Emanuel Navarrete zerlegt Francisco De Vaca in drei Runden

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Im Banc of California Stadium in Los Angeles ließ WBO-Weltmeister Emanuel Navarrete nichts anbrennen und verteidigte sein Gold erneut.

„Cowboy“ Navarrete nicht zu bremsen 

Keiner konnte im Vorfeld sagen, was für ein Kampf uns am Samstagabend in Los Angeles erwarten würde. Francisco De Vaca (20-1-0, 6 KOs), der angetreten war, um hier Weltmeister nach Version der WBO zu werden, galt als unbeschriebenes Blatt, als jemand, von dem nicht wüsste, ob er eine ernstzunehmende Herausforderung oder eher eine Durchgangsstation für Titelträger Emanuel Navarrete (28-1-0, 24 KOs) sein würde. Schlussendlich war Letzteres der Fall. 

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„Vaquero“ (übersetzt: Cowboy), wie Navarrete genannt wird, ging mit seinem gewohnt aggressiven Stil in diesen Kampf. Zwar waren beide Kontrahenten gleich groß, doch mit einer imposanten Reichweite von 1,83 m (bei einer Körperlänge von 1,70 m) war der Weltmeister klar im Vorteil. So stach er immer wieder lange Hände zwischen die Deckung von De Vaca hindurch, viele Auf- und Seitwärtshaken kamen dazu. 

Was aber vor allem sichtbar wurde, war Navarretes fehlender Respekt vor der Schlagkraft von De Vaca. Schon in der dritten Runde hatte er genug und attackierte seinen Gegenüber mit einer beeindruckenden Konsequenz. Ein unheimlicher Druck überkam De Vaca, dem nun keine Luft zum atmen mehr blieb. Festgenagelt an den Ringseilen flogen ihm die Hände nur so um die Ohren. Da am Ende zu wenig Gegenwehr kam, brach der Ringrichter das Duell über eine Minute vor Ende der Runde ab. 

Nach diesem Kurzauftritt soll es für den WBO-Champion im Super-Bantamgewicht schon bald wieder in den Ring gehen. Laut eigener Aussage sei man mit Promoter Bob Arum im Gespräch über einen Kampf am 14. September auf der Undercard von Tyson Fury vs. Otto Wallin. Scheinbar kann es Navarrete kaum erwarten den nächsten Gegner in die Schranken zu weisen. 

Magdaleno, van Heerden und Barboza Jr. siegreich

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Im Rahmenprogramm der Veranstaltung gab es noch das ein oder andere interessante Gesicht zu bestaunen. So konnte Ex-Weltmeister Jessie Magdaleno (27-1-0) seinen nächsten Sieg einfahren – er bezwang den Mexikaner Rafael Rivera (27-4-2, 18 KOs) einstimmig nach Punkten. Allerdings endete das Gefecht für Magdaleno nicht ganz so glücklich, denn ein unabsichtlicher Ellbogenstoß seines Gegners öffnete bei ihm einen tiefen Cut auf der Nase. Das Duell im Federgewicht musste also im neunten Durchgang abgebrochen und dann ausgewertet werden. Die Scorecards: 89-81, 89-81, 88-82. 

Blutig ging es auch bei Chris van Heerden (28-2-1, 12 KOs) vs. Aslanbek Kozaev (33-3-1, 8 KOs) zu, in diesem Fall aber für beide. Jeweils zwei Cuts erlitten die Boxer, teils durch legale Schläge, teils durch Kopfstöße. Der Südafrikaner van Heerden war allerdings der bessere Boxer und siegte nach acht Runden daher klar nach Punkten (79-73, 79-73, 78-74). Er setzt seine Erfolgsserie im Weltergewicht weiter fort. 

Wesentlich entspannter lief es für Arnold Barboza Jr. Der 27-jährige Weltergewichtler gab sich gegen Ricky Sismundo von den Philippinen keine Blöße und zwang diesen nach der vierten Runden zur Aufgabe. Barboza, der als Bewohner von Los Angeles hier ein Heimspiel hatte, möchte als Nächstes um eine Weltmeisterschaft boxen. 

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