Floyd Mayweather konnte Logan Paul nicht ausknocken – Kampf ging über die volle Distanz

Mayweather vs Logan Paul, nichts mehr als ein Rummelboxen. Fotos von Amanda Westcott/SHOWTIME

Showkampf oder wie man auf deutsch sagt „Kirmesboxen“. Fans buhten beide Kämpfer nach 8 Runden aus

Floyd Mayweather zog bis zur dritten Runde dieses „legalisierten Totschlags“, wie er diese Ansetzung vor diesem Showkampf nannte, die in der Nacht vom gestrigen Sonntag auf den heutigen Montagmorgen in Miami stattfand, keine seiner Waffen.
Als Mayweather jedoch begann, Schläge auf einen erschöpften Logan Paul zu landen, hatte der deutlich größere und jüngere Fighter kaum eine Chance, gegen die defensiv boxende, ungeschlagene Legende erfolgreich zu sein. Floyd Mayweather wurde nach dem Kampf zwar offiziell nicht zum Sieger erklärt, weil es bei diesem Kampf keine Punktrichter gab, die diesen Kampf punkteten, aber nach den acht Runden dieses Showkampfes, im Hard Rock Stadium in Miami, war doch Mayweather klar der sichtliche Gewinner dieses Spektakels.

Obwohl der schon vor 2 Jahren in Rente gegangene Champion Money Mayweather, der Weltmeister in fünf verschiedenen Gewichtsklassen war, Logan Paul nicht ausknocken konnte, landete er in den letzten sechs Runden ihres Showtime Pay-Per-View-Hauptereignisses, konsequent die härteren Schläge. Der völlig unerfahrene Logan Paul verspottete Mayweather aber immer noch, als ihr Kampf schon zu Ende war, weil der Social-Media/YouTube-Superstar verständlicherweise die Tatsache, dass er mit dem einst besten Boxer der Welt über die Runden gegangen ist, für einen Sieg hält.

„Ich war heute Abend von ihm überrascht“, sagte Mayweather. „Das war eine gute kleine Arbeit. Auch ohne große Erfahrung wusste er, wie er mich heute Abend mit seinem Gewicht fesseln konnte.“

Mayweather ging laut William Hill Sportwetten trotz seiner enormen Vorteile in Bezug auf Können und Erfahrung nur als 7-1-Favorit in den Kampf. Der 26-jährige Paul hatte enorme Größen- und Altersvorteile, da er 13 Zentimeter größer als der 44-jährige Mayweather war und ihn bei ihrem Wiegen am Samstag um 17 Kilo übertraf.

Dieser inoffizielle Kampf zählte nicht zum Kampfrekord von Mayweather (50-0, 27 KOs) oder Logan Paul (0-1), der seinen bisher einzigen professionellen Kampf, einen Sechsrundenkampf, durch Split-Entscheidung an seinen YouTube-Rivalen Olajide „KSI“ verlor. Dieser Kampf fand im November 2019 im Staples Center in Los Angeles statt.

„Ich möchte nicht, dass mir irgendjemand sagt, dass so etwas unmöglich ist“, sagte Paul. „Die Tatsache, dass ich hier mit einem der größten Boxer aller Zeiten in den Ring gestiegen bin, beweist, dass die Chancen übertroffen werden können. Jeder kann die Chancen übertreffen und großartige Dinge im Leben tun. Dies ist eine der großartigsten Nächte meines Lebens. Ich bin froh und glücklich.“

Für Mayweather war es schon der zweite Showkampf seit seinem letzten offiziellen Kampf,  eines vorzeitigen Sieges über den UFC-Superstars Conor McGregor in der 10. Runde, im August 2017 in der T-Mobile Arena in Las Vegas. In einem vorherigen Showkampf schlug Mayweather den japanischen Federgewichtler Tenshin Nasukawa, auf seinem Weg zu einem technischen K.o.-Sieg in der ersten Runde im Dezember 2018 in Saitama, Japan, gleich drei Mal zu Boden.

Floyd Mayweather drängte in der achten Runde nicht wirklich auf den Knockout – nur so hätte Mayweather zum Sieger dieses Kampfes erklärt werden können. Paul, der für einen Großteil ihres Kampfes meist Clinches initiierte, landete auch in diesen letzten drei Minuten keine nennenswerten Treffer.

Mayweather und Paul setzten in der siebten Runde fragwürdige Taktiken ein, als Ringrichter Samuel Burgos beide Boxer warnte. Keiner der Kämpfer landete bedeutende Schläge während einer peinlichen siebten Runde.

Ein schwungvoller linker Haken von Mayweather landete, als Paul sich in der sechsten Runde knapp 20 Sekunden vor dem Ende zurückzog.

Mayweather nagelte Paul 40 Sekunden nach Beginn der sechsten Runde mit einem weiteren Schlag auf den Körper. Paul verbrachte die meiste Zeit der sechsten Runde damit, Mayweather zu halten, der ständig auf die Action drückte.

Alles in allem war dieses Rummelboxen, dass der einst beste Boxer einer Generation gegen einen Youtubestar mit Millionen von Followern in den Ring brachte, eine Darbietung, die das Wort „Boxen“ nicht beinhalten sollte. Für Mayweather, der schon alleine für die Vorbereitung für diesen Kampf, bei Vertragsunterschrift 30 Millionen Dollar erhielt und zudem noch als Promoter an den Einnahmen der PPV-Verkäufe beteiligt ist, war dies einzig eine weitere Möglichkeit, sein schon unheimlich großes Vermögen noch mehr anzuhäufen.

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