Auf der Usyk-Fury II Undercard kam es im Schwergewicht zu einer regelrechten Schlacht zwischen Johnny Fisher und David Allen.
David Allen schlägt Johnny Fisher erstmals in dessen Karriere nieder!
‚The Romford Bull‘ Johnny Fisher bleibt auch im 13. Kampf als Profi ungeschlagen. Gegen Gatekeeper David Allen gewann er im rein britischen Duell in der Kingdom Arena in Saudi-Arabien umstritten Punkten den WBA Inter-Continental-Titel.
David Allen trat gegen Johnny Fisher zu seinem dritten Fight in diesem Jahr an, nachdem er im April und Juli zwei Journeyman aus dem Weg geräumt hatte. Allen gilt nicht als der versierteste Techniker, doch als Boxer mit Herz – und das bewies er auch im Fight gegen Fisher. Der Matchroom-Boxer erhöhte in der zweiten Runden den Druck, nachdem die erste Runde noch vergleichsweise verhalten war. Mehrere Uppercuts nahm Allen förmlich ohne mit der Wimper zu zucken, nur um dann selbst auszuteilen.
Allen fand in der vierten Runde ein probates Mittel, um Fisher ernsthaft zu verletzen. Eine harte Rechte traf den Londoner eiskalt und man sah deutlich, dass er diese spürte. Allen agierte in der fünften Runde unsauber und landete ein paar Schläge auf den Kopfkopf. Doch dann schmetterte „The White Rhino“ sein Gegenüber Johnny Fisher mit einem linken Haken auf die Bretter – und der Favorit des Duells begann an zu straucheln! „Er ist weg, er ist auch weg“, rief Trainer Mark Tibbs Fisher in der Ecke zu. Zwar fand Fisher wieder auf die Beine, doch Allen roch jetzt -im WBA Inter-Continental-Duell- Lunte und witterte seine Chance und schoss aus allen Rohren, bis die Pace ihm einen Strich durch die Rechnung machte.
David Allen war fortan noch mehr auf Angriff gepolt, als in den Runden zuvor, denn er wusste, dass er durchaus eine Chance hatte. Fisher versuchte immer wieder mit seiner stehenden Führungshand Distanz zu wahren, aber Allen ließ sich davon nicht abhalten.
Der Kampf entwickelte sich zu einem regelrechten Schlachtfest, bei dem beide Boxer sich nichts schenkten. In der Sechsten wurde Fisher erneut von einer Linken erwischt, wieder wurde er verletzt und war angeklingelt, hielt sich jedoch auf den Beinen, die wackelig wirkten.
Johnny Fisher siegt umstritten via Split Decision
In der siebten Runde verrieten Fishers Beine ihn erneut, aber er biss sich durch und kämpfte sich zurück. Er versuchte immer wieder David Allen Paroli zu bieten und selbst einen Knockout zu erzielen. Allen nahm die Treffer teils mit offener Deckung, teils prallten die Schläge an seiner Doppeldeckung ab. Auf den Punktezetteln sollte er eigentlich durch eine höhere Trefferquote und dadurch, dass er den Druck nun immer mehr machte, in Front gelegen haben – ein Trugschluss, wie sich später herausstellte.
In der achten Runde konnte Fisher gute Akzente setzen, war in der neunten dann aber deutlich platt – wie Allen auch. Beide kämpften in der 10. und letzten Runde weiter, Fisher machte wieder mehr und die alten Freunde und ehemaligen Sparringspartner umarmten sich nach dem finalen Gong. Es schien zunächst, als ob Allens Erfahrung, die (auch durch eine bei DAZN eingeblendete Statistik) bessere Trefferquote sowie der Knockdown in der fünften Runde ausreichen würden, um über die Punkte zu gewinnen. Fisher gewann auf zwei Scorecards mit 95-94, während ein dritter Punktrichter Allen mit 96-93 zum Sieger erklärte. Dieser Split Decision Sieg sorgte für viel Unmut in der Halle. Hat man Allen den Sieg genommen, um Fishers weiße Weste zu wahren?