Ein Abend der Peinlichkeiten

David Haye gegen Arnold Gjergjaj

David Haye und Shannon Briggs boxten Beide gegen „Angsthasen“

Es war sicher eine der peinlichsten Box-Veranstaltungen der letzten Jahre die gestern Abend in der Londoner O2 Arena stattfand. Beide Gegner, derHauptkämpfer David Haye und auch Shannon Briggs, zeigten einzig Angst vor ihren Gegnern und machten bei Fights zu ausgesprochenen Mismatches.

Shannon Briggs gegen Emilio ZarateZuerst stieg Shannon Briggs (60-6-1, 53 KOs) gegen den völlig überforderten Emilio Ezequiel Zarate (20-17-3) in den Ring. Dem Argentinier der in der unabhängigen Rangliste Boxrec auf Ranglistenplatz 290 (!) geführt wird stand die Angst in den Augen und er lies sich völlig wehrlos von dem bulligen 44jährigen Shannon „The Cannon“ Briggs überrollen. Schon nach 2:22 Minuten der ersten Runde war diese Farce vorbei und Zarate lies sich nach einem Körperhaken willenlos und sichtlich gerne auszählen.

Aber was dann kam übertraf diesen peinlichen Auftritt von Briggs noch um Längen. Für sein Comeback nach dreieinhalb Jahren Ringabstinenz hatte sich David Haye den Schweizer Profiboxer mit Kosovo-Wurzeln Arnold „The Cobra“ Gjergjaj (29-0-0) ausgesucht. Dieser handverlesene Gegner der zuvor in 29 Kämpfen ungeschlagen war, wurde dann die Peinlichkeit des Abends. Gjergjaj stand von Beginn an nur in Doppeldeckung ohne jede Seitwärtsbewegung an den Seilen und ging schon bei der leichtesten Führhand von Haye mehrmals zu Boden. Man musste sich fragen ob er deshalb den Kampfnamen „The Cobra“ trägt, weil sich die Cobra auch nur auf dem Boden bewegt, aber noch mehr musste man sich fragen wie dieser doch noch ungeschlagene Boxer seine bisherigen 23 Kämpfe gewonnen hatte. Man hatte bei Gjergjaj den Eindruck, dass dieser so von Angst so geprägt war, dass er eher nach einer Möglichkeit sann wie er den Ring ganz schnell und unbeschadet wieder verlassen kann, als dass er überhaupt boxen wollte. Die Zuschauer schienen froh zu sein als dieses Schauspiel vorbei war und auch David Haye kann sicher mit einem Sieg über diesen Gegner nicht glücklich sein. er lies sich aber feiern als hätte er gerade Tyson Fury oder Anthony Joshua besiegt.

Im September soll dann der wie ein Irrer wirkende Shannon Briggs der nächste Haye-Gegner sein, wobei auch hier sicher keine große Boxsport-Qualität zu erwarten sein dürfte. Bleibt als Resümee dieser Veranstaltung festzustellen, dass die Interviews der beiden Hauptkämpfer bei weitem die Zeit übertraf als diese im Ring standen.

 

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