Axel Schulz zum Tyson-Comeback: „Er schadet keinem!“

Das vermeintliche Comeback von Box-Legende Mike Tyson sorgt bereits seit einigen Wochen für große mediale Aufmerksamkeit. Doch die angebliche Ring-Rückkehr des inzwischen 53-jährigen Ex-Weltmeisters wird von einigen Experten scharf kritisiert. BOXEN1 sprach gestern mit dem einstigen WM-Schwergewichts-Anwärter Axel Schulz.

Axel Schulz: „Jeder darf sein Leben so gestalten, wie er möchte!“

Dass Mike Tyson im reifen Alter von fast 54 Jahren wieder in den Ring steigen will, dürfte viele Boxfans überrascht haben. Neben einiger Begeisterung löst jener Comeback-Versuch, der zu wohltätigen Zwecken dienen soll, allerdings auch Kopfschütteln bei vielen Kritikern aus. Mike Tyson, der sich in seiner beispiellosen Karriere zweimal zum Box-Weltmeister im Schwergewicht krönen konnte (1986-1990 und 1996), bestritt seinen letzten Profikampf vor knapp 15 Jahren.

Im Juni 2005 stand „Iron Mike“ in Washington (USA) zum letzten Mal im Ring. Gegen einen gewissen Kevin McBride (Irland) gab Tyson nach der sechsten Runde auf. Eben jener Kevin McBride dürfte den deutschen Boxfans vor allem durch seinen Kampf gegen Axel Schulz in Erinnerung geblieben sein. Schulz bezwang den 2-Meter-Koloss im August 1997 in Berlin durch TKO in Runde neun.

Kevin McBride (links) fügte Mike Tyson im letzten Kampf eine bittere Niederlage zu.

BOXEN1 sprach nun mit McBride-Bezwinger Axel Schulz über das heiß-diskutierte Comeback von Mike Tyson. „Ich finde es legitim, dass er nochmal die Fäuste schwingen lassen will. Jeder hat das Recht sein Leben so zu gestalten, wie er möchte. Er schadet keinem und ist für sich und sein Handeln selbst verantwortlich. Einem Mann mit 53 Jahren kann man nicht vorschreiben, was er zu tun und zu lassen hat!“, so Schulz.

Axel Schulz mit BOXEN1-Redakteur Patrick Czerny / Foto: Stylermedia.de

Jedoch äußert der inzwischen 51-jährige Unternehmer auch einige Bedenken. Axel Schulz: „Ich habe selbst – bei meinem gescheiterten Comeback gegen Brian Minto im November 2006 – die Erfahrung gemacht, dass die Wettkampf-Problematik nicht zu unterschätzen ist. Ich habe mich damals im Training sehr gut gefühlt und die Sparringseinheiten liefen super. Die Situation im Ring ist dann allerdings immer eine andere, wie in der Trainingshalle. Gerade dann, wenn man schon viele Jahre zuvor nicht mehr aktiv war, ist es sehr schwer wieder in den früheren ‚Wettkampf-Alltag‘ zurückzufinden!“

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