Die amtierenden Deutschen Meister: Asya Ari

Quelle: Asya Ari

Amtierende Deutsche Meisterin im Federgewicht: Asya Ari

Asya Ari kann man treffend als die „Vorzeigeschülerin“ des Deutschen Amateurboxens bezeichnen. Wer mit der Wirtschaftsgymnasiastin spricht, ist sofort von Ihrer Strukturiertheit, Zielstrebigkeit und ihren guten Umgangsformen beeindruckt. Ihre mentale Stärke bringt die Boxerin des 1. BC Frankenthal auch in den Ring mit. Bei den Deutschen Meisterschaften setzte sie sich mit nur 18 Jahren erstmals bei der Elite durch. In Europa gilt sie als die beste Boxerin Ihres Jahrgangs. Boxen1 präsentiert die junge Deutsch-Türkin.

Quelle: Asya Ari

Steckbrief Asya Ari

Geburtsort: Mannheim

Wohnort: Frankenthal / Heidelberg

Boxverein: 1. BC Frankenthal

Gewichtsklasse: Federgewicht (57 kg)

Körpergröße: 1,65 m

Alter: 18 Jahre

Kampfrekord: 26 Kämpfe, 23 Siege, 2 Niederlagen, 1 Unentschieden

Größte Erfolge: Deutsche Meisterschaft der Elite 2021*, Deutsche Meisterschaften U18, Deutsche Meisterschaften U18, Europameisterschaft U19

Quelle: Asya Ari

Q&A mit Asya Ari

Wie bist du zum Boxen gekommen?

Ich bin 7 Jahre geschwommen. Irgendwas hat mir da allerdings gefehlt. Direkt neben der Schwimmhalle gab es einen Boxverein und das habe ich dann mal ausprobiert. Mir hat dort sehr gut gefallen, dass sich das Athleten- und Trainerteam immer gegenseitig gepushed hat. Das Boxtraining ist sehr vielseitig. Es erfordert viel Disziplin und man setzt immer neue Reize. Es bleibt also spannend. Obwohl es ein Einzelsport ist, genieße ich die Arbeit mit meinem Team sehr. Und natürlich ist das Adrenalin im Kampf ein sehr cooles Gefühl.

Wie würdest du deinen Boxstil beschreiben?

Ich bin eine Tempoboxerin. Mein Stil zeichnet sich durch sehr hohe Handlungsdichte aus. Ich setze meine Gegnerin ständig unter Druck. Dadurch hat die andere Seite keine Zeit, etwas vorzubereiten. Ich kann aber natürlich auch anders boxen, z.B. kontern, wenn das für einen Sieg erforderlich ist.

Welche boxerischen Vorbilder hast du?

Bei den Frauen Clarissa Shields – sie hat ein wahnsinnig starkes Mindset und eine hohe Handlungsdichte. Außerdem die türkische Olympiasiegerin und Weltmeisterin Busenaz Sürmeneli. Ich habe sie bei einem Turnier mal kurz kennengelernt. Sie war sehr bodenständig und freundlich. Bei den Männern die Olympiasieger und Weltmeister Lomachenko und Usyk. Andy Cruz Gomez aus Kuba sehe ich ebenfalls als Vorbild. Ebenso den Türken und Vizeweltmeister Kerem Özmen.

Was war – deiner Meinung nach – bisher der beste Kampf deiner Karriere?

Das Viertelfinale der U19 Europameisterschaften. Dort habe ich gegen eine Engländerin geboxt. Sie hatte mich zuvor bei einem Wettkampf besiegt. Aber ich habe mir geschworen, dass mich keine Gegnerin zweimal besiegen wird. So kam es dann auch. Der Sieg war eine große Genugtuung.

Was war – deiner Meinung nach – bisher der schlechteste Kampf deiner Karriere?

Meine ersten Kämpfen waren noch recht wild und unübersichtlich. Da war ich technisch nicht überzeugend. Ich bin sehr selbstkritisch. Daher finde ich in jedem Kampf etwas, das ich verbessern kann. Ich kann aber – ehrlich gesagt – keinen speziellen Kampf rauspicken.

Planst du in Zukunft zu den Profis zu wechseln? Falls ja: wann?

Nein, plane ich nicht. Ich würde gerne zur Spitzensportfördergruppe der Polizei. Dort könnte ich parallel Kriminologie studieren. Das wird dort als duales Studium angeboten.

Welches Hobby betreibst du außerhalb des Boxens?

Auch wenn sich das spießig anhört: Wandern, Fahrrad fahren und Lesen. Oder Zeit mit meinem Hund verbringen. Ich genieße Momente, an denen ich den Kopf frei kriege.

Wann können dich deine Fans als nächstes live sehen?

Bei der U19 Weltmeisterschaft in Spanien. Die startet Mitte November.

 

*Die DM 2021 wurde wegen Corona erst 2022 nachgeholt

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