Glanzloser Punktsieg sichert Callum Smith Finaleinzug in der WBSS

Foto: Konstantinos Sarigiannidis
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Für den kurzfristig für Jürgen Brähmer eingesprungenen Nieky Holzken gab es trotz eines beherzten Auftritts gegen den Briten Callum Smith nichts zu holen.

Der Jab ist der Schlüssel

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Niemand konnte im Vorfeld überhaupt prognostizieren, wie konkurrenzfähig der ehemalige Weltklasse-Kickboxer Nieky Holzken in einem Boxring sein würde. Vor allem gegen den vor Beginn des Turniers zu den Topfavoriten zählenden Callum Smith aus Liverpool. Anfang der Woche wurde bekannt gegeben, dass Jürgen Brähmer aufgrund einer Virusinfektion im Halbfinale um die begehrte Muhammad Ali Trophy nicht würde antreten können. Holzken, der eigentlich für einen Kampf gegen Dmitrii Chudinov auf der Undercard vorgesehen war, sprang als Ersatzgegner ein um bekam so die große Gelegenheiten vor dem Nürnberger Publikum für eine Sensation zu sorgen.

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Dass es zu dieser jedoch nicht kommen sollte, konnte man schon recht früh im Kampf erahnen. Obwohl der Niederländer von Beginn an hinter einer hohen Deckung nach vorne marschierte, war es die lange Führhand des 1,91 m-Hünen Smiths, die den Unterschied in diesem Gefecht ausmachte. Die zwischendurch immer wieder eingeblendeten Schlagstatistiken waren demnach in jener Kategorie besonders eklatant. Außerdem brachte „Mundo“ auch mehrfach sehr feine Aufwärtshaken ins Ziel. Der mutige Holzken zeigte aber nie wirklich Wirkung und legte weiter den Vorwärtsgang ein, was aber nur allzu selten in tatsächlich konstruktiven Offensivaktionen mündete.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis
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Bis auf die fünfte Runde, wo Callum Smith sich eine Verschnaufpause gönnte und Holzken über die Aktivität die Runde gewann, gehörten die ersten zwei Drittel klar dem Engländer. So richtig aus den Socken hauen konnte dieser damit jedoch niemanden. Zu steril und unkreativ in seinen Aktionen, ohne den entscheidenden Überraschungsfaktor. Der in 13 Kämpfen unbesiegte Holzken konnte im neunten Durchgang nochmal für Akzente sorgen, was wiederum einem passiven Smith geschuldet war. Das unermüdliche Drücken des Niederländers hatte dem Schützling von Trainer Joe Gallagher wohl auch ein wenig die Freude geraubt.

Spektakulär wurde es zum Ende nicht mehr, wenn man von Holzkens finalem Spurt in Runde 12 mal absieht. Die Punktrichter hatten den Engländer schlussendlich mit 118-110 und zwei Mal 117-111 vorne. Callum Smith steht damit im Finale der World Boxing Super Series, dürfte nach diesem und seinem vorherigen Auftritt aber als deutlicher Underdog gegen George Groves in Rennen gehen.

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