Chisora: Gerber kein Problem

Früherer Klitschko-Gegner sieht Deutschen offenbar nur als Durchgangstation

Am 21. September greift Schwergewichtler Edmund Gerber (23-1, 14 K.o.´s) nach dem EM-Titel. In der Copper Box Arena in London bekommt der 25-jährige Deutsche, der von Karsten Röwer trainiert wird, Dereck Chisora (17-4, 11 K.o.´s) vor die Fäuste. Der Brite brachte es in Deutschland mit seinem Benehmen bereits zu trauriger Berühmtheit. Im Rahmen des WM-Fights gegen Vitali Klitschko im Februar 2012 fiel Chisora durch eine Ohrfeige beim Wiegen, eine Spuckattacke direkt vor dem WM-Fight und eine Schlägerei auf der nachts folgenden Pressekonferenz auf. Nachdem der inzwischen 29-Jährige in den Jahren 2011 und 2012 nach Niederlagen gegen Tyson Fury, Robert Helenius, Vitali Klitschko und David Haye schon am Ende seiner sportlichen Ambitionen angekommen zu sein schien, sorgte er zuletzt im Ring wieder für positive Schlagzeilen. Gegen Hector Alfredo Avila (Argentinien) und Malik Scott (USA) fuhr er in diesem Jahr jeweils vorzeitige Siege ein.

Die Eroberung des derzeit vakanten EM-Titels soll aus Sicht von Chisora nur eine Durchgangsstation sein. „Gerber zu schlagen, bringt mich den Klitschko-Brüdern einen Schritt näher. Nichts wird mich aufhalten, Europameister zu werden“, so der in London lebende Schwergewichtler. Gegner Gerber soll vor „7.000 Fans in der Copper Box Arena zertrümmert werden.“ Ein Sieg scheint für den Engländer kein Problem zu sein. Und neben den Klitschko-Brüdern sind es längst weitere  Namen, über die sich Dereck Chisora den Kopf zerbricht. Beispielsweise hielt er einen Kampf gegen Tomasz Adamek (49-2, 29 K.o.´s) für möglich. Doch die Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis, sodass der frühere Halbschwer- und Cruisergewichts-Weltmeister aus Polen erst einmal am 16. November gegen Vyacheslav Glazkov (Ukraine; 15-0-1, 11 K.o.´s) antritt. Chisora selbstbewusst: „Adamek ist ein guter Kämpfer. Doch ich wäre zu gut für ihn, falls wir jemals gegeneinander boxen.“

Außerdem könnte sich der „Del Boy“ noch immer vorstellen, gegen Deontay Wilder – gegen den US-Schwergewichtler wollte er eigentlich im Juni dieses Jahres antreten – in den Ring zu steigen. „Wilder ist doch nur eine künstliche Schöpfung. Er fegt über irgendwelche Flaschen hinweg und baut damit einen unglaublichen Kampfrekord auf“, so Chisora. „Sein letzter Erfolg über Liakhovich hat mich nicht beeindruckt. Wenn man ihn eines Tages nicht mehr in Watte packt und gegen einen richtigen Schwergewichtler antreten lässt, werde ich auf ihn warten.“ Seine Kollegen aus der Königsklasse des Boxens ernten derzeit also reichlich Spott und Häme. Bei einem Sieg von Gerber am 21. September würde das aber anders aussehen: Dann hätten wohl die anderen Schwergewichtler ein breites Grinsen auf den Lippen.

Eintrittskarten für die Box-Nacht am 21. September sind bei www.eventim.co.uk erhältlich.

Quelle: Sauerland Event

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