„Es war ein Riesenspaß“ – Tyson Fury kündigt erneut Rücktritt an

Tyson Fury hat erklärt, dass er sich nach seiner Niederlage gegen Oleksandr Usyk vom Boxen zurückziehen will. Dabei ist es nicht die erste Ruhestand-Ankündigung.

Tyson Fury verkündet erneut Rücktritt vom Boxsport

Nachdem der „Gypsy King“ Tyson zuletzt zweimal von Oleksandr Usyk geschlagen wurde, steht nun offenbar fest, wie es mit ihm boxerisch weitergehen soll. Fury hatte seine Zukunftspläne im Sport noch nicht bekannt gegeben, da unter anderem ein gewaltiger Kampf gegen Anthony Joshua im Jahr 2025 im Raum stand und er zuletzt auch bewiesen hat, dass er immer noch zu den größten seiner Ära gehört.

Heute hat Fury aber bekannt gegeben, dass er kein Interesse an einem Kampf gegen Joshua habe und sich mit sofortiger Wirkung aus dem Sport zurückziehen wird.

In einer Erklärung in den sozialen Medien sagte er: „Hallo zusammen, ich werde mich kurz und bündig fassen. Ich möchte meinen Rücktritt vom Boxen bekannt geben, es war ein Riesenspaß. Ich habe jede einzelne Minute davon geliebt, und ich werde mit dem hier enden. Dick Turpin trug eine Maske (brit. Sprichwort, Anm. d. Red). Wir sehen uns alle auf der anderen Seite.“

 

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Fury war in der Vergangenheit dafür bekannt, dass er sich vorzeitig zurückzog und sein Karriereende verkündete, nur um dann doch wieder zu boxen. Bereits 2013 kündigte er an, dass er seine Handschuhe an den Nagel hängt, nachdem sein Kampf gegen David Haye geplatzt war. Doch er kehrte zurück und schrieb Boxgeschichte, als Wladimir Klitschko entthronte. Nach seinem Sieg gegen Klitschko im November 2015 war er gezwungen, eine Pause vom Ring einzulegen.

2018 kündigte er sein Comeback an, nachdem er zahlreiche Kilos abgenommen hatte, um wieder in Form zu kommen. Fury kämpfte sich zurück und wurde gegen KO-König Deontay Wilder wieder Weltmeister, dieses Mal nach Version des WBC. Im April 2022 kündigte der Brite dann erneut seinen Rücktritt an, nachdem er Dillian Whyte in einem großen britischen Showdown im Wembley-Stadion besiegt hatte. Er kehrte jedoch zurück und kämpfte später im selben Jahr ein drittes Mal gegen Derek Chisora.

Boxfans und Kenner ist diese Situation nicht unbekannt. Fury ist häufig ein wandelndes Rätsel, dass von depressiven Phasen immer wieder malträtiert wird. In diversen Interviews erklärte er, dass er den Boxsport brauche, um sein Leben in geregelte Bahnen zu bringen. Er brauche das Training, vor allem aber die Routine und ein Ziel, auf das er hinarbeite. Sein Ziel „Undisputed Champion“ gegen Oleksandr Usyk zu werden, scheiterte bekanntlich. Doch vielleicht entdeckt der 36-Jährige neue Ziele für sich, vielleicht zückt Turki Alalshikh aber auch sein Scheckbuch für eine gewaltige Börse und Fury kommt abermals zurück…

Ob seine jetzige Ankündigung, die Handschuhe an den berühmten Nagel zu hängen, tatsächlich ernst zu nehmen ist, darf durchaus angezweifelt werden. Dennoch scheint ein britisches Mega-Duell gegen Landsmann Anthony Joshua wieder in weite Ferne gerückt zu sein. Seine Rücktrittsbekanntmachung könnte sich schlussendlich aber auch als geschickte Verhandlungstaktik handeln. Ein Indiz dafür könnte sein Satz im Video „Dick Turpin trug eine Maske“ sein. 

Dick Turpin war ein berühmter englischer Dieb. Was er mit „Dick Turpin trug eine Maske“ meint, ist, dass Dick Turpin zumindest versuchte, seine Identität zu verbergen, wenn er Raubüberfälle/Einbrüche beging. Die Implikation ist, dass jemand versucht, jemand anderen in flagranti zu berauben. Laufen also schon Verhandlungen für einen Kampf gegen Anthony Joshua und man bot Fury eine zu geringe Börse? Gut möglich – gut möglich also auch, dass er NICHT mit dem Boxen aufhören wird. Oder aber er spielt auf seine Fights gegen Usyk an, in denen er sich als Sieger sah.

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