Die internationale Deutsche Meisterschaft im Supermittelgewicht musste wegen einer Erkrankung von Marc Lambertz (11 Siege/1 Niederlage) ausfallen. Der 33-jährige Kölner ist in einer Klinik wegen einer Sepsis mehrere Tage behandelt worden.
„Sieben Tage vor dem Event hat die Behandlung einige Tage in Anspruch genommen. Deshalb war die Absage unumgänglich“, berichtet Boxpromoter Enrico Schütze. „Lokalmatador Mario Jassmann (31 Siege, keine Niederlage), als Vierter beim IBF-Weltverband gerankt, sollte nicht ohne Beschäftigung bleiben. Und wir wollten auch seine Fans nicht enttäuschen, deshalb habe ich kurzfristig einen Ersatzgegner aus Venezuela verpflichtet“, stellte Schütze, Promoter des 36jährigen Jassmann, klar. Carlos Eduardo Jimenez weist mit 13 Siegen und jetzt 7 Niederlagen einen durchaus respektablen Kampfrekord auf (im August verlor er gegen Michael Eifert durch TKO in Runde 2). Der 39jährige Fighter war jedoch auf verlorenen Posten.
Schon in der ersten Runde deckte Mario Jassmann mit linken Jabs und harten Rechten seinen Kontrahenten ein. Im zweiten Durchgang war dann nach einer Kombination zum Kopf und Körper des Südamerikaners Schluss. Hockend wurde Jimenez ausgezählt. Beobachter hatten den Eindruck, dass er keine Lust auf weitere Bestrafung hatte. Fast entschuldigend nahm Mario Jassmann seinen KO-Sieg vor knapp 400 Zuschauern in der Korbacher Kreissporthalle entgegen. „In absehbarer Zeit wird Mario wieder eine Titelchance erhalten“, versprach Enrico Schütze.
Ganz anders präsentierte sich der Hamburger Jungprofi Rafe Parwani, in sechs Fights unbesiegt. Der 19jährige Mittelgewichtler, von seinem Bruder Shokran Parwani trainiert und gemanagt, in seinem Kampf gegen den unbequemen Milos Janjanin (16 Siege – 66 Niederlagen). Der 31jährige Faustkämpfer aus Bosnien und Herzegowina hielt tapfer dagegen, scheiterte jedoch immer wieder an der Führhand des Hamburgers. Über die angesetzten vier Runden punktete Rafe Parwani fleißig und vermied gegen den immer wieder wild angreifenden Janjanin unnötiges Risiko. Auf schnellen Beinen und manchmal durchkommenden harten Rechten konnte sich Parwani, der in der Ringecke von seinem Bruder gut instruiert wurde, über einen einstimmigen Punktsieg freuen. Enrico Schütze lobte: „Das war der beste Kampf des Abends. Rafe hat großes Talent und wird ruhig aufgebaut. Er ist auf dem richtigen Weg.“
Am 7. Dezember soll Rafe Parwani im King’s Casino Resort in Tschechien wieder boxen und an der AAA Fighting Series mitmachen. „Ich würde mich freuen, wenn ich dort um die Internationale Deutsche Meisterschaft im Mittelgewicht fighten könnte“, hofft der Jungprofi. „Wir werden in den nächsten Tagen mit der BDB-Geschäftsstelle in Kaltenkirchen sprechen ob dies zu realisieren ist“, sagte Bruder Shokran Parwani (19 Siege – 1 Niederlage), der demnächst im Schwergewicht wieder für Furore sorgen will. „Im Dezember will ich ebenso boxen. Jetzt geht’s für uns erstmal in einigen Tagen nach Liverpool ins Box-Gym“, blickt der Schwergewichtler in die nahe Zukunft. Dort wollen wir beide bei einem britischen Boxpromoter einen Manager- und Promotervertrag unterschreiben. „In Deutschland gehen mir reihenweise die hochgerankten deutschen Schwergewichtler aus dem Weg. Da bleibt mir kurzfristig nur der Weg ins Ausland.“
Der Gegner von Jassmann war eindeutig gekauft. Es passiert häufiger bei Jassmann dass der Gegner „keine Lust“ zu haben scheint. Peinliche Nummer von Mario.