Das neue Jahr 2022 beginnt mit Luis Ortiz vs. Charles Martin

Luis Ortiz vs. Charles Martin

Die beiden Schwergewichtler treffen am 1. Januar in Florida, USA aufeinander

Das Neue Jahr 2022 beginnt gleich mit einem Schwergewichtsknaller. Im Seminole Hard Rock Hotel und Casino in Hollywood, Florida, USA veranstaltet Promoter Leon Margules und seine Promoter-Firma ‚Warriors Boxing‘, gleich am ersten Tag des Neuen Jahres, am 1. Januar 2022, die erste Boxveranstaltung im kommenden Jahr.

Es ist eine Nacht der Schwergewichte, die mit gleich sechs Kämpfen im Schwergewicht bespickt ist. Zwölf schwere Jungs treffen in Kämpfen der höchsten Gewichtsklasse aufeinander.

Den Hauptkampf bestreiten der inzwischen schon 42-jährige 1,93 Meter große Kubaner Luis „King Kong“ Ortiz (32-2-0, 27 KO-Siege) gegen den 1,96 Meter großen, 35-jährigen US-Amerikaner und ehemaligen IBF-Schwergewichts-Weltmeister, Charles „Prince Charles“ Martin (28-2-0, 25 KO-Siege) aus Carson, Kalifornien, USA.

Luis Ortiz

Luis „King Kong“ Ortiz

Seine Kampfbilanz als Amateur steht bei 343 Siegen gegenüber 26 Niederlagen. Sein größter internationaler Erfolg bei den Amateuren war der Gewinn der Team-Weltmeisterschaft 2006 mit Kuba in Baku. 2006 wurde der Rechtsausleger Luis Ortiz kubanischer Meister im Schwergewicht. Odlanier Solis, der diese Gewichtsklasse lange dominiert hatte (kubanischer Meister 1999–2001 und 2003–2004) war zu diesem Zeitpunkt bereits aus Kuba geflohen und unterschrieb beim deutschen Promoter Ahmet Öner einen Profivertrag, ebenso wie Yoan Pablo Hernandez, der Ortiz im Finalkampf des Jahres 2005 bezwungen hatte und der dann ebenfalls wie Solis nach Deutschland flüchtet und bei Wilfried Sauerland einen Profivertrag unterschrieb.

2008 floh dann auch Luis Ortiz aus Kuba, um ins Profi-Lager wechseln zu können. Seine Frau und seine Tochter musste er in Kuba zurück lassen zurücklassen. Als in Florida niedergelassener Profiboxer begann er mit einer Bilanz von 15:0 Siegen, darunter 13 KO-Siegen. Sein bekanntester Gegner war dabei der Amerikaner Bert Cooper, den er in der zweiten Runde durch tKO bezwang. Am 17. Juni 2011 besiegte Ortiz Luis Pineda in Panama und errang dadurch die WBA-Fedlatin-Gürtel.

Die WBA setzte für das Jahr 2014 einen Kampf gegen den Russen Alexander Povetkin an, in dem es um die vakante reguläre WBA-Weltmeisterschaft gehen sollte. Povetkin wollte jedoch nicht gegen Ortiz boxen und trat lieber gegen den Deutschen Manuel Charr an.

Im Jahr 2014 sicherte sich Luis Ortiz mit einem Sieg über Lateef Kayode den Interims-Titel der WBA.

Luis Ortiz

Das sagt Luis „King Kong“ Ortiz zum Kampf gegen Charles Martin:

„Ich bin einfach dankbar und glücklich, in dieser Position zu sein. Es ist toll, auf dieser Bühne zu stehen. Ich bin bereit, meinen Job zu machen und am Neujahrstag zu glänzen.

„Es ist sehr aufregend, so nahe an meiner Wahlheimat in Südflorida zu kämpfen. Ich bin immer voll motiviert zu fighten, egal was passiert. Mein Trainingslager ist so intensiv, dass ich noch nicht einmal Zeit habe, um meine Familie zu sehen, aber ich freue mich auf diesen Kampf in meine Heimat.

„Mein Geist und mein Körper sind in Topform. Wenn jemand denkt, dass ich der Herausforderung nicht gewachsen bin, liegt er völlig falsch. Ich begrüße jeden Herausforderer und ganz besonders auch Charles Martin.“

„Meine Strategie und mein Ziel haben sich nicht geändert. Ich möchte mich den Besten stellen und die Besten besiegen. Welchen Weg auch immer ich einschlage, ich komme damit gut zurecht. Das Ziel wird weiterhin das gleiche bleiben, Weltmeister zu werden.

„Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht im Fitnessstudio herumspiele. Harte Treffer zu landen ist das, was ich am besten kann. Ich nehme es sehr ernst. Wenn mich eines Tages jemand übertrifft, dann sage ich: gute Arbeit und lerne die Lektion und werde beim nächsten Mal noch besser sein.“

„Ich konnte Carlos Negron beim Training helfen, vor allem weil ich weiß, dass er gegen einen kubanischen Gegner kämpft. Ich denke, das wird ihm helfen und ich wünsche ihm alles Gute zum 1. Januar.“

„Meinen Traum, Weltmeister zu werden, wird mir niemand mehr nehmen können. Ich werde mich weiterhin auf meine nächste Herausforderung gegen Charles Martin vorbereiten. Dann werde ich von dort weiter aufsteigen. Ich habe keinen Grund zu glauben, dass mein Traum nicht wahr wird.“

„Ich bin bereit für den Krieg. Ich werde da rauskommen und alles geben, was ich habe. Ich mache mir keine Sorgen um Größenvorteile, die mein Gegner haben könnte. Meine Mentalität ist es, einfach bereit zu sein und es mit allen Herausforderern aufzunehmen.“

„Mein Name wird von anderen Schwergewichten nicht erwähnt, weil sie mich alle meiden. Ich weiß nicht, warum sie mich meiden, aber ich bin bereit, wenn sie meinen Namen rufen.“

Charles Martin

Charles „Prince Charles“ Martin

Martin begann erst im Alter von 22 Jahren mit dem Boxen. Er bestritt als Amateur insgesamt nur 63 Kämpfe und gewann unter anderem im Jahre 2012 die Goldmedaille bei den National PAL Championships, wo er im Halbfinale Andrew Coleman und im Finale Stephan Shaw einstimmig nach Punkten bezwang und die Silbermedaille bei den Golden Gloves, wo er Joese Perez und Angelo Gutierrez jeweils vorzeitig und Elijah Thomas und Tyrell Wright jeweils nach Punkten besiegte und im Finale gegen Andrew Coleman nach Punkten unterlag.

Der 1,96 Meter große, mit enormer Schlagkraft ausgestattete Rechtsausleger debütierte am 27. Oktober 2012 mit einem klassischen KO-Sieg in Runde 1 gegen seinen Landsmann Vashawn Tomlin in Charlotte, North Carolina, USA. Es folgten fünf weitere klassische KO-Siege.

Im Jahre 2013 bezwang Martin unter anderem die bis dahin noch ungeschlagenen Vincent Thompson (Bilanz 13-0-0) und Glendy Hernandez (Bilanz 10-0-0). Am 16. April des darauffolgenden Jahres schlug er den bis dahin ebenfalls noch ungeschlagenen Alexander Flores (Bilanz 14-0-0) in einem auf 10 Runden angesetzten Gefecht in der 4. Runde KO und sicherte sich dadurch den WBO-NABO-Titel.

Diesen Gürtel verteidigte Martin insgesamt viermal und zwar gegen Kertson Manswell aus Trinidad und Tobago, der unter anderem schon mit Leuten wie Deontay Wilder und Bermane Stiverne im Ring stand (gegen beide allerdings chancenlos war), Raphael Zumbano Love, Tom Dallas und Vicente Sandez.

Der Brite Tyson Fury bezwang am 28. November 2015 Wladimir Klitschko und gewann dadurch die Weltmeisterschaftstitel der Verbände WBO, WBA und IBF. Am 8. Dezember des darauffolgenden Monats wurde ihm der IBF-Titel aberkannt. Die IBF hatte von Fury gefordert, gegen den damaligen Pflichtherausforderer, den Ukrainer Wjatscheslaw Hlaskow anzutreten; er zog jedoch einen Rückkampf gegen Klitschko vor. Da Martin in der IBF-Weltrangliste damals als Nr.2 hinter Hlaskow platziert war, ordnete die IBF zwischen ihm und Hlaskow einen Kampf um den vakanten Weltmeistertitel an. Dieser fand am 16. Januar 2016 im Barclays Center im New Yorker Stadtteil Brooklyn statt. Nach zwei relativ ausgeglichenen Runden (19:19, 18:20, 20:18) zog sich Hlaskow in Runde drei einen Kreuzbandriss zu und ging zu Boden. Aufgrund dieser Verletzung blieb dem Ukrainer nichts anderes übrig als aufzugeben; Martin wurde daraufhin zum Sieger durch technischen KO erklärt und erlangte somit den IBF-Weltmeister-Gürtel.

Am 9. April 2016 verlor Martin bei seiner ersten IBF-Titelverteidigung in London gegen den Briten Anthony Joshua durch KO in der zweiten Runde.

Charles Martin meldete sich 2017 mit zwei Aufbaukämpfen wieder zurück, er schlug Byron Polley durch tKO in Runde 2 und Mike Marrone durch tKO in Runde 1.

Gegen den Polen Adam Kownacki boxte er im September 2018 im Barclays Center in Los Angeles, USA. Den auf 10 Runden angesetzten Kampf verlor Martin einstimmig nach Punkten.

Charles Martin

Das sagt Charles „Prince Charles“ Martin zu Kampf gegen Luis Ortiz

„Das Trainingslager war wunderbar. Ich arbeite knochenhart. Daran bin ich mittlerweile gewöhnt. Alles was ich weiß ist harte Arbeit. Ich gebe mir jeden Tag die größte Mühe. Das ist was wir machen.“

„Das ist das konzentrierteste, was ich in meiner Karriere gemacht habe. Dieser Kampf ist alles für mich. Viele Leute wollten nicht gegen mich kämpfen. Ich zolle Ortiz Anerkennung dafür, dass er aufgestanden ist und den Kampf angenommen hat.“

„Die Leute werden schockiert sein von dem, was ich in diesem Kampf tue. Ich hatte immer das Zeug dazu und jetzt füge ich die Hauptzutat hinzu, nämlich meine ganze Hingabe. Ich weiß, das braucht es, um wieder Weltmeister zu werden.“

„Es ist wie Tag und Nacht für mich, seit ich den Titel verloren habe. Früher habe ich ‚Fast Food‘ gegessen und jetzt ist meine Ernährung komplett anders. Ich habe immer hart gearbeitet, aber jetzt habe ich alles umgestellt. Ich fühle mich unaufhaltsam.“

„Manny Robles hat mir geholfen, ein vielseitiger Fighter zu werden. Ich kann viel mehr und habe mehr Werkzeuge in meinem Arsenal. Ich bin ein viel disziplinierterer Kämpfer sowohl innerhalb als auch außerhalb des Rings geworden.“

„Im Moment konzentriere ich mich nur auf Luis Ortiz. Ich kann nicht über diesen Kampf hinausblicken. Ich konzentriere mich darauf, Luis Ortiz auszuknocken. Ich wache morgens auf und sehe Luis Ortiz. Ich werde dieses Geschäft am 1. Januar erledigen, dann kann ich über die Zukunft sprechen.

„Ich bin gerade in meinen besten Jahren. Ich bin bereit zu konkurrieren. Ich möchte nicht gegen niedriger eingestufte Boxer kämpfen. Ich will die besten Kämpfe. Ich möchte zweifacher Weltmeister werden und habe große Erwartungen an mich. An diesem Punkt meiner Karriere möchte ich keine Zeit verlieren. Ich bin bereit es zu rocken und ins Rollen zu kommen.“

Der erste Kampf des Neuen Jahres findet am 1. Januar in Florida, USA zwischen Luis Ortiz vs. Charles Martin statt.

Der Kampf zweier Rechtsausleger

Es ist sowohl für für Luis Ortiz als auch für seinen Gegner am kommenden Samstag Charles Martin, die letzte Chance um noch einmal nach einem Titelkampf zu greifen. Im Kampf zweier Rechtsausleger im Schwergewicht, was gerade im Schwergewicht außerordentlich selten ist, ist der sieben Jahre ältere Luis Ortiz bei den Buchmachern der 5:1 Favorit. Ortiz verlor in seiner gesamten Profilaufbahn nur zwei Kämpfe (übrigens genau wie auch sein Gegner Charles Martin), es waren die beiden Kämpfe gegen damaligen amtierenden WBC Weltmeister Deontay Wilder.

Erol Ceylan und Christian Hammer und dem EC Boxing Cheftrainer.

Drei Boxer von Erol Ceylan boxen in der gleichen Veranstaltung!

Im zweiten Hauptkampf dieser Veranstaltung kämpft der EC Boxing Boxer Christian Hammer vom Team von Erol Ceylan gegen den Weltklasse Kubaner Frank Sanchez. Sanchez wird von Canelo Trainer Eddy Reynoso trainiert, der inzwischen auch der neue Trainer von Ex-Champion Andy Ruiz ist und gilt bei vielen Experten als der kommende Weltmeister. Es wird sicher ein schwerer Kampf für den beim BDB-lizenzierten Christian Hammer, aber Hammer hat nichts zu verlieren und wie wir Hammer kennen wird er alles geben.

Ali Eren Demirezen und Erol Ceylan

In einem weiteren Schwergewichts-Kampf trifft ein weiterer Schützling von Erol Ceylan, Ali Eren Demirezen (14-1-0, 11-KO-Siege) auf  den ehemaligen WM-Gegner von Deontay Wilder, Gerald Washington (20-4-1, 13 KO-Siege). Hier hat der Türke Ali Eren Demirezen die große Chance Washington zu besiegen und in der Weltrangliste noch weiter nach oben zu steigen.

Victor Faust bei seiner Vertragsunterschrift bei EC Boxing. Links Peter Hanraths und rechts Erol Ceylan.

Und es wird auch noch ein dritter Boxer von Box-Promoter Erol Ceylan am kommenden Samstag in Florida in den Ring steigen, es ist das Juwel des ECB Boxstalles, der in 8 Kämpfen unbesiegte, zweimalige Europameister bei den Amateuren, der 29-jährige Ukrainer Victor Faust. Nach seinem eindrucksvollen KO-Sieg in Las Vegas kämpft Victor Faust nun schon gleich wieder bei einem großen Event in den USA und hat die Chance sich dort dem US-Publikum zu empfehlen, denn auch er Kampf von Victor Faust wird dieses Mal live im US-TV gezeigt. Der übertragende US-Channel ist ‚Fox Sports‘.

Luis Ortiz vs. Charles Martin Fight Poster
Luis Ortiz vs. Charles Martin Fight-Poster
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