Deontay Wilder: „Fury ist ein Witzbold! Was will er mit diesem Otto Wallin?“

Wilder äußert sich zur Gegnerwahl Furys, der am 14. September in Las Vegas gegen den Schweden Otto Wallin boxen wird

Deontay Wilder konnte es nicht recht glauben, als am letzten Freitag der nächste Gegner von Tyson Fury bekannt gegeben wurde.

Wilder dachte, dass Fury in seinem nächsten Kampf zumindest gegen jemanden antreten würde, der wenigstens ein bisschen stärker ist als Tom Schwarz. Otto Wallin, der am 14. September in der T-Mobile Arena in Las Vegas gegen Fury antritt, ist zwar ungeschlagen, aber das war Schwarz auch. Und genau wie auch Schwarz, hat auch der schwedische Rechtsausleger, bisher noch niemals in seiner Karriere gegen einen namhaften Gegner im Ring gestanden.

WBC Schwergewichts-Champion Deontay Wilder

„Oh mein Gott“, sagte Wilder am Samstagabend im Barclays Center in Brooklyn, New York, wo er als Zuschauer beim Kampf von Adam Kownacki vs Chris Arreola am Ring saß. „Ich habe nur den Kopf geschüttelt. Was in aller Welt macht er denn? Wo findet er diese Gegner? Sein letzter Kampf war schon ein Scherz und der Gegner jetzt ist noch ein viel größerer.“

Wilder findet auch Fury’s öffentliche Außendarstellung besonders peinlich, da Fury und seine Co-Promotoren Bob Arum und Frank Warren den Engländer immer und immer wieder als den linearen Schwergewichts-Champion anpreisen.

Tyson Fury

„Wie die Fury verkaufen ist doch ein Witz“, sagte Wilder. „Dieses ‚lineare Zeugs‘ ist einfach nur Unsinn. Es ist auch nicht gut für den Boxsport was sie da veranstalten. Wo ist denn dieser ‚lineare Gürtel‘, wer vergibt ihn denn und wie sieht der aus? Das ist doch ein unsichtbarer imaginärer Titel. Hört auf die Leute zu veralbern! Und dann kämpft er nur noch gegen zweit- und drittklassige Gegner. Wie, was oder wer ist denn dieser neue Typ (Wallin) überhaupt? Alle anderen großen Schwergewichtler stellen sich nur den Stärksten und der hat sich diesen Wallin ausgesucht. Aber er ist eben kein Champion und er boxt auch um keinen Titel, wie ich das gegen Ortiz tue, also kann auch kein Weltverband die Auswahl seiner Gegner beeinflussen.“

Bevor Tyson Fury und Deontay Wilder Anfang kommenden Jahres erneut gegeneinander antreten, muss Wilder vorher Luis Ortiz in einem Revanchekampf um den WBC-Schwergewichtstitel erst einmal besiegen. Der aus Tuscaloosa in Alabama, USA, stammende Deontay Wilder (41-0-1, 40 KO-Siege) und der in Kuba geborene Luis Ortiz (31-1-0, 26 KO-Siege, 2 NC) werden sich voraussichtlich am 9. November in einem, von Showtime Pay-Per-View-Fight übertragenen WM-Kampf, wiedersehen. Wilder hat natürlich absolut recht, dass zwischen seinem Gegner (Luis Ortiz) und Furys nächstem Gegner (Otto Wallin) Welten liegen.

Es war Tyson Furys Glück, dass es Ringrichter Jack Reiss war der diesen Kampf leitete. Wohl jeder andere Ringrichter hätte nach diesem britalen Niederschlag erst gar nicht mit dem Zählen begonnen und den Kampf sofort abgebrochen.

Tyson Fury’s Kampf, vor ihrer schon vereinbarten Revanche, scheint gegenüber Wilders Kampf, viel einfacher zu sein, aber das überrascht Wilder nicht. „Als ich sah wie Tyson Fury am 15. Juni in der MGM Grand Garden Arena den Deutschen Tom Schwarz in der zweiten Runde demolierte, wusste ich, dass Arums Matchmaker ihr lukratives Pay-per-View-Rematch gegen mich nicht gefährden wollen, indem Fury sich nur Gegnern stellt, bei denen von vorne herein sicher ist, dass diese ihm nicht gefährlich werden können,“ sagt Wilder.

Tyson Fury (28-0-1, 20 KO-Siege) wird inzwischen bei den Buchmachern und Online-Wettportalen als 25-1 Favorit gegenüber Wallin (20-0-0, 13 KOs, 1 NC) gehandelt. Das sagt eigentlich schon alles über die Qualität dieses nächsten Fury-Gegners aus.

In der Zwischenzeit wird Deontay Wilder immer wieder hören müssen, dass die Leute um Tyson Fury und er sich selbst damit rühmt, der lineare Schwergewichts-Champion zu sein. „Das ist einfach nur traurig“, sagte Wilder. „Aber ich lehne mich einfach zurück. Ich sage jetzt gar nichts mehr dazu. Ich lasse die ihre eigene Traumwelt aufbauen, ich  warte einfach nur bis es soweit ist. Wir brauchen die Leute, die so etwas glauben. Du hast Fans, die das glauben wollen und dann glauben sie das eben. Sie haben Fans, die diese Art Unterhaltung mögen. Und Sie haben einige Fans, die das alles durchschauen. Aber am Ende des Tages denke ich, dass dies alles für einen zweiten Kampf die beste Reklame ist. Und die Wahrheit wird sich in der Nacht unseres zweiten Kampfes im Ring zeigen, das ist sicher.“

„Ich habe Wilder in unserem erste Kampf, bei dem Niederschlag in der 12. Runde, eine schwere Gehirnerschütterung zugefügt,“ sagt Deontay Wilder.

„Ich habe Tyson Fury in unserem ersten Kampf eine Gehirnerschütterung zugefügt,“ sagt Wilder, der sich vor acht Monaten in Los Angeles im Kampf gegen Fury mit einem Unentschieden trennet. „Ich bin der, mit dem Tyson Fury und seine beiden Promoter das große Geld verdienen, also werden sie dafür sorgen, dass vorher nichts passiert und es auch wirklich zu diesem Kampf kommt. Aber er weiß auch, wenn er wieder gegen mich kämpf, dass es dann vorbei für ihn ist. Dass Tyson Fury in der 12. Runde unseres Kampfes nach diesem brutalen Niederschlag wieder aufgestanden ist, war einerseits ein Segen und aber auch ein Fluch für ihn. Der segensreiche Teil davon ist, dass es jetzt einen zweiten Kampf gibt und kontrovers darüber diskutiert wird und wir beide noch einmal richtig viel Geld verdienen werden. Der Fluch für ihn bei diesem ersten Kampf aber war, dass ich ihm mit diesem Niederschlag eine schwere Gehirnerschütterung zugefügt habe.“

„Der Mann wusste gar nicht, wie er auf den Boden gekommen ist. Als er aufwachte, wusste er gar nichts mehr, als er aufstand tat er dies im Unterbewusstsein. Ich habe vielen andere Leute, sogar auch im Sparring schon schwer ausgeknockt und ich weiß, wie sie stottern und wie sie reagieren. Ich habe ihm eine schwere Gehirnerschütterung verpasst. Und sein Fluch ist, dass er jetzt noch einmal mit mir in den Ring steigen muss. Ich habe schon viele Karrieren beendet. Ich bin der am härtesten schlagende Puncher aller Zeiten. Er hat keine andere Wahl, als noch einmal gegen mich zu kämpfen……und dieses Mal wird er nicht wieder aufstehen.“

 

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