Felix Sturm: Keine Sanktionen seitens der WBA

Felix Sturm bei der Pressekonferenz zum Kampf Sturm gegen Murray in Heidelberg (Holiday Inn)

WBA will BDB als „Vollstreckungsgehilfen“ missbrauchen

Glaubt man, dass der Boxsport durch viele Fehlentscheidungen und Dopingskandale nun sowieso schon schwer belastet ist und es nicht mehr schlimmer kommen kann, wird man trotzdem immer wieder überrascht. Während ganz Box-Deutschland auf die Öffnung der B-Probe von Felix Sturm und dessen Ergebnis wartet, hat die WBA Kommission eine seltsame Entscheidung getroffen. Umar Kremlev, Manager von Fedor Chudinov hat uns exklusiv die Entscheidung der WBA zukommen lassen. Die WBA bezieht weder zum Einspruch gegen das weltweit kritisierte Ergebnis des 2. Kampfes klare Stellung, noch zum Dopingskandal von Felix Sturm. Im Gegenteil, sie übergibt die Verantwortung in dieser Angelegenheit dem Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) als aufsichtsführendes Organ und nimmt sich somit direkt aus der Verantwortung. Somit ist dies eine klare Entscheidung seitens der WBA zugunsten von Felix Sturm.

Gerade auch im Hinblick auf die jüngste Entscheidung eines deutschen Gerichtes im Falle der Doping-Sperre gegen Sam Soliman (verhängt durch den BDB). Damals hatte die IBF genau wie nun die WBA dem nationalen Verband, also dem BDB die Verantwortung für alles übertragen und dadurch war es eben auch der BDB der die Sanktionen verhängen musste. Diese Entscheidung wurde nun von einem deutschen Gericht für falsch befunden. Was nun folgt ist wohl eine Klage gegen den BDB seitens Solimans. (Boxen1 berichtet in diesem Beitrag darüber).

Im Falle dass nun der BDB eine Sperre gegen Sturm verhängt, so wird diese wohl maximal 1 Jahr betragen (im Falle Soliman verhängte der BDB eine Sperre von nur 9 Monaten), beginnend von Februar 2016, was heißt, dass Sturm ab Februar 2017 wieder boxen könnte. Bis dahin ist Sturm, der sich gerade einer Ellenbogen-Operation unterzogen hat sowie so krankheitsbedingt kampfunfähig. Deshalb würde eine mögliche Sperre quasi ins Leere gehen. Eine andere Frage ist, ob sich der BDB, nach dem aktuellen Urteil in der Soliman Affäre, überhaupt als „Vollstreckungsgehilfe“ der WBA missbrauchen lässt und nicht die ihm zugewiesene Aufgabe wieder zurück an die WBA gibt. Denn auch bei Sturm ist zu erwarten, dass er sich gegen Sanktionen durch den BDB gerichtlich wehren und dann auch wie Soliman gewinnen wird. Durch dieses aktuelle Soliman-Gerichtsurteil geht der Boxsport zugrunde.

Was bleibt für Fedor Chudinov? Er darf nun um den vakanten Titel des WBA Super World Champion boxen.

Hier das Originalschreiben der WBA an Fedor Chudinov:

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