Erfolgreiches Comeback: Murat Gassiev stoppt Kem Ljungquist

Murat Gassiev stoppt Kem Ljungquist vorzeitig.

Der ehemalige Cruisergewichtsweltmeister erzielt einen wichtigen Sieg im Schwergewicht und hofft auf kommende große Kämpfe.

Am Samstag fand in der armenischen Hauptstadt Jerewan die IBA Champions Night statt, eine semiprofessionelle Kampfreihe, die neuerdings auch einen eigenen Eintrag auf BoxRec erhalten hat. Im Hauptkampf wurde jedoch ein regulärer Profikampf ausgetragen, der durchaus auf Interesse stieß. So duellierte sich ein ehemaliger Cruisergewichtsweltmeister mit einem ungeschlagenen dänischen Schwergewicht.

Gassiev stoppt Ljungquist und verhindert ein Karriereende

Im Hauptkampf standen Murat Gassiev (31-2) und der bis dahin ungeschlagene Kem Ljungquist (18-1) im Ring. Gassiev galt vor 5–6 Jahren noch als absoluter Weltklasseboxer und gefürchteter Puncher, der im Cruisergewicht für Furore sorgte. Er nahm an der von Kalle Sauerland initiierten World Boxing Super Series teil und stürmte dort bis ins Finale, wo er sich jedoch dem ukrainischen Boxgiganten Oleksandr Usyk (22-0) geschlagen geben musste. Nach dieser empfindlichen Niederlage waren die beiden WM-Gürtel von Gassiev verloren, und er entschied sich, fortan im Schwergewicht anzutreten. Während Usyk auch in der höchsten Gewichtsklasse massive Erfolge vorweisen konnte, lief es für Gassiev bedeutend schlechter. So folgte im vergangenen Jahr seine zweite Profiniederlage gegen den Schweden Otto Wallin (27-2) – und viele Beobachter wurden skeptisch, ob von Gassiev im Schwergewicht noch ernsthafte Erfolge zu erwarten seien.

Der Hauptkampf in Armenien bot ihm eine weitere Chance, denn ihm gegenüber stand mit Ljungquist ein ungeschlagener Boxer, der auf BoxRec in den Top 30 gerankt war. Ljungquist, ehemals bei Sauerland unter Vertrag, bestritt auch mehrere Kämpfe in Deutschland. Mit einer Körpergröße von 2 Metern und der Southpaw-Ausrichtung galt er durchaus als gefährlicher Gegner auf dem Papier – was er in den ersten Runden auch unter Beweis stellte. Gassiev agierte abwartend und schlug wenig, während Ljungquist sich halbwegs beweglich zeigte, den Jab konstant brachte und eine höhere Workrate aufwies. Gassiev versuchte immer wieder, explosiv zu kontern, doch es blieben überwiegend Einzelaktionen.

Die Anfangsphase gehörte dem Dänen, doch Gassiev konnte in Runde 5 das Tempo erhöhen und schlug einige Kombinationen zum Körper, die Ljungquist schließlich zu Boden schickten. Davon erholte sich Ljungquist nicht mehr und wurde ausgezählt. Mit diesem wichtigen Sieg hat Gassiev seine ins Wanken geratene Profikarriere wiederbelebt und hofft nun auf größere Kämpfe in der Zukunft. Zwar konnte er boxerisch weiterhin nicht vollends überzeugen, doch als Ex-Weltmeister mit Punch dürfte er sicherlich noch ein bis zwei gute Angebote in der Zukunft erhalten.

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