Nach seinem triumphalen Sieg über Leon Harth vergangenes Jahr in Bielefeld, steht für den Berliner Enrico Kölling die nächste Bewährungsprobe bevor.
Gegen Michal Cieslak: Enrico Kölling vor nächster Bewährungsprobe
Der WBO-Europameister Enrico Kölling (28-4(1), 9 KOs) trifft, nachdem er den damals amtierenden Champion Leon Harth vergangenen November in Bielefeld entthronte, auf WM-Herausforderer Michal Cieslak (21-2, 15 KOs)! Der Pole, der zuletzt gegen den britischen WBO-Weltmeister Lawrence Okolie nach Punkten unterlag, wird dabei bei der als „Knockout Night“ promoteten Veranstaltung im polnischen Kielce den Berliner jedoch nicht um dessen Titel herausfordern. Kölling-Manager Dennis Lindner auf Nachfrage: „Wir stellen einen Sonderantrag bei der WBO. Der polnische Veranstalter möchte nach Cieslasks WM-Niederlage lediglich einen Aufbaukampf über 10 Runden. Gewinnt Enrico, wollen wir den Titel behalten.“
Enrico Kölling steht im unabhängigen BoxRec-Ranking auf #36 in der europäischen Rangliste, Cieslak rangiert hingegen auf der #9. Der 33-jährige Pole hat in seiner neunjährigen Profikarriere lediglich polnische Titel sammeln können, bestritt jedoch schon zwei WM-Kämpfe. Nach seiner (Punkt)Niederlage gegen Ilunga Makabu 2020 um den vakanten WBC WM-Titel im Cruisergewicht, boxte sich der Pole mit nur zwei Fights zurück in die Ranglisten und erhielt gegen Lawrence Okolie einen weiteren „Titelshot“. Doch auch hier musste er die Segel streichen und in Runde 5 sogar zu Boden.
Kölling, der zuletzt trotz 40-Stunden-Fulltime-Job gut vorbereitet gegen Harth boxte und gewann, wird mit Cieslak dennoch alle Hände voll zu tun bekommen. Der mit 1,90 m größere Cieslak (10 cm Größenunterschied), gilt als schlagstärker und gut ausgebildet. Enrico Kölling machte jedoch mehrfach deutlich, dass er sich in der Außenseiterrolle nicht unwohl fühlt. Dennoch ist Vorbereitungszeit mit nunmehr vier Wochen denkbar knapp. Laut BOXEN1-Information wurde der Vertrag erst gestern unterzeichnet. Der Kampf gegen Cieslak soll zudem schon im März als WBO-EM geplant gewesen sein, allerdings platzte dieser, da Cieslak das WM-Angebot erhielt.
Der Berliner, der bereits zahlreiche Titel sammelte, Juniorenweltmeister war und gegen Artur Beterbiev um die WM boxte, nahm den Kampf nun dennoch kurzfristig an: „Mir wäre die geplante Vorbereitungszeit für März zwar lieber gewesen, allerdings möchte ich diesen Kampf unbedingt machen. Ich sehe mich hier nicht chancenlos und bin als Profi erfahrener als Michal Cieslak.“
