Francesco Patera stoppt Paul Hyland Jr. und bleibt Europameister

In der Allianz Cloud in Mailand ließ der Belgier mit italienischen Wurzeln seinem Gegner kaum eine Chance. 

Hyland arbeitet, Patera trifft

Noch im vergangenen Jahr war Francesco Patera (22-3-0, 8 KOs) nur Insidern der Boxszene ein Begriff. Dann bekam er letzten Oktober seine große Chance, als er in Newcastle auf den damals ungeschlagenen und hochgehandelten Lokalmatadoren Lewis Ritson traf. Dank einer cleveren boxerischen Performance zeigte er diesem klar dessen Grenzen auf und gewann obendrein den vakanten EBU-Titel im Leichtgewicht. Nachdem er seinen Titel in Belgien verteidigen konnte, musste er diesen nun im Heimatland seiner Eltern – Italien – aufs Spiel setzen. 

Gegner war an diesem Abend der Nordire Paul Hyland Jr. (20-2-0, 7 KOs). Dieser versuchte von Anfang an Druck auszuüben und Patera in den Rückwärtsgang zu drängen. Dies hatte allerdings schon Lewis Ritson erfolglos versucht. So marschierte Hyland zwar überaus fleißig nach vorne, fand aber nur allzu selten das Ziel, da sich Patera geschickte seitlich bewegte und zudem eine kompakte Deckung vorzuweisen hatte. Hyland zeigte sich in vielen Situationen zu sorglos, fiel fast in seine eigenen Schläge hinein, was Patera mit harten Kontern bestrafte.

Schon im zweiten Durchgang fing sich der Mann aus Belfast einen empfindlichen Treffer im Bereich der Schläfe und musste zu Boden. Er rappelt sich auf, aber es zeichnete sich schon zu dem Zeitpunkt ein Muster ab. Gelegentliche Erfolge Hylands endeten meist damit, dass er in den Schlussphasen der Runden nochmal hart einstecken musste. Patera platzierte dabei immer wieder satte Hände in Richtung des Körpers seines Gegners. In den letzten Sekunden der fünften Runde musste Hyland aufgrund einer solchen Attacke erneut zu Boden. 

Konnte die Glocke hier noch einmal das Unausweichliche hinauszögern, war kurz darauf Schluss. Weitere präzise Treffer zum Körper schickten Hyland in den Ringstaub. Der vierte Niederschlag des Kampfes war gleichbedeutend mit dem Abbruch. Ein eindrucksvoller Sieg für den 26-jährigen Belgier, der mittelfristig durchaus Ambitionen in Richtung Weltmeisterschaft haben könnte. Seine Entwicklung scheint noch nicht abgeschlossen. 

5/5 - (2 votes)