Dina Thorslund holt WBO-Titel / Paskali mit Punktsieg über Donfack

Foto: Team Sauerland

Die dänische Lokalmatadorin Dina Thorslund vom Team Sauerland konnte sich in der Arena in Struer den WBO-Titel im Superbantamgewicht sichern. Im Vorprogramm boxte der deutsche Jungprofi Xhek Paskali und gewann knapp nach Punkten.

Thorslund siegt gegen Munoz souverän nach Punkten

Im Hauptkampf des Abends aus der dänischen Struer Arena, ging es für Lokalmatadorin Dina Thorslund um die erste richtige Chance auf einen Weltmeistertitel. Während sie sich im März dieses Jahres noch den interims-WM-Titel des World Boxing Council gegen Alicia Ashley sicherte, wartete am gestrigen Abend mit Jessica Munoz ein anderes Kaliber und vor allem der vakante WBO-Titel im Superbantamgewicht auf die 24-jährige Dänin.

Nach dem Gong zur ersten Runde stürmten beide Protagonistinnen aufeinander zu und begannen direkt mit einem wilden Schlagabtausch, bei welchem sich Thorslund schon mal Respekt verschaffen konnte. Der auf 10x2min angesetzte WM-Kampf im Superbantamgewicht war über den gesamten Verlauf hin von hohem Tempo geprägt. Beide Boxerinnen schienen gut vorbereitet auf dieses Duell. Dennoch war es Dina Thorslund, die Runde um Runde mehr Treffer ins Ziel brachte und die Mexikanerin auseinanderschraubte.

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Mit harten Schlägen setzte sie ihrer mexikanischen Widersacherin immer wieder zu. Auf schnellen Beinen konnte sich die Dänin zudem brenzlichen Situationen immer wieder geschickt entziehen, während Jessica Munoz nur den Weg nach vorn kannte und so viele Treffer nahm.

Nach 10 von Thorslund dominant geführten Runden, endeten der Kampf ohne ein vorzeitiges KO. Die Punktrichter werteten das Gefecht mit 99-91 und zwei 100-90 Punkten zu Gunsten des dänischen Publikumslieblings vom Team Sauerland, was den Kampfverlauf definitiv wiedergibt. Dina Thorslund konnte ihren Kampfrekord damit auf 12 Siege (6 vorzeitig) ausbauen und sich zudem den vakanten WBO-WM-Gürtel im Superbantamgewicht sichern!

Paskali siegt gegen erfahrenen Donfack

Im in Dänemark ausgetragenen Supermittelgewichts-Duell zweier Deutscher, bekam es Jungprofi Xhek Paskali (4-0) im erst vierten Profikampf mit einem ordentlichen Brett zu tun. Sein Gegenüber war der in Berlin lebende Bernard Donfack (23-20(6)-4, 11 KOs), der Anfang des Jahres James Kraft ein Unentschieden abringen konnte. Kein Problem jedoch für Paskali, wie er zuvor im Interview verriet. Donfack habe zwar Punch, jedoch sei Paskali der bessere Techniker, der seinen Gegner im Ring ausboxen will – vom Ausboxen sah man dann jedoch leider zu wenig.

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Das Duell begann gut zugunsten Paskalis. Mit seiner Führungshand konnte er den gebürtigen Kameruner in Schach halten und gute Treffer landen. Im Verlauf des auf 6 Runden angesetzten Kampfes wurde der ungestüme Donfack jedoch mehr und mehr zum Problem für Paskali. Immer wieder kam Donfack mit rechten Schwingern auf den 10 Jahre jüngeren Paskali zugestürmt. Zwar landeten viele davon in dessen sauberer Deckung, jedoch wurde Paskali inaktiver als in den Anfangsrunden und verlor ab und an seine boxerische Linie. Der 28-Jährige behielt dennoch die Nerven.

Paskali konnte sich unangenehmen Aktionen über weite Teile des Gefechts abwenden und somit harte Treffer vermeiden. Mit eigenen Aktionen und den damit verbundenen guten Treffern, setzte er wichtige Akzente. Diese sorgten letztendlich auch dafür, dass der von Etchika Pollex gemanagte Supermittelgewichtler einen weiteren Punktsieg einfahren konnte.

Mit zweimal 59-55 sowie einem unentschiedenen 57-57 Urteil, siegte Paskali in Struer per Majority Decision (Mehrheitsentscheid) nach Punkten. Der weitere Weg ist für den gebürtigen Albaner, der in zwei Wochen schon wieder boxen will, klar. Paskali wolle „schnell nach oben und schnell gegen die Besten der Welt kämpfen“ – zu ambitioniert?

Auf der Undercard konnte Federgewichtler Dennis Ceylan einen weiteren Sieg einfahren. Der Däne siegte gegen den Georgier Levan Tsiklauri klar nach Punkten. Mikkel Nielsen konnte dem erfahrenen Nikolozi Gviniashvili ebenfalls einen Punktsieg abringen. Für den einzigen KO des Abends sorgte Schwergewicht Kem Ljungquist, der seinen slowakischen Gegner David Vyletel in Runde 1 in den Ringstaub schickte.

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