Exklusiv: Sandra Atanassow im Interview mit BOXEN1

 

Foto: Team SES / E.Popova
Foto: Team SES / E.Popova

Wenn Sandra Atanassow am Samstag in der Arena Leipzig in den Ring steigt um ihren Gürtel um die Internationale deutsche Meisterschaft des BDB gegen die Ungarin Garbiella Busa auf der SES Box Gala zu verteidigen, kämpft sie erstmals als Profi vor heimischer Kulisse. Im folgenden Interview gibt sie einen kurzen Einblick auf ihre Karriere, ihre Vorbereitung auf den Kampf und ihre Ziele als Sportlerin.

Sandra Atanassow im Interview

Hallo Sandra, als kurze Einleitung, wie war denn dein sportlicher Werdegang und wie bist du zum Profibox-Business gekommen?

Sandra Atanassow: Als Kind habe ich sämtliche Sportarten (Badminton, Basketball, Selbstverteidigung, Kajak, …) ausprobiert. In meiner Jugend war ich über einige Jahre im Jazz- und Modern-Dance aktiv und habe mit meiner Tanzgruppe an zahlreichen Wettkämpfen und Meisterschaften teilgenommen.
Danach folgte die Begegnung mit dem Boxsport, eher zufällig. Ich bin damals einfach mal mit zu einer Trainingseinheit gegangen und war von dem Tag an total fasziniert.
Es war sozusagen „Liebe auf den ersten Blick“. Ich fing an regelmäßig zu trainieren und absolvierte meinen ersten Wettkampf.Ich wollte unbedingt weitere Wettkämpfe bestreiten und begann das Boxen als Leistungssport zu betreiben.Die Dinge nahmen ihren Lauf… es folgten nationale Kämpfe, Titel- und Turnierkämpfe, internationalen Siege und Meisterschaften,2013 die Einberufung in die Nationalmannschaft und schließlich im April 2015 der Wechsel in den Profi-Boxsport. Von Beginn an beschäftigte ich mich jeden Tag mehr mit dem Boxsport, er zog mich förmlich in seinen Bann. Die Faszination hält bis heute an! Ich lebe und liebe den Boxsport!
Noch knapp eine Woche bis zu deiner 1. Titelverteidigung. Wie lief deine Vorbereitung?

Sandra Atanassow: Bestens… wir hatten einen Trainingsplan, welchen wir genauestens umgesetzt haben. Gerade erst haben wir meine Sparringsphase in Verbindung mit Technik- und Krafteinheiten abgeschlossen und sind jetzt in der speziellen Vorbereitung.

Auf der Pressekonferenz hattest du erwähnt, dass du nichts über deine Gegnerin weißt. Habt ihr Videomaterial von ihr bekommen können, und euch auf sie einstellen können?

Sandra Atanassow: Wir wissen eigentlich fast nichts über meine Gegnerin. Außer, dass sie derzeit die Nummer 1 in Ungarn ist und sie schon mehrfach einen 10 Runden Kampf gegen sehr gute Boxerinnen absolviert hat. Wir haben uns die kurzen Videosequenzen, die man im Internet so findet angeschaut. Mein Trainer Torsten Müller hat mich bestens eingestellt, ich bin auf alles vorbereitet und kann es kaum erwarten endlich in den Ring zu steigen.

Foto: Matthias Fäller
Foto: Matthias Fäller

Im 6. Profikampf jetzt das erste Mal vor heimischem Publikum, ist der Druck oder die Vorfreude größer?

Sandra Atanassow: Bei mir überwiegt definitiv die Vorfreude! Die Resonanz ist einfach wahnsinnig toll. So viele Freunde, Bekannte, meine Familie, Sportsfreunde, quasi mein gesamtes soziales Umfeld fiebert seit Bekanntgabe mit mir mit und freuen sich, wie ich, riesig auf den 18. März.

Ich bin sehr stolz ein Teil dieser hochklassigen Boxgala zu sein. Für mich bedeutet dieser Kampf unglaublich viel, da es einer meiner größten Wünsche war einmal zu Hause boxen zu können und dieser Wunsch geht nun, dank Herrn Steinforth und Michael Siegel, in Erfüllung.

Der Druck ist natürlich auch nicht zu verachten. Aber damit kann ich sehr gut umgehen. Im Gegenteil, er spornt mich sogar noch mehr an.

Hast du bereits mittel- oder langfristige Pläne, in Bezug auf Titelkämpfe?

Sandra Atanassow: Auf jeden Fall. Es gab in der Vergangenheit auch schon erste Verhandlungen, ihr dürft gespannt sein. Aber jetzt konzentriere ich mich erstmal auf meine Titelverteidigung.

In einem von Männern dominierten Sport, wie denkst du kann man den Fokus soweit verschieben, dass Frauenboxen nicht mehr nur als Nischensport wahrgenommen wird?

Sandra Atanassow: Eine sehr gute Frage, die man nicht nur auf den Boxsport beziehen kann.

Dazu würde ich gern Petra Giess-Stüber, Sportpädagogin an der Universität Freiburg zitieren: „Es hat sich in den vergangenen Jahrzehnten viel verbessert. In der westlichen Welt haben Frauen Zugang zu fast allen Sportarten. Doch es gibt noch immer Vorbehalte gegenüber Frauen im Sport, sie zeigen sich heute nur subtiler.“

Ich möchte mit meinen Leistungen die Menschen begeistern und überzeugen. Mein Sport ist meine Leidenschaft! Dieses Feuer soll auf die Menschen und die Medien überspringen und sich entfachen, damit wir so gemeinsam den Fokus verschieben können.

Das Team von Boxen1 wünscht Sandra am Samstag und darüberhinaus viel Erfolg!!!

Wer Sandra Atanassow auf Facebook liken möchte: www.facebook.com/sandra.atanassow
Sämtliche Infos, Fotos und ihr boxerischer Werdegang kann hier eingesehen werden: www.sandra-atanassow.com

Karten für den SES Großkampftag mit Robert Stieglitz und Dominic Bösel in den Hauptkämpfen sind weiterhin unter http://www.eventim.de erhältlich.

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