Doch keine Zusammenarbeit zwischen Vincent Feigenbutz und Torsten Schmitz!

Torsten Schmitz sollte Vincent Feigenbutz auf dessen WM-Kampf im Februar vorbereiten. Nun endete die geplante Zusammenarbeit jedoch überraschenderweise wieder, bevor sie so richtig begann.

Zusammenarbeit zwischen Feigenbutz und Schmitz endet bevor sie begonnen hat

Vor gut zwei Wochen, gab Sauerland die Zusammenarbeit zwischen dem Karlsruher Supermittelgewichter Vincent Feigenbutz und dem in Berlin ansässigen Trainer Torsten Schmitz bekannt, nachdem aus dem ursprünglich geplanten Trainer-Duo Wegner/Pötschger aufgrund eines Oberschenkelhalsbruchs beim „Meister-Trainer“ nichts wurde. Wie BOXEN1 jedoch nun exklusiv aus Insiderkreisen erfuhr, so soll auch die Zusammenarbeit zwischen Schmitz und Feigenbutz seit einigen Tagen wieder Geschichte sein bzw. gar nicht erst richtig begonnen haben! Schmitz sollte Feigenbutz auf dessen IBF-WM-Kampf gegen Caleb Plant am 15. Februar 2020 in Nashville, USA vorbereiten.

Torsten Schmitz und Vincent Feigenbutz
Foto: Team Sauerland

Laut unserer Quelle, soll Feigenbutz das Traininslager in der Landeshauptstadt verlassen haben, da er sich in Berlin „nicht wohlfühlte“. Die Zusammenarbeit mit Schmitz, der auch Sophie Alisch betreut, fand der 24-jährige jedoch „super“. Doch ist „Heimweh“ der wahre Grund für den überraschenden Weggang von Schmitz, so kurz vor Feigenbutz wohl bisher größter Chance als Boxprofi? Wir sprachen dazu mit Feigenbutz-Manager Rainer Gottwald.

„Vincent war einen Tag in Berlin, um sich alles anzusehen. Jetzt ist er wieder in Karlsruhe in seinem Umfeld, da es logistisch in Berlin einfach nicht funktioniert hat. Es liegt aber weder an Vince, noch an Torsten Schmitz, dass es zu keiner Zusammarbeit kam. Es lag an anderen Umständen. Wenn man um eine WM boxt, muss sich der Trainer ausschließlich um dich kümmern dürfen und zwar so, wie das der Boxer will. Torsten Schmitz trainiert aber auch Sophie Alisch und hat auch mit ihr seine Verpflichtungen. Wir wollten schauen, ob wir das alles koordiniert bekommen. Eine Zusammenarbeit konnte so aber letztendlich nicht stattfinden, da auch Sophie vorbereitet werden muss. Es muss garantiert werden, dass beide Boxer ihre optimale Vorbereitung bekommen“, so Gottwald.

Eduard Michel und Kosta Patoulidis als Vorbereitung für IBF-WM gegen Caleb Plant

Natürlich hat man sofort für Ersatz beim Karlsruher sorgen können: „Torsten Schmitz hat sich super um Vincent gekümmert, aber man kann nicht zwei Sportler gleichzeitig auf größere Events vorbereiten. Dank O1NE Sport-Chef Daniel Todorovic, realisieren wir nun einen anderen Weg. Die Trainer, die sich jetzt um Vincent kümmern, trainieren nur ihn exklusiv. Technik-/Taktiktrainer ist jetzt Eduard Michel, der Vater von Serge Michel. Außerdem haben wir noch Kosta Patoulidis, ein unterschätzter Trainer, der sehr gut ist. Er bringt ihn mental, sportlich, konditionell und auch kräftemäßig voran“, sagte der Manager weiter.

Ulli Wegner, „Jopo“ Pötschger, Vincent Feigenbutz, Rainer Gottwald

„Allgemein haben wir in Vorbereitung auf die WM in letzter Zeit viel Pech gehabt. Ursprünglich sollte Vince am 15. Februar erstmal einen unbekannten Mann im zweiten Hauptkampf über 10 Runden boxen. Plant sollte im Hauptkampf seinen Titel gegen Angulo verteidigen. Leider sagte der aber krankheitsbedingt ab, sodass wir überrumpelt wurden und nun schon im Februar und nicht erst im Mai um die WM boxen sollen. Damit änderte sich alles, denn man lässt ja auch nicht einfach solch eine Chance liegen! Dann kam noch erschwerend hinzu, dass sich Ulli Wegner den Oberschenkelhals gebrochen hat und Vince nicht vorbereiten kann.“

Gottwald: „Logistisch war das alles einfach nicht möglich“

„Wir mussten also wieder schnell Ersatz finden und hatten gehofft, dass mit Torsten Schmitz, der mit Karlsruhe verbunden ist, alles passt. Die beiden haben sich während der ersten Trainingseinheiten in Karlsruhe und später in Berlin super verstanden, es wäre ein ideales Team gewesen, aber Torsten hat nun mal auch andere Verpflichtungen und kann nicht so flexibel auf Vince reagieren, wie wir es uns wünschen. Beispielsweise wäre ein Trainingslager in den slowenischen Bergen nicht möglich gewesen und auch der Rest unseres Team ist in Karlsruhe ansässig und nicht in Berlin. Logistisch war das alles schwer realisierbar in dieser kurzen Zeit, obwohl wir uns super mit dem Team Alisch abgestimmt und auch verstanden hatten. Es geht aber einfach nicht, dass sich ein Trainer während der wichtigen Phase und mehreren Einheiten am Tag auf zwei Sportler konzentrieren kann. Wir wollen natürlich auch, dass Sophie erfolgreich ist, denn sie ist ein Aushängeschild. Aber auch Vince hat eine große Aufgabe vor sich.“

Im Grunde genommen eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung, wenn man bedenkt, dass Feigenbutz vor einem extrem wichtigen Kampf steht. Es bleibt daher zu hoffen, dass das neue Trainergespann aus Eduard Michel und Kosta Patoulidis den jungen Supermittelgewichtler bestens auf seinen bevorstehenden Kampf im Februar vorbereiten kann. Doch auch der Meister-Macher Wegner steht dem Team Feigenbutz, trotz Unfall, OP und anstehender Reha, zur Seite. „Ulli und ich stehen jeden Tag im Austausch und er berät uns. Wenn er auch nur zum Ring krauchen kann, dann ist er im Februar dabei.“, so Gottwald über seinen einstigen Wunschkandidaten.

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