuerst seine drei WM-Titel gegenüber seinen offiziellen Herausforderern verteidigen müssen: Daniel Dubois (WBA), Filip Hrgovic (IBF) und Joe Joyce (WBO).

Tyson Fury – ein Mann zwischen Genie und Wahnsinn.
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