„Hafen-Basti“ und Ali Eren Demirezen neue WBO-Europmeister

Foto: Torsten Helmke
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Die Jungs von Promoter Erol Ceylan überzeugten bei ihren Auftritten in der Hamburger Edel-Optics.de Arena. Besonders Formella durfte sich dabei über große Unterstützung seitens des Publikums freuen.

Sebastian Formella dominiert Duell der Nordlichter

Foto: Torsten Helmke
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Was schon vor Wochen als das vermutlich spannendste Duell dieser Veranstaltung eingeschätzt wurde, stellte sich schlussendlich als deutlich einseitiger heraus als im Vorfeld spekuliert. Die Hamburger Jungs Sebastian Formella und Angelo Frank waren zwar beide gleichermaßen engagiert im Ring, doch schon früh schrieb sich die Geschichte dieses Kampfes, in dem der marschierende Frank vergeblich versuchte, seinem Kontrahenten den Weg abzuschneiden und dabei von diesem mit geradlinigen und sauberen Aktionen abgefangen wurde.

Foto: Torsten Helmke
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Im Hamburger Hexenkessel, wo beide Akteure lautstark bejubelt wurden, waren es auch wunderbar eingestreuten Körperhaken Formellas, die Wirkung hinterließen. Garniert durch eine solide Führhand und bewegliche Beine, konnte er Angelo Frank so Stück für Stück den Zahn ziehen, sodass dieser ab Mitte des Kampfes sichtlich abbaute. Frank selbst hatte den Körper Formellas vernachlässigt und dafür immer wieder verzweifelt versucht mit dem linken Haken zum Kopf durchzukommen.

In Durchgang Nummer 7 waren es dann abermals die Körperattacken Formellas, die den entscheidenden Unterschied machten. Frank musste daraufhin zu Boden, kam hoch, konnte sich Formella – der jetzt Blut geleckt hatte – jedoch nicht mehr entziehen und folglich flog auch das Handtuch aus seiner Ecke. Mit dem Erringen des WBO-Europameister- und IBO-Inter-Conti-Titels im Super-Weltergewicht hat Sebastian Formella einen neuen Meilenstein in seiner Karriere gesetzt und dürfte nun vor weiteren interessanten Aufgaben stehen.

Foto: Torsten Helmke
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Demirezen ohne Probleme gegen Ersatzgegner Rashid

Der Olympia-Teilnehmer hätte an diesem Abend eigentlich auf Michael Wallisch treffen sollen, doch dieser sagte aufgrund einer Armverletzung weniger als zwei Wochen vorher ab. Nach dem Kampf stand Wallisch trotzdem im Ring und verkündete, dass es in Zukunft zum Duell mit Ali Eren Demirezen kommen soll.

Für den Türken stand mit dem eigentlich eher im Cruisergewicht boxenden Rad Rashid aus Frankfurt kein großer Prüfstein vor der Nase. Der körperliche Unterschied stellte sich als gravierend heraus und Rashid fand kein Mittel gegen den stetigen Druck Demirezens. Der ehemalige Top-Amateur variierte dabei in seinem offensiv geprägten Vorwärts-Stil wiederholt gut zum Körper und Kopf und hatte seinen Gegner schon in der zweiten Runde so zermürbt, dass dieser mehrfach zu Boden musste und vom Referee aus dem Kampf genommen wurde.

Smakici mit Mühe gegen toughen Georgier

Ebenfalls im Rahmenprogramm zu sehen war Jürgen Blins Schützling Agron Smakici. Der Schwergewichtler musste gegen 140-Kilo-Koloss Tornike Puritchamiashvili Geduld bewahren. Smakici beherrschte zwar das Geschehen, doch sein Gegner feuerte hin und wieder gut zurück und bewies Nehmerfähigkeiten. Am Ende siegte Smakici einstimmig nach Punkten.

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