Wegen dem Krieg zwischen Ukraine und Russland hat die Ukrainerin Maryna Malovana keinen einfachen Weg
Am kommenden Freitagabend wird die Weststadthalle in Essen Schauplatz einer besonderen Charity-Veranstaltung, die sich für Kinder und Jugendliche einsetzt, die von Gewalt betroffen sind. Im Mittelpunkt des Programms steht ein spannender WM-Kampf im Frauenboxen um den Titel der WIBF im Superleichtgewicht.
Die ungeschlagene Ukrainerin Maryna Malovana (6-0, 3 K.o.), bekannt als „Dark Angel“, wird gegen die Tschechin Johana Rochl (3-3, 1 K.o.) antreten. Die Siegerin dieses Duells darf sich als neue Weltmeisterin im Superleichtgewicht der WIBF krönen lassen.
Maryna Malovana, die auf eine beeindruckende Amateurkarriere mit über 50 Kämpfen und mehreren Landesmeistertiteln zurückblickt, wurde bereits zusammen mit dem legendären Vasyl Lomachenko als Boxerin des Jahres ausgezeichnet. Seit ihrem Wechsel zu First Punch Promotion im Jahr 2019 hat die 28-Jährige all ihre sechs Profikämpfe gewonnen und sich als vielversprechendes Talent etabliert.
Die aktuelle Situation in ihrer Heimat, der Ukraine, stellt die Kämpferin jedoch vor enorme Herausforderungen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges muss Malovana, die im stark betroffenen Cherkasy lebt, regelmäßig durch Kriegsgebiete reisen, um an Wettkämpfen teilzunehmen. Ihr Vater und Trainer Andriy Malovana kann sie bei diesem Kampf aufgrund des ukrainischen Rechts, das Männern die Ausreise untersagt, nicht begleiten. An seiner Stelle wird ihr Manager und Promoter Christoph Jan Jaszczuk in ihrer Ecke stehen, der auch als Boxtrainer fungiert.
Ihre Gegnerin, die 27-jährige Johana Rochl aus Tschechien, blickt auf eine bisher eher durchwachsene Karriere zurück. Ohne bedeutende Gegnerinnen in ihrer Laufbahn und mit einer Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen, steht sie vor einer großen Herausforderung.
Für Malovana, die beim Promoter First Punch unter Vertrag steht, dürfte dieser Kampf ein weiterer Pflichtsieg auf dem Weg an die Weltspitze sein. Mit dem möglichen Gewinn des Weltmeistertitels möchte die Ukrainerin nicht nur ihre sportliche Karriere vorantreiben, sondern auch ein Zeichen für Frieden und Solidarität mit ihrem Heimatland setzen.
Auch der Essener Patrick Korte (21-4, 18 K.o.) wird an diesem Abend in den Ring steigen. Der 40-jährige Schwergewichtler, der sich in diesem Jahr dem Cousin von Tyson Fury, Hughie Fury, geschlagen geben musste, trifft in einem Aufbaukampf auf den Tschechen Pavel Sour (19-24, 11 K.o.).
Felix Langberg (GER) – Patrick Korte (GER)
© Torsten Helmke
Unter der Schirmherrschaft von Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, in Zusammenarbeit mit den Profi-Boxställen „Boxing Industry“ und „First Punch“, wird die Veranstaltung vom Dellwiger Charity-Verein „The Gentlemen Boxing Club“ zugunsten benachteiligter Kinder und Jugendlicher organisiert.