Comeback von Erik Pfeifer nach 18 Monaten

Quelle: Johann Wilhelm

Erik Pfeifer steigt nach 18 Monaten Pause endlich wieder in den Ring. Um den Ringrost abzulegen, tritt er heute Abend in Karlsruhe gegen den Aufbaugegner Drazan Janjanin (22-37-0) an. Danach sollen größere Gegner folgen. Aufgrund seiner überragenden Amateurkarriere traut man dem Mann aus Vechta im Profiboxen eigentlich alles zu. Er hat unzählige Kämpfe gegen Olympiasieger und Weltmeister vorzuweisen. Und Erik Pfeifer hat nicht nur mit Weltklasse-Leute mitgehalten, sondern zahlreiche Siege eingefahren. Tony Yoka, Zhilei Zhang, Otto Wallin und Mihai Nistor besiegte er souverän. Der Olympiateilnehmer gewann zudem zwei Mal Bronze bei Weltmeisterschaften und konnte die EU-Meisterschaft für sich entscheiden.

Mit 35 Jahren ist Erik jetzt im besten Alter für einen Schwergewichtler. Ganz Boxdeutschland drückt die Daumen, dass er sich nach seiner Pause nochmal an die Weltspitze arbeitet. Boxen1 hat mit dem Hamburger über seine Pause, seinen nächsten Kampf und die stärksten Gegner seiner Amateurkarriere gesprochen.

Quelle: Johann Wilhelm

Erik Pfeifers Comeback und seine Ziele

Wie geht es dir? Wie liefen die Vorbereitungen auf deinen Kampf? Bei wie viel Prozent deiner Leistungsfähigkeit stehst du im Augenblick?

Die Vorbereitung lief sehr gut, ganz ohne Probleme. Ich habe ja doch eine längere Pause gemacht. Aber ich würde sagen, dass ich schon wieder bei ca. 95% meiner Leistungsfähigkeit stehe.

Wieso hast du so lange nicht mehr gekämpft? Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?

Ich hatte jetzt länger keinen Promoter und habe deshalb auch keine Angebote erhalten. Ich habe sogar Zwischendurch in Vechta als Trainer im Fitnessstudio gearbeitet. Von Luft und Liebe alleine kann man eben nicht leben und ich mich musste für meine Familie sorgen.

Planst du in 2022 nochmal zu boxen? Wie soll es dann weitergehen?

Ich hoffe, dass ich am Ende des Jahres nochmal zum Einsatz komme. Ich möchte so schnell wie möglich oben angreifen. Nach 1-2 Aufbaukämpfen kommen hoffentlich die ersten großen Kämpfe. Mit meiner Erfahrung muss ich auch nicht lange aufgebaut werden.

Welche Ziele möchtest du im Profiboxen noch erreichen?

Natürlich möchte ich Weltmeister werden.

Traust du dir eine Prognose für den heutigen Kampf zu?

Ach nee, ich bin nicht der Typ dafür. Es kommt, wie es kommt. Ich bin aber schon recht zuversichtlich, dass alles gut wird.

 

Quelle: Johann Wilhelm

Erik Pfeifers stärkste Gegner aus der Amateurkarriere

Du warst einer der stärksten Amateurboxer, die Deutschland jemals im Schwergewicht hatte. Erzähl uns bitte etwas über deine stärksten Gegner bei den Amateuren.

Welcher deiner Gegner hatte den besten Jab?

Ivan Dychko. Der hatte natürlich eine riesige Reichweite, er war aber auch schnell und explosiv. Sein Distanzgefühl war sehr gut.

Wer hatte die beste Verteidigung?

Roberto Cammarelle. Er hatte eine sehr gute Deckung und hat sich immer clever rausgedreht. Es war sehr schwer ihn sauber zu treffen.

Wer hatte die schnellsten Hände?

Ich war immer sehr schnell. Deshalb fällt mir eigentlich keiner ein, der schneller war oder mich besonders mit seiner Schnelligkeit beeindruckt hätte. Ich war als Amateur auch noch leichter und entsprechend schnell.

Wer hatte die beste Beinarbeit?

Victar Zuyeu. Ein Rechtsausleger aus Weißrussland. Der hatte eine wirklich starke Beinarbeit.

Wer war der Schlauste?

Roberto Cammarelle hatte eine hohe Ringintelligenz.

Wer war der Stärkste?

Anthony Joshua war schon verdammt stark. Und dass, obwohl er damals noch so jung war. Heute ist er natürlich nochmal stärker. Sergej Kuzmin war auch sehr stark, obwohl er relativ klein war. Ein ekliger Stil. Mihai Noistor war aber wahrscheinlich der Stärkste.

Wer hatte das stärkste Kinn?

Das kann man bei den Amateuren nicht wirklich beurteilen. Die Handschuhe sind da wie Kissen.

Wer war der beste Puncher?

Anthony Joshua konnte sehr hart schlagen.

Wer hatte die besten Skills?

Roberto Cammerelle. Den fand ich immer krass.

Wer war insgesamt der Beste?

Roberto Cammarelle. Obwohl der so komisch gekämpft hat. In Peking z.B. hat der alle Kämpfe vorzeitig gewonnen.

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