Charlo-Zwillinge kehren am 22. Dezember in den Ring zurück

Die Charlos sind die Hauptkämpfer der Veranstaltung im Barclays Center in Brooklyn, New York. Jermall trifft dabei auf Willie Monroe Jr., während Jermell es mit Tony Harrison zu tun bekommt. 

Jermall wartet weiter auf den großen Durchbruch

Kürzlich hatte der Weltverband WBC noch großspurig angekündigt, dass ihr Interims-Weltmeister im Mittelgewicht, Jermall Charlo, als Nächstes auf niemand geringeren als Gennady Golovkin treffen würde. Das Ganze sollte als Ausscheidungskampf dienen, bei dem der Sieger zum Pflichtherausforderer des „echten Weltmeisters“, Saul „Canelo“ Alvarez, werden würde. Aus diesem Vorhaben wird nun erstmal nichts, denn wie jetzt bekanntgegeben wurde, trifft Charlo am 22. Dezember auf Landsmann Willie Monroe Jr. 

Monroe Jr. mischt seit Jahren in den oberen Gefilden des Mittelgewichts mit, konnte bei seinen zwei bisherigen WM-Chancen, gegen den oben bereits erwähnten Golovkin sowie Billy Joe Saunders, nicht überzeugen und verlor klar und deutlich. Charlo ist in dem Sinne zwar nur der Interims-Titelträger, stellt für Monroe Jr. aber eine ähnliche Herausforderung wie die Genannten dar. Der „größere“ der Charlo-Zwillinge (Jermall boxt eine Gewichtsklasse über seinem Bruder) dürfte als klarer Favorit ins Rennen gehen.

Ob danach dann endlich eine größere Herausforderung auf den schlagstarken Schützling (21 Knockouts in 27 Kämpfen) von Top-Trainer Ronnie Shields wartet, hängt auch davon ab, wie konsequent die WBC ihre Regularien verfolgt und tatsächlich den Golovkin-Kampf forciert oder Charlo einfach direkt zum Pflichtherausforderer ernennt. 

Jermell gegen ehemaligen Stewart-Zögling

Der angekündigte Kampf von Jermell Charlo weist deutsche Parallelen zu dem seines Bruders auf. Auch für den WBC-Champion im Super-Weltergewicht standen großen Namen als potenzielle Gegner im Raum – nach seinem Sieg über Austin Trout wurde zum Beispiel über eine Titelvereinigung mit IBF-Weltmeister Jarrett Hurd fabuliert. Doch auch für ihn scheint der große Wurf vorerst nicht in Sichtweite zu sein, was die ordentliche, aber nicht überragende Gegnerwahl belegt. 

Auch Tony Harrison, der zu Beginn seiner Karriere von der mittlerweile verstorbenen Trainer-Legende Emanuel Stewart bereut wurde, hat bis dato zwei entscheidende Rückschläge in seiner Karriere hinnehmen müssen. Gegen Jarrett Hurd und zuvor Willie Nelson musste Harrison nach gutem Beginn jeweils vorzeitig die Segel streichen und offenbarte dabei fehlende Nehmerfähigkeiten. 

Dementsprechend kann Charlo in diesem Duell darauf spekulieren, dass er trotz der boxerischen Fähigkeiten Harrisons mit seiner Schlagkraft den Unterschied ausmachen wird. Man kann also für die Zukunft nur hoffen, dass die im Raum schwebenden Titelvereinigungen im Super-Weltergewicht nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. 

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