Im Rahmen der World Boxing Super Series, treffen am Samstag, den 21. Oktober, Jack Culcay und der unbesiegte Pole Maciej Sulecki aufeinander.
US-Debüt nach Titelverlust
Etwas mehr als ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem der damalige WBA-Weltmeister Jack Culcay seinen Gürtel in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle an den Amerikaner Demetrius Andrade abgeben musste. Das Endresultat stellte für viele keine große Überraschung dar, so ging der hoch gehandelte Andrade, der ebenso wie Culcay Weltmeister bei den Amateuren war, als eindeutiger Favorit in das Gefecht.
Umso bemerkenswerter war jedoch dann, dass der 1,72 m kleine Darmstädter seinem hünenhaften Kontrahenten einen engen Kampf liefern konnte und unter Beweis stellte, dass mit ihm in der obersten Etage des Halbmittelgewichts definitiv zu rechnen ist. Ein Punktrichter hatte Culcay sogar ganz knapp vorne (115:114), am Ende ging der Titel aber nach Übersee – in jenes Land, in dem der Ex-Weltmeister nun seine Chance auf weitere Titelkämpfe wittert.
Ungeschlagener Pole als ultimativer Prüfstein
Klar für alle Zuschauer war, dass dem in Ecuador geborenen Techniker fortan kein obskurer Gegner aus den fragwürdigen WBA-Ranglisten mehr vor die Nase gesetzt werden konnte, immerhin befindet sich Culcay mit nunmehr 32 Jahren in einem fortgeschrittenen Stadium seiner Karriere, die einst Ende 2009 bei der mittlerweile nicht mehr existierenden Universum Boxpromotion begann.
Mit dem in 25 Kämpfen ungeschlagenen Maciej Sulecki steht Jack Culcay nun ein Mann vor den Fäusten, der ebenso wie Demetrius Andrade eine beeindruckende Körpergröße von 1,85 m mitbringt. Ein augenscheinlicher Nachteil, den der flinke Hesse im Duell im März jedoch zum Teil auch für sich nutzen konnte, in dem er geschickt die Distanz überbrücken konnte, um so seinem langarmigen Gegner mit schnellen, engmaschigen Händen zu überraschen. Ob Sulecki, der seine meisten Kämpfe im Mittelgewicht bestritt und erst in diesem Jahr auf 69,8 Kilo runter ging, damit besser oder schlechter umgehen wird, könnte das Zünglein an der Waage in diesem äußerst interessanten Aufeinandertreffen sein.
Der Pole gewann nur 10 Kämpfe vorzeitig, 7 davon aber in seinen letzten 7 Kämpfen, unter Anderem gegen seinen Landsmann Grzegorz Proksa und den damals unbesiegten Huge Centeno Jr. Sicher ist also, dass es Culcay hier keineswegs mit einem unterdurchschnittlichen Puncher zu tun bekommt, sondern die von Trainer Ulli Wegner mit Nachdruck implementierte Deckungsarbeit unter keinen Umständen vernachlässigen darf, wenn er das Prudential Center in Newark, wo sich im Hauptkampf Murat Gassiv und Krzysztof Wlodarczyk im Rahmen der World Boxing Super Series gegenüberstehen, siegreich verlassen und eine weitere WM-Chance ergattern will.