Der Countdown läuft – nur noch wenige Stunden und dann fliegen nach einem halben Jahr Pause in der In-Location auf St. Pauli wieder die Fäuste.
Fai Phannarai und Alexander Pavlov vor harten Titelkämpfen
Boxpromoter Thomas Nissen hat eine Spannung versprechende Fightcard auf die Beine gestellt. „Gutes Profiboxen und Showeinlagen gehören bei mir untrennbar zusammen. Das 10jährige Jubiläum meiner Eventreihe toppt alle bisherigen Events“, verspricht Nissen.
Im Hauptkampf trifft die Lokalmatadorin Fai Phannarai, unbesiegt in 16 Fights, auf Isis Vargas Perez (16 Fights). Gegen ihre bekannte Landsfrau Yamileth Mercado (WBC-Weltmeisterin) verlor die in Mexiko-Stadt lebende 27jährige Kampfmaschine „La Emperatriz“, so ihr Spitzname, im WBC-WM-Fight vor drei Jahren nur nach Punkten.
Fai Phannarai (GER) – Milena Koleva (GER)
© Torsten Helmke
Sie gilt als Boxerin, die nur den Vorwärtsgang kennt. Im vergangenen Herbst wollte die gebürtige 23jährige Thailänderin Phannarai ihren WBF-Weltmeistergürtel schon in Hamburg verteidigen. Jedoch sagte ihre damalige Kontrahentin aus Australien wenige Tage vor dem Event den Kampf ab. „Dadurch ist Fai auf der 7. Rangstelle im BoxRec zurückgestuft worden. Dies wollen wir jetzt durch den Kampf revidieren,“ stellt Thomas Nissen klar. Nach einem siegreichen Fight würde die Superbantamgewichtlerin wieder auf Rangstelle 3 vorrücken. Ihre jetzige Kontrahentin ist zur Zeit ebenfalls hoch gerankt. „Ich habe mich intensiv während mehreren Trainingscamps, auch in der Höhe in den Alpen, vorbereitet. Auf schnellen Beinen und mit schnellen Händen werde ich die Mexikanerin in Schach halten“, verspricht die Deutsche ihren zahlreichen Fans.
Der zweite Hauptkampf mit Supermittelgewichtler Alexander Pavlov (22 Siege/5 Niederlagen) hatte dem Promoter einige Arbeit und Sorgen bereitet. „Ich habe Alexander nach seiner umstrittenen Niederlage gegen Vincenzo Gualtieri im Februar in Neu-Ulm in einem WBO-Europameisterschaftsfight eine neuen Titelkampf versprochen.“ Die Manager der angedachten Gegner sagten reihenweise ab, weil Pavlov als schlagstark und schwer zu boxender Fighter gilt.
Mit dem in den Niederlanden lebenden Syrer Alaa al Mahmoud (unbesiegt in 11 Fights) bekommt der Hamburger einen äußerst schlagstarken Gegner für den WBF-WM-Kampf vor die Fäuste. „Der Syrer ist bekannt für seinen gnadenlosen Boxstil. Mit dem Kampf gehen wir genauso wie beim Fight von Fai ein hohes Risiko ein,“ klärte Nissen über die beiden WM-Fights auf. Beide Faustfechter konnten rund 73% ihrer siegreichen Fights vorzeitig beenden.
Der längere Zeit inaktive frühere Ex-Weltmeister Vincent Feigenbutz (37 Siege/3 Niederlagen) aus Karlsruhe gibt in Hamburg seinen zweiten Comeback-Kampf. Vor wenigen Tagen schlug der ehemalige Profi aus dem Sauerland-Boxtstall den Serben Ognjen Solaja in der dritten Runde KO. „In einigen Gesprächen habe ich Vincent überzeugt die Boxhandschuhe nicht an den Nagel zu hängen. Mit seinen 29 Jahren stehen ihm noch alle Türen im Boxring erfolgreich zu sein offen,“ meint nicht nur Thomas Nissen. Der 23jährige Slowake Lukas Ferneza (5 Siege/2 Niederlagen) dürfte für Feigenbutz, der in Hamburg von Ex-Weltmeister Juan Carlos Gomez in der Ecke gecoacht wird, ein erster Prüfstein sein.
Um den WBF-Interconti Titel geht’s beim Kampf des Hamburgers Dennis Krieger (16 S./13 N./2 unentschieden) gegen Filip Gorol (3 S./1 N.) aus Tschechien. Wenn Krieger den Fight siegreich bestreitet, winken den aus Moldawien stammenden Boxer weitere Titelkämpfe.
Gutes Boxen und Spannung verspricht auch im Leichtgewicht der auf acht Runden angesetzte Kampf des Hamburgers Nenad Stancic (ungeschlagen in 15 Fights) gegen den ebenfalls als Profi in 13 Kämpfen unbesiegten Jose Arcon aus Venezuela.
Weiter auf der Fightcard steht das Mittelgewichtsgefecht zwischen dem 25jährigen Hamburger Vladyslav Hitlin (unbesiegt in 6 Fights) und dem 31jährigen Ungarn Gyorgy Miszsei. Der überaus routinierte Fighter hat schon 81 Profikämpfen (davon 28 siegreich) bestritten und ist mit allen Wassern gewaschen.
„Wenige Rest-Tickets wird es noch an der Abendkasse der Großen Freiheit 36 geben“, kündigt Thomas Nissen an. Außerdem wird der TV-Sender Hamburg1 den Kampfabend live übertragen.
pavlov gegen al mahmoud ist ein richtig guter kampf. pavlov ist einer der kämpfer, der wohl gegen die meisten top 50 leute verliert, aber gegen alle anderen eine echte gefahr darstellt. al mahmoud hat eine lange amateurkarriere hinter sich und hat als profi ganz gute duftmarken gesetzt. eine echt interessante sache.