Franchon Crews-Dezurn prügelt sich zum Sieg über die Schwedin Elin Cederroos und wird unbestrittene Championesse im Super-Mittelgewicht
In der epischen historischen Nacht des Frauenboxens, am gestrigen Samstagnacht, im ausverkauften Madison Square Garden in New York City, lieferten sich neben dem Hauptkampf, bei dem die englische Titelverteidigerin Katie Taylor die Puerto Ricanerin Amanda Serrano mit einer 2:1 Punktentscheidung besiegte, noch zwei weitere Weltmeisterinnen im Frauenboxen, die einen Kampf um den unbestrittenen Titel im Super-Mittelgewicht austrugen: Die aus den USA stammende WBC und WBO Weltmeisterin Franchon Crews-Dezurn traf im Vorkampf dieser denkwürdigen Veranstaltung auf die Schwedin Elin Cederroos, die ihrerseits die WM-Titel der WBA und der IBF mit in den Ring brachte. Es ging als auch hier in diesem Kampf um eine totale Titelvereinigung aller vier großen Weltboxverbände im Super-Mittelgewicht.
Als allererste unangefochtene Weltmeisterin im Super-Mittelgewicht der Frauen durfte sich nach zehn letztlich doch ziemlich einseitigen Runden die US-Amerikanerin Crews-Dezurn, die die Schwedin Elin Cederroos über zehn Runden klar und eindeutig beherrschte, am Ende des Kampfes gleich vier Gürtel umschnallen. Die Punktrichter am Ring werteten den Kampf 99:91, 99:91 und 97:93 zugunsten der aus Baltimore stammenden Crews-Dezurn.
Der Kampf der beiden Super-Mittelgewichtlerinnen war in der Vergangenheit schon drei Mal angesetzt und dauerte letztlich über ein Jahr bis er endlich stattfand. Das Warten hat sich für Crews-Dezurn nun gelohnt, denn die dunkelhäutige Boxerin, mit einem mehr als speziellen Haarschnitt, griff schon in der Eröffnungsrunde Cederroos beidhändig schlagend überraschend an und traf die Schwedin mit schweren Schwingern. Auch in den weiteren Runden forcierte die WBC/WBO-Titelträgerin den Kampf mit einem fast schon hektischem Tempo gegen die total inaktiven Schwedin Cederroos, die seit der Vereinigung der WBA/IBF-Titel vor mehr als zwei Jahren nicht mehr im Ring gestanden hat.
Die sechs Zentimeter größere Schwedin nutzte weder ihren Reichweite-Vorteil, noch konnte sie mit ihren boxerischen Fähigkeiten glänzen. Man fragte sich, wann Cederroos endlich anfangen würde zu boxen, aber diese fand einfach nicht in den Kampf und wurde von der stämmigen Amerikanerin regelrecht überrollt. Die Frage die am Anfang im Raum stand, ob Crews-Dezurn dieses von der ersten Runde eingeschlagene hohe Tempo auch über die volle Distanz halten kann, beantwortete die spätere Siegerin dieses Kampfes positiv. Selbst als bei Crews-Dezurn die Kondition in den letzten drei Runden etwas nachzulassen schien, traf sie Cederroos immer und immer wieder mit brutalen rechten und linken Kopfhaken.
Die ungeschlagene schwedische Doppel-Weltmeisterin war eigentlich vor dem Kampf die angesagte Favoritin für diesen Kampf, aber sie schien alle Taktik die sie zuvor mit ihrem Trainer ausgearbeitet hatte, vergessen zu haben. Sie machte auch nicht einmal einen Sitestep oder versuchte einem dieser signalisierten weit hergeholten Kopfhaken von Crews-Dezurn auszuweichen.
Cederroos blutete ab der dritten Runde kontinuierlich bis zum Ende des Kampfes immer mehr aus der Nase, was die Folge von Crews-Dezurn immer wieder blind treffenden linken Haken war. Es war sicher kein schöner Frauenkampf sondern eher eine einseitige Blutschlacht und der Kampf stand in keinem Vergleich zum Kampf von Katie Taylor vs. Amanda Serrano.