Ardian Krasniqi und Sarah Bormann sind siegreich in Sindelfingen

Zahlreiche erfolgreiche Titelkämpfte erfolgten bei der zweiten PrimeTime-Promotion-Veranstaltung in Sindelfingen.

Am vergangenen Samstag fand die zweite Veranstaltung der frisch gegründeten PrimeTime Promotion statt, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Profiboxen in Süddeutschland wieder groß zu machen. Die wirtschaftlich starke Region möchte künftig starke Frauen und Männer im Ring präsentieren. Einen Vorgeschmack darauf gab es nun im Glaspalast in Sindelfingen, wo ein großer Kampfabend mit gleich vier hochwertigen WBO-Titelkämpfen stattfand.

Ardian Krasniqi erwartete eine Steigerung bei der Gegnerqualität

Der große Hoffnungsträger von PrimeTime Promotion ist das ungeschlagene Halbschwergewicht Ardian Krasniqi (11-0), der sich als Puncher einen Namen gemacht hat. Vor dem Kampf gewann er jede Begegnung vorzeitig, kein Gegner konnte mit dem Rottweiler ganze drei Runden mithalten. Kritik gab es allerdings an der bisherigen Gegnerwahl, die sich auch bei Titelkämpfen nicht signifikant steigerte, weshalb stärkere künftige Gegner gefordert wurden.

Am Samstag erfolgte der erste Schritt in diese Richtung: Krasniqi verteidigte seinen WBO-Inter-Continental-Titel im Halbschwergewicht gegen den erfahrenen Argentinier Diego Ramirez (27-13-1), der bereits gegen zahlreiche international renommierte Boxer im Ring stand. Ramirez konnte beachtliche Auswärtssiege in Dubai und Großbritannien feiern und gewann zuletzt den Titel des Lateinamerika-Meisters, weshalb er als eine Art Reifeprüfung für Krasniqi galt. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass Ramirez trotz seiner Größe von über 1,80 m eigentlich im Mittelgewicht beheimatet ist und für den Kampf zwei Gewichtsklassen aufstieg, was suboptimal erschien.

Krasniqi stoppt Ramirez mühelos in Runde 4

Im Kampf selbst präsentierte sich Ramirez passiv und beobachtete zunächst die Aktionen von Krasniqi. Der Titelverteidiger wollte sofort klarmachen, wer Chef im Ring ist, und agierte druckvoll, wobei jedoch auch Schläge ihr Ziel verfehlten. In der zweiten Runde setzte Krasniqi die erste Duftmarke, als er Ramirez gefährlich anklingelte.

Ramirez fand in der dritten Runde etwas besser in den Kampf und konnte einige Konter landen, dennoch blieb Krasniqi der bestimmende Mann. Nach dem Ende der dritten Runde stand fest: Für Krasniqi war es eine neue Erfahrung, da er zuvor noch nie volle drei Runden in einem Kampf absolvieren musste.

Diese neue Situation währte jedoch nicht lange: In der vierten Runde stellte Krasniqi seinen Gegner in der Ringecke, schlug eine Kombination und traf schließlich satt mit einer brutalen Rechten durch die Deckung. Auf der Nase von Ramirez zeigte sich sofort eine deutliche Verletzung, woraufhin dieser sich auszählen ließ, anstatt weiterzukämpfen.

Insgesamt war es ein souveräner Sieg von Krasniqi gegen einen durchaus renommierten Gegner. Nach dem Kampf zeigte sich der Sieger zufrieden und beschrieb den Knockout so:
„Ich wusste genau, als ich ihn getroffen habe: Der steht nicht mehr auf.“

Sarah Bormann verteidigt erfolgreich die WBO-Weltmeisterschaft im Minimumgewicht

Auf der Undercard gab es zahlreiche weitere Titelkämpfe, darunter die WBO-Weltmeisterschaft im Minimumgewicht zwischen Sarah Bormann (20-1) und Isabel Rivero (10-3-1). Die Spanierin Rivero reiste als amtierende EBU-Europameisterin an und wollte ihren Erfolg nun auch auf globaler Ebene fortsetzen. Doch Bormann verteidigte ihren Titel erfolgreich via geteiltem Punktentscheid (99-92, 97-93 für Bormann, ein spanischer Punktrichter wertete 96-94 für Rivero).

Eris Bajra (8-1) konnte sich die WBO-Juniorenweltmeisterschaft im Weltergewicht sichern. Gegen den starken Carlos Zabaleta (13-5) gelang ihm ein knapper einstimmiger Punktsieg.
Alex Alselo (16-1) hingegen ließ seinem Gegner Elias Hidalgo (5-3-1) keine Chance: Er stoppte den Kolumbianer bereits in der zweiten Runde und sicherte sich so die WBO-Juniorenweltmeisterschaft im Mittelgewicht.

Hüseyin Cinkara meldet sich nach Verletzung eindrucksvoll zurück

Auch Cruisergewichtler Hüseyin Cinkara (23-0) stand im Ring und demonstrierte seine außergewöhnliche Schlagkraft. Ein Körpertreffer von ihm klatschte so bedrohlich laut, dass man ihn wohl noch draußen vor dem Glaspalast hörte. Für den Venezolaner Juan Diaz (12-3) bedeutete dies ein zügiges Ende: Niederlage durch KO in der ersten Runde.

Mit diesem Erfolg meldet sich Cinkara, aktuell die Nummer 1 der IBF-Weltrangliste im Cruisergewicht, eindrucksvoll zurück. Der IBF-Weltmeister Jai Opetaia (27-0) wird im Juni in Australien kämpfen – möglicherweise erhält Cinkara danach direkt seine WM-Chance.

Cinkara zeigte sich entschlossen: „Ich bereite mich auf Jai Opetaia vor. Egal ob es in Saudi-Arabien oder Australien stattfinden wird – wann und wo, das ist mir egal. Der Kampf wird kommen. Ich bin die Nummer 1 der Welt, ich bin der Pflichtherausforderer, ich werde bereit sein!“

The IBF mandatory challenger to Jai Opetaia in the cruiserweight division, Hüseyin Cinkara (23-0) 🇩🇪🇹🇷, made a successful return to the ring and showcased his tremendous punching power in Sindelfingen, Germany. He stopped Juan Diaz (12-3) 🇻🇪 in the first round and is ready to… pic.twitter.com/J8yYreMTPu

— Permante (@PermantexG) April 28, 2025

Das vollständige Event ist auf DAZN abrufbar

Insgesamt wurden am Samstag elf Kämpfe präsentiert. Wer sich den Kampfabend noch einmal anschauen möchte, kann dies im Relive beim Streamingdienst DAZN tun.