Abraham gibt WM-Titel in Las Vegas durch klare Niederlage gegen Ramirez ab
Das Team Sauerland ging Samstagnacht durch ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst besiegte Interims-Weltmeister Jack Culcay (22-1, 11 K.o.´s) den Venezolaner Jean Carlos Prada (31-2-1, 22 K.o.´s) durch Aufgabe vor der zehnten Runde. In der mit 2.700 Zuschauern ausverkauften MBS Arena Potsdam bestach der von Georg Bramowski in der Ringecke betreute Darmstädter vor allem mit harten Schlägen zum Körper.
„Mit denen hat er seinem Gegner frühzeitig den Zahn gezogen“, so Bramowski, „Jack kann wirklich stolz sein. Er hat den Kampf jede Runde bestimmt.“ Und auch der 30-Jährige Normalausleger war mit seiner gezeigten Leistung durchaus zufrieden und lobt seinen Kontrahenten für dessen Durchhaltevermögen. Culcay: „Prada war steinhart. Ich hatte die Kondition für zwölf Runden. Scheinbar haben meine Treffer zum Körper Wirkung hinterlassen – deswegen hat er aufgegeben. Aber trotzdem Hut ab, er war ein sehr guter Kämpfer.“
Lob gab es ebenfalls von Wilfried Sauerland: „Jack hat sehr gut geboxt. Es war in den ersten sechs Runden ein sehr gutes Gefecht mit sehr hohem Tempo. Der Gegner musste dem dann Tribut zollen. Jack muss innerhalb von sechs Monaten gegen Lara boxen. Wir wollen den Kampf natürlich nach Deutschland holen und dem Publikum einen Top-Kampf bieten.“ WBA-Weltmeister Lara muss allerdings zunächst am 21. Mai gegen Vanes Martirosyan antreten. Siegt der Kubaner wird er im Übrigen zum Super-Champion ernannt, wodurch Culcay automatisch zum regulären Weltmeister aufrücken würde.
Goldige Aussichten für Culcay, aber auch eine große Aufgabe für ihn. „Ich will gegen die besten in meiner Gewichtsklasse antreten und Lara ist aktuell die Nummer eins. Dieser Fight wäre ein Traum für mich!“
Wenige Stunden nach Culcays Glanzvorstellung endete in Las Vegas Arthur Abrahams (44-5, 29 K.o.´s) Regentschaft als WBO-Weltmeister im Super-Mittelgewicht. „King Arthur“ fand gegen Pflichtherausforderer Gilberto Ramirez (34-0, 24 K.o.´s) nie ein Mittel, um diesen in Bedrängnis zu bringen und unterlag eindeutig nach Punkten.
Abraham nach dem Kampf niedergeschlagen: „Heute war einfach nicht mein Tag. Nichts was ich mir vorgenommen habe, konnte ich im Ring zeigen. Doch ich verspreche meinen Fans, dass ich auch nach diesem Rückschlag wieder aufstehen werde. So will ich nicht in Erinnerung behalten werden!“
Ulli Wegner war ebenso enttäuscht wie sein Vorzeigeathlet, den er seit knapp 13 Jahren trainiert. Wegner: „Wir haben uns auf diesen Kampf gut vorbereitet, Arthur war in einer ausgezeichnet physischen Verfassung. Leider hat bei ihm der Kopf nicht mitgespielt und mein Junge konnte dieses Mal seine Leistung nicht abrufen.“
Etwas Positives gab es aus der legendären MGM Grand Garden Arena trotzdem zu berichten. Der erst 17-jährige Leon Bauer (8-0, 6 K.o.´s) überzeugte bei seinem ersten Auftritt in den USA, fuhr gegen Ilshat Khusnulgatin (12-2, 6 K.o.´s) aus Russland einen klaren Punktsieg ein.
Quelle: Team Sauerland