Sauerlands Mittelgewichtler Araik Marutjan siegt nach seinem verletzungsbedingten Abbruch durch technischen Punktsieg gegen den Ukrainer Serhii Ksendzov.
Glück im Unglück für Araik Marutjan
Am vergangenen Samstag feierte der Schützling von Jürgen Brähmer in Wangen sein Profidebüt. In der vierten Runde hatte Marutjan seinen Gegner schon am Rande einer Niederlage, dann der Schock: Plötzlich blieb Marutjan stehen und konnte nicht mehr auftreten. Die Ecke nahm ihn daraufhin folgerichtig aus dem Kampf. Mit Verdacht auf Riss der Achillessehne kam der Schützling von Brähmer noch am Samstagabend ins Krankenhaus.
„Eine Magnetresonanztomographie soll heute die Erstdiagnose bestätigen. Wir hoffen, dass die Achillessehne nicht vollständig gerissen ist. Wir stehen alle hinter Araik und werden ihn bestmöglich unterstützen“, sagt Trainer Jürgen Brähmer. Auch Sauerland-Geschäftsführer Freddy Ness wünscht Marutjan eine schnelle Genesung. Ness: „Araik hat sich bis zur Verletzung hervorragend verkauft und ein tolles Profidebüt gezeigt. Wir alle hoffen, dass er jetzt schnell wieder auf die Beine kommt!“
Laut Satzung des BDB, Artikel 21, Absatz 4 erfolgt bei unfallbedingter oder durch höhere Gewalt verursachter Verletzung eine Punktwertung. Wobei es alleine darum geht, dass ein Boxer der nicht durch Schlageinwirkung seines Gegners, eben unfallbedingt“ verletzt wird, nicht dadurch einen Kampf verlieren kann, den er eigentlich nach Punkten gewonnen hätte. Da Marutjan zu diesem Zeitpunkt auf allen Punktzetteln deutlich vorne lag wird der Kampf als „technischer Punktsieg“ gewertet.
Den wortgleichen Passus gibt es übrigens auch bei allen vier großen Weltverbänden, nur gilt hier die Reglung, dass der Kampf bis einschließlich der 4. Runde bei Unfallverletzung (accident) ohne Entscheidung gewertet werden muss, hier handelt es sich aber auch immer um Meisterschaftskämpfe die über 10 oder 12 Runden gehen. Beim BDB gibt es den wortgleichen Passus, wobei aber schon von Beginn der 4. Runde ausgewertet wird.
Originalwortlaut BDB sportliche Regeln
Aritkel 21, Absatz 4 der Sportlichen Regeln des BDB:
Falls ein Boxer sich unfallbedingt oder durch höhere Gewalt verletzt, so dass der Kampf nicht fortgesetzt werden kann, muss bis Ende der 3. Runde das Urteil „ohne Entscheidung“ lauten. Die Runde ist mit dem Gongschlag beendet. Die daran anschließende Pause zählt schon zur nächsten Runde. Die angefangene Runde ist zu bewerten. Hat keine Aktion stattgefunden ist die Runde mit 10:10 zu bewerten.
Ringrichter, Punktrichter und der Delegierte müssen sich vor Bekanntgabe des Urteils beraten. Nach Beginn der 4. Runde hat eine Punktwertung zu erfolgen. Das Urteil lautet dann „technischer Punktsieg“ oder „technisches Unentschieden“.
Quelle: Team Sauerland