Filip Hrgovic bezwingt David Adeleye nach Punkten

Filip Hrgovic gewinnt trotz eines fiesen Cuts in Runde 2.

In einem weitgehend einseitigen Kampf punktet Hrgovic seinen Kontrahenten aus – muss dabei jedoch brenzlige Situationen überstehen.

Am Samstag fand in Riad ein größeres PPV-Event statt, das den Hauptkampf Moses Itauma gegen Dillian Whyte bereithielt – live im DAZN-PPV. Auf der Undercard gab es ein weiteres sehenswertes Schwergewichtsduell zweier Männer, die mit einem Sieg in die Weltspitze vordringen wollten.

Angeschlagen und mit Cut-Verletzung – Hrgovic gewinnt dennoch komfortabel nach Punkten

Filip Hrgovic (19-1) traf auf David Adeleye (14-2). Hrgovic blickt auf eine sehr erfolgreiche Amateurlaufbahn zurück und wurde lange Zeit als heißer WM-Kandidat gehandelt. Leider überzeugte er die Kritiker im Profibereich nicht konstant. Er zeigte gewisse Defizite in Schlagkraft, Kondition und Defensive. Dennoch gilt er weiterhin als Anwärter für die Weltspitze und wollte gegen den britischen Meister Adeleye ein Statement setzen.

Das sah zunächst auch gut aus, denn im Kampf boxte nur einer der beiden – Hrgovic. Allerdings fing er sich in der zweiten Runde eine einzelne Hand, die ihm oberhalb des Auges einen unangenehmen und bedrohlichen Cut bescherte. Zwar änderte dies am Kampfgeschehen nichts, da Hrgovic weiterhin dominierte, doch stand er unter Zugzwang, weil ein vorzeitiger Abbruch zur TKO-Niederlage geführt hätte.

Die achte Runde war das Highlight des Kampfes

David Adeleye in Runde 8 am Boden.

Der Cutman verrichtete jedoch gute Arbeit, sodass Hrgovic den gesamten Kampf bestreiten und Adeleye über die Distanz zusetzen konnte. Nach der fünften Runde zeigten die Punchstats, wie eindeutig das Duell verlief: Hrgovic hatte 118 Treffer gelandet – mehr als die Gesamtzahl aller Schläge von Adeleye bis zu diesem Zeitpunkt (111), von denen zudem der Großteil ins Leere ging.

Dennoch war der Brite nie gänzlich ungefährlich. Er bewies enorme Nehmerqualitäten und hatte mit einzelnen Konteraktionen durchaus Erfolg. Sinnbildlich hierfür steht die achte Runde: Hrgovic landete Treffer, Adeleye lächelte sie weg, musste aber wenig später doch zu Boden. Wer jedoch dachte, Hrgovic würde nun das Finish finden, irrte. Beim Nachsetzen lief er selbst in eine harte Hand und wirkte stark angeschlagen. Adeleye setzte beherzt nach, konnte den Kroaten aber nicht zu Fall bringen. Jedenfalls war dies eine spektakuläre und ereignisreiche Runde.

Am Ende ging dieser muntere, aber einseitige Kampf über die volle Distanz von zehn Runden. Die Punktrichter werteten schließlich verdientermaßen einstimmig für Hrgovic mit 2× 99-90 und 98-91, der unter dem Strich einen komfortablen Punktsieg einfuhr.

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