Artur Beterbiev und Oleksandr Gvozdyk bereit für die Unification im Halbschwergewicht
IBF-Halbschwergewichts-Weltmeister Artur Beterbiev und WBC-Halbschwergewichts-Weltmeister Oleksandr Gvozdyk haben ihr Training, für den großen Showdown der Beiden am morgigen Freitag in Philadelphia, beendet und trafen sich zur letzten Pressekonferenz am gestrigen Mittwoch im Büro des Hall of Fame Promoters Russell Peltz. Sie posierten für Presse-Fotos vor dem Kampf-Plakat, des legendären Schwergewichts-WM-Kampfes zwischen Doug Jones vs Harold Johnson, ein Kampf der in der alten Philadelphia Arena stattgefunden hat.
Beterbiev und Gvozdyk werden in der Nacht von Freitag auf Samstagmorgen, im Liacouras Center in Philadelphia, mit ihrem Unification Fight um die Halbschwergewichts-Weltmeisterschaft, sicher dieser Stadt auch einen großen Fight schenken, an den sich die Boxfans noch lange erinnern werden.
Bevor die beiden Kämpfer für Fotos posierten standen sie, im großen Peltz Büro, das wie ein Museum mit alten Fight-Postern dekoriert aussieht, den Medienvertretern noch Rede und Antwort. Das ist es, was sie zu sagen hatten:
Oleksandr Gvozdyk
Über seinen Trainer Teddy Atlas
„Teddy verlangt viel von seinen Boxern und ich finde, dass dies auch richtig so ist. Trainingslager sollten hart sein, und wir arbeiteten zusammen mit dem notwendigen Konzept und wir sind hierher nach Philadelphia gekommen um Beterbiev zu schlagen.“
„Teddy ist sehr variabel, er ist ein ganz besonderer Trainer und er ist genau der den ich brauche. Manchmal denke ich, dass ich zu müde bin, machmal will man nicht mehr trainieren, aber Teddy weiß genau, was er tun muss um mich bei der Stange zu halten. Bei ihm gibt es keinen Raum für Argumente. Zunächst einmal, er ist ein guter Mensch, das habe ich sofort erkannt, als ich ihn das erste Mal traf. Wie ich schon viele Male gesagt habe, er gehört zu dieser Art von Menschen, die am Aussterben sind, wahrscheinlich gibt es inzwischen kaum noch Jemand wie ihn. Abgesehen von seinen beruflichen Qualitäten und neben seinen Qualitäten als Mensch, ist er sehr klug, er hat mehr als 40 Jahre in diesem Geschäft gearbeitet und er vergisst niemals irgendwelche kleinen Details, die wirklich wichtig sind um große Kämpfe gewinnen zu können.“
„Zunächst einmal, ist es mein Traum der unangefochtene Champion zu werden. Dies ist der erste Schritt dazu und dies ist der notwendige Schritt. Und die zweite Sache ist, das was die Fans sehen wollen. Sie wollen nicht einen Champion sehen, der ab und an Mal locker gegen einen handverlesenen Gegner seinen Titel verteidigt, nein die Fans wollen harte Fights sehen. Und sie wollen mich sehen und das ist für mich eine große Herausforderung.“
„Im Moment gibt es nur einen Gegner für mich. Ich möchte auch jetzt über gar keinen anderen oder künftigen Gegner nachdenken. Alles ist möglich in der Zukunft. Vielleicht gehe ich eine Gewichtsklasse nach oben, vielleicht gehe ich aber auch eine Gewichtsklasse nach unten. Ich denke, alles ist möglich, es wäre vielleicht hart, aber möglich. Aber ich bin gerade hier um gegen Beterbiev zu kämpfen und gerade jetzt denke über nichts anderes nach.“
Teddy Atlas (Gvozdyks Trainer)
„Das Camp hätte nicht besser sein können. Wir sind jetzt genau da, wo wir sein wollten. Oleksandr muss am Freitag Abend in den Ring gehen und das ausführen, was wir in den vergangenen Wochen gelernt haben. Er ist absolut topfit. Man hätte nicht mehr machen können.“
Zum Trainingslager in Philadelphia
„Zunächst einmal mussten wir uns nicht auf die Zeitdifferenz akklimatisieren, weil wir in der gleichen Zeitzone trainiert haben, da das Wetter noch gut war, war es kein Problem mit dem Training hier an der Ostküste. Manchmal muss man sich über schlechtes Wetter Sorgen wenn man hier an der Ostküste trainiert. Wir mussten uns darüber zum Glück keine Sorgen machen. Es war alles in allem eine schöne Sache und jetzt sind wir bereit für den Kampf am Freitag.“
Wie es ist, gegen einen so großen Puncher wie Beterbiev es ist, zu kämpfen
„Es ist nur wieder die Erinnerung daran, dass es kein Raum für Fehler geben darf, dass es 36 Minuten volle Konzentration bedarf. Er muss in jeder Runde voll konzentriert sein. Drei Minuten volle Konzentration und das in jeder Runde, keine 2:59 Minuten, nein, genau drei Minuten. Volle Konzentration in jeder Runde und zu jedem Zeitpunkt. Wenn man mit einem Puncher im Ring steht, der alles in einem Moment mit einem Schlag ändern kann, dann muss man wissen, dass man konzentriert sein muss, wie damals gegen Adonis Stevenson und genau das ist es warum er ein großer Champion ist, weil er auch in diesem schweren Fight in der Lage war, das zu handhaben, weil er in der Lage ist solche harten Fights durchzustehen. Deshalb ist er auch immer noch der Champion. Er ist der Champion, weil er, wenn der Moment gekommen ist, auch wie ein Champion reagiert.“
„Ich denke, dieser Kampf wird ein wenig anders als manche Leute es sich vielleicht vorstellen. Der Kampf wird nicht genau der gleiche Kampf wie gegen Stevenson sein, weil wir am Freitag einem ganz anderen Gegner gegenüber stehen, der vor allem ein großer Puncher ist. Wir wissen genau was zu tun ist und Oleksandr wird sich am Ende des Kampfes beide Gürtel umschnallen.“
Artur Beterbiev
Zum Amateur-Kampf den er gegen Gvozdyk gewann
„Ich glaube, es war in der zweiten Runde. Aber ich weiß es nicht mehr genau, ich hörte Gvozdyk sagen, dass ich seine Nase gebrochen habe. Ich weiß es nicht mehr genau. Aber er sagte das. Es waren nur zwei Runden.“
Hat Gvozdyk sich seitdem als Boxer verändert?
„Ich denke schon. Ich habe mich verändert. Er hat sich verändert. Jeder verändert sich im Laufe seiner Karriere. Selbst sein Gesicht hat sich verändert. Er hat jetzt weniger Haare.“
Was war der Grund erst in Russland zu trainieren, bevor Du ins Camp nach Montreal wechseltest.
„Ich war gerade in Russland im Urlaub, aber ich wollte aktiv bleiben. Ich ging in die Höhe. Ich ging dahin wo ich früher als Amateur trainiert hatte. Ich hatte dort ein gutes Trainingslager. Es war die Vorbereitung für unser Camp in Kanada, wo wir danach für acht Wochen trainierten.“
Die Schwierigkeiten mit seinem letzten Promoter und seine Trennung
„Es war eine schwierige Zeit, aber ich möchte nicht über die Vergangenheit sprechen. Ich denke, dass meine Zukunft glücklicher ist als meine Vergangenheit. Es ist schwer, wenn man sich vor Gericht streitet und dabei trainieren muss um fit zu sein. Es ist schwer, aber ich habe das jetzt hinter mir. Danach hatte ich die volle Zeit mich zu 100 Prozent auf meinen Kampf und meine Karriere zu konzentrieren.“
Marc Ramsay (Beterbiev Trainer)
„Ich werde hier und heute nicht meine Taktik für Freitag Abend erklären, aber die Sache ist, wenn man in einen so großen Kampf geht, ist es wichtig, dass man vor nichts überrascht sein darf. Das ist es, was wir in unserem Camp trainiert haben. Technisch, taktisch, alle Aspekte des Boxens, wie Geschwindigkeit und Power. Wir werden am kommenden Freitag all das zeigen was wir im Training gelernt haben.“
„Wir wurden gefragt ob wir diesen Kampf machen wollten und wir sagten direkt am ersten Tag ja. Das ist es was wir wollen. Das ist es, was Artur will und das ist es was ich als Trainer möchte. Ich weiß nicht, was hinter den Kulissen passiert ist, aber ich weiß, dass es nicht sehr schwierig war diesen Kampf einzutüten. Wir sagten sofort ja, am ersten Tag als das Angebot kam.“