Nur noch wenige Tage, dann steigt zu Ehren des 70. Geburtstages des deutschen Profiboxens im INFINITY Hotel in Unterschleißheim bei München eine große Box-Gala mit zahlreichen Stars am Ring. Im Rampenlicht des Abends sollen jedoch die Boxer stehen. Serge Michel bestreitet dabei den Hauptkampf. Gegen Ryan Ford geht es um den vakanten WBC International Silver Titel im Halbschwergewicht. Im Interview erzählt der Traunreuter, wie seine Vorbereitung verlief und wie er sich auf den Titel-Fight gegen Ryan Ford eingestellt hat.
Vor Kampf um WBC International Silver Titel – Serge Michel im Interview
Serge, in drei Tagen wirst du in München im Rampenlicht stehen und als Hauptkämpfer im Rahmen der „70 Jahre deutsches Profiboxen“-Veranstaltung boxen. Wie fühlt es sich an, den Hauptkampf eines solch wichtigen Jubiläums zu bestreiten?
Serge Michel: „In Traunreut war ich schon dreimal Hauptkämpfer. Dort war es schwierig, die Gefühle zu bündeln, weil da von der Oma bis zur Cousine jeder zugeschaut hat. Jeder hat was von mir erwartet und da ich dort aufgewachsen bin und den Leuten was bieten wollte, war ich deutlich aufgeregter als jetzt. Auf der Gala „70 Jahre deutsches Profiboxen“ mein Können vor ehemaligen Boxgrößen wie Regina Halmich oder auch Dariusz Michalczewski, der meine Jugend geprägt hat, zeigen zu können, ist eine sehr große Ehre für mich. Ich freue mich wahnsinnig auf Samstag!“
Die letzte Woche vor deinem Titelkampf ist im vollen Gange, wie verlief deine Vorbereitung?
Serge Michel: „Die Vorbereitungen verliefen sehr professionell, so wie es sich für einen Profiboxer gehört (lacht). Ich bin froh, dass ich mich in Augsburg abschotten konnte für meine Sparringsphase.“
Passt das Gewicht?
Serge Michel: „Gemeine Frage! Ich bin fast bei meinem Wettkampfgewicht. Pünktlich zur Waage, wird es dann passen.“
Du hast dich u.a. mit Tina Rupprecht, die ebenfalls am Samstag in den Ring steigt und ihren WBC-WM-Titel verteidigen will, bei Coach Alexander Haan in Augsburg vorbereitet. Wie liefen die letzten Wochen ab und wie zufrieden seid ihr mit eurer Form?
Serge Michel: „Ich bin in Topform. Ich steige in den Ring, um zu gewinnen. Alexander Haan hat mich super betreut und wird das auch am Samstag zusammen mit meinem Vater am Ring tun. Ich bin bereit für einen harten Kampf und kann auch über 12 Runden gehen. Auch Alexander Haans Bruder hat mich sportwissenschaftlich, auch in Ernährungsfragen, prima unterstützt. Ich hatte wirklich eine tolle Vorbereitung in Augsburg.“
Im Februar solltest du bereits mit Ryan Ford um einen internationalen WBC-Titel boxen, dann sprang jedoch dein Teamkollege Nick Hannig ein, da du passen musstest. Habt ihr euch ausgetauscht und hat dir Nick Tipps mit auf den Weg gegeben?
Serge Michel: „Ausgetauscht habe ich mich mit Nick nicht. Wir haben aber genügend Videomaterial, was wir ausgewertet haben und natürlich habe ich Nicks Kampf gegen Ryan Ford gesehen. Ich bin flexibel und gut vorbereitet. Ich weiß, dass ich 12 Runden gehen kann. Ich kann ihn ausboxen oder mich auch mal hinstellen und fighten. Ich habe meine Marschrute, meinen Plan und meine Taktik. Wir sind professionell vorbereitet!“
Herrscht bei euch ein „innerer Wettstreit“, sodass du klarer über Ford siegen willst, als es dein Stallgefährte Nick Hannig getan hat?
Serge Michel: „Es gibt intern keinen Wettstreit. Ich will es am Wochenende nur Ryan Ford zeigen, sonst niemand anderem. Wie der Kampf genau ausgeht, steht in den Sternen. Ich habe auch genügend Erfahrung gesammelt, damit ich mit einem klaren Kopf in den Kampf gehen kann. Ein Quervergleich mit Nick kommt hier auch nicht in Frage, weil ich meinen eigenen Weg gehen muss.“
Wie willst du den Kanadier in seine Schranken weisen? In Berlin konnten wir einen großen Kampf sehen, der zum Teil sehr eng geführt wurde. Vor allem durch seine Kondition konnte Ford in den späteren Runden punkten. Könntest du dort auch noch mithalten?
Serge Michel: „Ich möchte nicht zu viel verraten, wie oder was ich machen werde. Es wird ein anderer Kampf, als in Berlin gegen Nick. Ich möchte ihn nicht zur Entfaltung kommen lassen und verhindern, dass er in den hinteren Runden nochmal aufblühen kann. Bereits für 12 Runde bin ich in jedem Fall!“
Dein Promoter Alexander Petkovic hat bereits die Weltmeisterschaft im Kopf. Wie nah ist dieses Ziel oder dieser Traum vor deinem inneren Auge?
Serge Michel: „Ich glaube John Ruiz hat immer gesagt: ‚Der nächste Kampf ist immer der Wichtigste‘. Und genauso handhabe ich das auch. Ich konzentriere mich immer nur auf den nächsten Fight und lege da meine Priorität drauf. Alles, was danach folgt oder folgen kann, werden wir nach diesem Kampf sehen.“
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Alexander Haan?
Serge Michel: „Es war mein Wunsch, mit bei ihm zu trainieren. Er arbeitet schon seit vielen Jahren sehr eng mit meinem Vater zusammen und er ist genauso mit im Boot. Mein Vater kann aufgrund von beruflichen Verpflichtungen nicht immer da sein, daher unterstützt mich Alex natürlich in der heißen Phase wo es nur geht. Mein Vater hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich heute da stehe, wo ich jetzt bin. Das wird sich auch nicht ändern.“
Wenige Tickets für die Boxveranstaltung am 6. April im BallhausForum des INFINITY Munich in Unterschleißheim (München) sind noch allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.eventim.de, sowie unter der Petko`s Ticket-Hotline unter Tel. +49 176 24 15 61 41 erhältlich. ranFIGHTING.de und ran.de übertragen live, außerdem können Zuschauer den Kampfabend auch zeitversetzt über HbbTV verfolgen.