Stattdessen endete Karo Murats Ausflug nach Hollywood in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit einer vorzeitigen Niederlage im IBF-WM-Ausscheidungskampf gegen Sullivan Barrera. Die Entscheidung sorgte im Lager von EC-Boxing allerdings für Unmut.
„Der Ringrichter hat viel zu früh abgebrochen“, sagte Murat, nachdem ihn Referee Wayne Hedgpeth nach 25 Sekunden der fünften Runde aus dem Kampf genommen hatte. „Ich hatte die Deckung oben. Ja, Barrera setzte eine Schlagserie an, aber ich musste keine harten Treffer nehmen, weil alles auf die Deckung ging.“
Barreras Ecke schien sehr zufrieden mit der Entscheidung zu sein und bejubelte den 17. Sieg des Kubaners im 17. Profi-Kampf. Zum Ende der vierten Runde hatte der 33-Jährige, der ursprünglich aus Havanna stammt, aber mittlerweile in Miami lebt, Murat zu Boden geschickt.
„Der Treffer kam nach dem Gong. Ich war mit den Gedanken schon in der Ecke“, so Murat. „Das war eine Unachtsamkeit, die mir nicht passieren darf.“ Trotz der bitteren Umstände der Niederlage gab sich der EC-Profi als fairer Verlierer: „Barrera ist ein starker Junge, und er hat den Kampf gewonnen. Ich wünsche ihm viel Erfolg gegen Sergey Kovalev.“
Als Sieger der IBF-WM-Ausscheidung im Halbschwergewicht wird es Sullivan Barrera im nächsten Jahr mit dem russischen „Krusher“ zu tun bekommen, der seine WM-Titel aber zunächst am 30. Januar in Montreal gegen Jean Pascal verteidigen muss. Wie es für Karo Murat weitergeht, wird das Team nach der Rückkehr nach Deutschland entscheiden. Eventuell wird der gebürtige Armenier einen erneuten Anlauf auf den EM-Titel nehmen, den er zwischen 2008 und 2009 schon im Supermittelgewicht gehalten hatte.
Quelle (Text/Fotos): EC Boxing