Erfolgreicher Auftakt für Fides Sports: Krasniqi, Zeuge, Arslan siegen

Ardian Krasniqi begeistert 2000 Fans in Villingen-Schwenningen / Foto: Marco Baumann

Einen erfolgreichen Auftakt in Box-Deutschland konnte die Magdeburger Promotion Fides Sports feiern. In Villingen-Schwenningen erlebten gut 2600 Zuschauer einen actionreichen Boxabend mit grandioser Stimmung bei den Lokalmatadoren.

Ardian Krasniqi überzeugt in Hauptkampf

Ardian Krasniqi im Kampf gegen Peter Orlik / Foto: Marco Baumann

Nach dem Wegfall der Top-Ansetzungen Ahmatovic-Schwarz und Hetemi-Reis wurde der Rottweiler Ardian Krasniqi kurzerhand von Promoter Burim Sylejmani zum Hauptkämpfer ernannt. Über 8 Runden sollte es der Local Hero mit dem Ungarn Peter Orlik zutun bekommen, am Ende ging es dann deutlich schneller. Krasniqi, lautstark von seinen zahlreichen Fans unterstützt, bearbeitete den erfahrenen Ungarn nach allen Regeln der Kunst und machte schlussendlich, nach drei Niederschlägen, in Runde zwei den Sack vorzeitig zu. Zuvor versuchte Orlik durchaus sein Glück, erkannte wohl aber schnell, dass Krasniqi der überlegenere Boxer ist.

Der 26-jährige Neffe von Ex-Schwergewichts-Europameister Luan Krasniqi will hoch hinaus und gab am gestrigen Samstag einen Vorgeschmack auf das, was kommen könnte. Der nächste Kampf des Rottweiler Fanlieblings dürfte nicht lang auf sich warten lassen.

Tyron Zeuge bezwingt Ondrej Budera über die Punkte

Tyron Zeuge vs. Ondrej Budera / Foto: Marco Baumann

In einem Sechsrunder sollte der Berliner Tyron Zeuge gegen den Tschechen Ondrej Budera weiteren Ringrost abschütteln und Trainingsfortschritte zeigen. Dies gelang dem Berliner, dessen Freundin Cheyenne Hanson auf der Undercard erfolgreich via Punktentscheidung gegen Angela Cannizzaro gewann, schlussendlich gut.

Tyron Zeuge vs. Ondrej Budera / Foto: Marco Baumann

Zeuge, einstiger WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht, bestimmte das Duell gegen den durch 50 Profi-Fights erfahrenen und zähen Budera maßgeblich. Einmal musste der 29-Jährige, nach einem sauberen Treffer von Zeuge, kurze Bodenbekanntschaft machen, konnte sich am Ende aber über die Runden retten, die Zeuge mit 60-52, 60-52 und 60-51 einstimmig gewann.

Seltsamer Erstrunden-KO bei Firat Arslan

Arslan vs. Yildirim / Foto: Marco Baumann

Mit der Göppinger Boxlegende Firat Arslan stand im Cruisergewicht ein Kampf gegen Ibrahim Yildirim, der ursprünglich im Supermittelgewicht beheimatet war, auf der Card. Ex-Cruiser-Weltmeister Arslan, der mit 51 Jahren eine -wie immer- bestechliche Form vorzuweisen hatte, konnte mit Yildirim, der gleich zu Beginn Tempo machte, nur wenig Zeit im Ring erbringen.

Firat Arlsan schickt Ibrahim Yildirim zu BodenTyron Zeuge vs. Ondrej Budera / Foto: Marco Baumann

Nach einem Schlag zum Kopf ging Yildirim zeitverzögert zu Boden, wo er angezählt wurde. Zwar fand er wieder auf die Beine, fiel jedoch rückwärts wieder in die Ringseile, wo ihn der Referee dann aus dem Kampf nahm. Arslan beobachtete das Geschehen aus der neutralen Ecke etwas fassungslos, sagte nach dem KO-Sieg in Runde 1 auch, dass er gern mehr geboxt hätte. Gegen Ende des Jahres soll dann schließlich, nach über 30 Jahren Karriere sein letzter Kampf stattfinden – im besten Fall ein WM-Kampf.

Daniel Dietz neuer Internationaler Deutscher Meister im Schwergewicht

Dietz vs. Kirmizitoprak / Foto: Marco Baumann

Rainer Gottwald, der beim Event von Promoter Burim Sylejmani als Co-Promoter mitwirkte, kann sich über einen neuen Titelträger in seinen Reihen freuen. Schwergewichtler Daniel Dietz bezwang den völlig überforderten Enes Kirmizitoprak durch KO in den ersten Runde. Kirmizitoprak, der eigentlich im Cruisergewicht boxt, hatte scheinbar ausreichend Selbstvertrauen gefunden, um es mit dem Hünen Dietz aufzunehmen, musste jedoch -mit kaum Gegenwehr- im ersten Durchgang schwere Treffer kassieren, die ihn schlussendlich theatralisch zu Boden gehen ließen, wo er ausgezählt wurde.

Dietz vs. Kirmizitoprak / Foto: Marco Baumann

Der Kampf war einer Meisterschaft leider wenig würdig und für Dietz sollten nun endlich mal richtige Gegner kommen – gern bekannte Journeyman, die mitboxen, oder auch Gatekeeper, die dem Mann aus Neuwied auch mal Paroli bieten, beispielsweise Pavel Sour oder Kevin Johnson. Auch Duelle gegen andere deutsche Schwergewichtler wären interessante Paarungen: Dennis oder Christian Lewandowski, Ilja Mezencev, Patrick Korte, usw…

Labinot Xhoxhaj durch schmeichelhaftes Unentschieden weiter ungeschlagen

Neben Tyron Zeuge und Ondrej Budera lieferten auch die beiden Cruisergewichtler Labinot Xhoxhaj und Milosav Savic wohl das Duell des Abends. In einem stets spannenden und actionreichen Kampf, fand der Lahrer Xhoxhaj nur wenig Mittel, um seinem serbischen Gegner zu schaden. Savic war schneller, aktiver und platzierte die klareren Treffer. Xhoxhaj, der mit zahlreichen Fans angereist war, wartete häufig zu lang und konnte scheinbar nie richtig in den Kampf finden. Seinen Jab setzte er sparsam ein, ging stattdessen immer geschlossener Deckung auf Savic zu, der aus allen Winkeln schlug und so Runde um Runde gewann. Lediglich die Runden 2 und 4 waren Runden, die Xhoxhaj klarer für sich entscheiden konnte. Kurz vor Ende des 8-Runders kassierte Xhoxhaj, der als Gast bei der Fides-Gala in den Ring stieg, zudem wegen wiederholten Schlägen auf den Hinterkopf noch einen Punktabzug.

Umso verwunderlicher lautete am Ende das Urteil, bei dem nur einer der drei „Unparteiischen“ richtig wertete: 76-75, 73-78 und 75-75. Es ist unverständlich, wie man bei diesem Wettbewerb, der klarer nicht hätte sein können, Xhoxhaj vorn haben konnte. Mit diesem schmeichelhaften und wenig nachvollziehbaren Draw kann sich der Cruisergewichtler weiter über seine weiße Weste freuen.

Undercardkämpfer überzeugen: Kallouch und Kischenko mit Punktsiegen, Mulolli, Lemjid und Giger mit TKOs

Auch die restlichen Kämpfe der Undercard fanden planmäßig statt. Während in den leichteren Gewichtsklassen Ilias Kallouch (vs. Patrik Balaz) sowie Kevin Kischenko (vs. Giorgi Gachechiladze) ihre Gegner über die Punkte bezwangen, konnten die beiden Halbschwergewichtler Rico Giger (vs. Attila Iratossy) und Chamseddine Lemjid (vs. Nabil Zaky) sowie Superwelter Miridon Mulolli jeweils vorzeitige Siege feiern.

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3 Kommentare

  1. Das waren alles Aufbaukämpfer für die Boxer die der Promotet organisiert hat. Attraktive waren es kaum und es waren auch viel zu viele Kämpfe, 11 Kämpfe an einem Abend viel zu viel. Lieber mehr Qualität wie Quantität. Als ich den Gegner von Firat Arslan gesehen habe, dachte ich mir nur – der soll wirklich gegen Arslan kämpfen, das kann ja was werden und so war es dann ja auch.

  2. Fides Sports hat es gleich bei der ersten veranstaltung geschafft………zu zeigen warum in deutschland boxen keinen interessiert. das konzept „wir lassen unsere boxer gegen ausgesuchte verlierer boxen und alle werden das toll finden“ funktioniert einfach nicht. das will zu recht keiner sehen. und so wird Fides Sports schon bald konkurs anmelden dürfen.

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