Boxabend in Monte Carlo: Lebedev und Hunter siegreich

Unter den Augen von Fürst Albert und der restlichen High-Society Monacos ging es am Samstagabend im Casino de Monte Carlo Salle Medecin im Ring zur Sache. Denis Lebedev und Schwergewicht Michael Hunter hatten dabei keine großen Probleme und fuhren souveräne Siege ein.

Lebedev erfolgreich ohne Glanz

Unter den Zuschauern hatten sich nicht nur die Reichen und Schönen des Fürstentums versammelt, es war auch das Management von Oleksandr Usyk im nur ein paar Hundert Menschen fassenden Kasino zugegen. Grund ihres Besuchs: Ex-Weltmeister Denis Lebedev. Der Russe ist einer der wenigen verbliebenden Namen im Cruisergewicht, die Pound-For-Pound-Star Usyk noch nicht vor den Fäusten hatte. Für ein solches Duell konnte sich Lebedev an diesem Abend jedoch nicht wirklich empfehlen. 

Dessen ungeschlagener, aber auf höchstem Niveau komplett unerfahrener Kontrahent – Mike Wilson – bot wenig an, was den schlagstarken Rechtsausleger hätte gefährden können. Trotzdem schaltete Lebedev selten einen Gang höher und spulte stattdessen sein Programm ab. Dies bestand aus cleveren, ökonomischen Bewegungen, guter Körperarbeit und gelegentlichen Kontern. Nichts brachte den Russen dazu, diese Schiene zu verlassen, nicht mal ein früher Cut an der rechten Augenbraue, den ein Jab Wilsons verursacht hatte. 

So brachte es Lebedev auch schlussendlich nicht zustande, seinen überforderten Gegner vorzeitig zu besiegen. Es reichte aber für einen sehr deutlichen Punktsieg (117-111, zwei Mal 119-109). In wie weit man tatsächlich einen Kampf gegen Usyk anstrebt und ob der nicht doch ins Schwergewicht aufsteigt, werden die nächsten Wochen zeigen. 

Hunter verprügelt Ustinov 

Größe ist eben doch ist alles. Trotz 14 cm und fast 30 Kilogramm Unterschied war 2,02 m Hüne Alexander Ustinov von Runde 1 an chancenlos. Gegner Michael Hunter zeigte sich als der boxerisch himmelweit überlegene und wesentlich schnellere Mann. Nach Belieben ließ er den Weißrussen nach vorne tapsen, nur um mit explosiven Hände in die Deckungslücken reinzuschlagen. Egal ob mit der Rechten oder dem linken Haken: sein Ziel konnte der US-Amerikaner nicht verfehlen. Ustinov einziges Steckenpferd war natürlich seine Physis, also versuchte er exzessiv mit Ringerattacken seinem Kontrahenten die Energie zu rauben. 

Dieser ließ sich aber nicht beirren und traf weiter klar. In der achten Runde hatte er Ustinov dann auch so weit und schickte diesen nach mehreren Händen zu Boden. Eigentlich hätte man schon an der Stelle abbrechen müssen, jedoch ließ der Ringrichter es weiterlauen bis der Ringgong ertönte. Im folgenden Durchgang erging es Ustinov aber nur unwesentlich besser. Hunter brachte einige kurze Haken im Infight ins Ziel und erzielte den nächsten Niederschlag. Ustinov Ecke hatte genug gesehen und warf das Handtuch. 

Für Hunter war dies der nächste gute Erfolg, nachdem er erst letzten Monat den damals ungeschlagenen Martin Bakole vorzeitig bezwang. Der von Ex-Schwergewichts-Weltmeister Hasim Rahman trainierte Boxer könnte schon am 22. Dezember zurückkehren – dort auf der Undercard von Dillian Whyte vs. Dereck Chisora II. 

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