P2M Box-Promotion wird am Samstag neben zwei WM-Kämpfen auch eine Handvoll starker Schwergewichtspaarungen präsentieren.
Die Spannung steigt: Am Samstag präsentiert P2M Box-Promotion ihr bislang größtes Boxevent seit Bestehen. Nina Meinke wird im Hauptkampf um die IBF-Weltmeisterschaft im Federgewicht gegen die argentinische Boxikone Daniela Romina Bermudez antreten, die ihren 18. Weltmeisterschaftskampf bestreiten wird. Der besondere Clou dabei: Der Kampf wird unter den Bedingungen der Männer in einer Distanz von 12×3 Minuten ausgetragen – das gab es in Europa zuvor noch nie! Auch Dilar Kisikyol wird ihren WIBF-Titel verteidigen, allerdings zum allerletzten Mal. Kisikyol kündigte an, dass der Kampf gegen Djemilla Gontaruk gleichzeitig ihren Abschiedskampf markieren wird. Große Emotionen und die ein oder andere Träne sind somit vorprogrammiert.
Neben diesen sportlich hochwertigen Titelkämpfen der Damen hat es sich P2M Box-Promotion nicht nehmen lassen, auch weitere große Paarungen am Samstag in der Sporthalle Hamburg zu präsentieren. Promoter Axel Plass weiß genau, was die Boxsportfreunde am liebsten im Ring sehen wollen. Neben den großen Weltmeisterschaftskämpfen steht selbstverständlich das Schwergewicht, die Königsklasse des Boxens, im Mittelpunkt. Gleich vier Kämpfe werden am Samstag allein in dieser Gewichtsklasse ausgetragen, um den Boxsportfreunden einen Abend voller Intensität, Spannung und internationaler Klasse zu bieten – ein Erlebnis, das noch lange in Erinnerung verbleiben soll.
Peter Kadiru macht große Entwicklungssprünge und verteidigt seinen IBF InterConti-Titel
Zwar lautet der Hauptkampf des Abends Meinke vs. Bermudez, doch auch das Co-Main Event ist für sich genommen ein echter Höhepunkt. Peter Kadiru (18-1), eine der großen Schwergewichtshoffnungen Deutschlands, wird erstmals seinen wertvollen IBF-Intercontinental-Titel im Schwergewicht verteidigen. Diesen erkämpfte er sich im März durch einen beeindruckenden Sieg über den ehemaligen Cruisergewichts-Weltmeister Victor Emilio Ramirez (30-5-1), den er souverän stoppte. Kadiru, der im Juniorenbereich als Weltklasse-Boxer galt, sammelte dort zahlreiche Titel, darunter Gold bei den Olympischen Jugendspielen 2014. Die Erwartungen an ihn im Profibereich waren entsprechend hoch, doch nicht immer konnte er diese in jeder Performance voll erfüllen. Dies fand seinen vorläufigen Tiefpunkt bei seinem P2M-Debüt im November 2022, als er in der ersten Runde von dem Argentinier Marcos Antonio Aumada (25-14) überraschend KO geschlagen wurde – ein harter Rückschlag für seine großen Ambitionen.
Doch Kadiru ließ sich davon nicht entmutigen und zeigte Nervenstärke sowie die Eigenschaften eines wahren Kämpfers. Nach einigen Monaten der Selbstreflexion schlug er einen neuen Weg ein und arbeitete mit einem Mental-Coach, der ihm neben seinen physischen Fähigkeiten auch die nötige mentale Stärke verlieh. Kadiru reifte als Profiboxer und feierte drei überzeugende Siege, bevor er im bislang größten Kampf seiner Karriere den Ex-Weltmeister Ramirez stoppte – eine Bestätigung seines erneuerten und gestärkten Weges.
Peter Kadiru bereitete sich mit Anthony Joshua auf einen Puncher vor
Auch Manager Bernd Bönte, der Kadirus Weg im Profibereich genau verfolgt und teils kritisch beäugt hat, war nach Kadirus letzter Performance voll des Lobes. Mit Blick auf Kadirus bevorstehenden Kampf sagte Bönte:
„Ich freue mich, dass Peter am 21.09. seinen IBF-Intercontinental Titel vor heimischem Publikum verteidigt. Sein Gegner ist ungeschlagen, ein harter Puncher und sehr gefährlich. Ich bin mir aber sicher, dass Peter bei seiner Titelverteidigung sehr gut aussehen wird. Von seinem Sparring mit Anthony Joshua habe ich nur gutes Feedback bekommen, kein anderer hat so viele Runden mit AJ gemacht wie Peter. Dazu hat er in seinem letzten Fight das erste Mal komplett überzeugt und ich hoffe, dass er an diese Leistung anknüpfen kann.”
Kadiru wird seinen IBF-Intercontinental-Titel gegen den ungeschlagenen Djuar El Scheich (22-0-1) verteidigen, einen gefährlichen Puncher, der 21 seiner 22 Siege vorzeitig erzielte. Laut der unabhängigen Weltrangliste BoxRec, die auf mathematischen Formeln basiert, rangiert El Scheich auf Platz 81, während Kadiru Platz 66 belegt. Formal betrachtet ist dies also ein sehr spannender und sinnvoller Kampf, bei dem der Sieger einen großen Sprung in Richtung Top 50 machen könnte. Sollte Kadiru seinen IBF-Intercontinental-Titel erfolgreich verteidigen, wäre sogar eine Platzierung in der Top 15 des Weltverbandes nicht mehr undenkbar.
Um bestens vorbereitet zu sein, trainierte Kadiru im Camp von Box-Superstar Anthony Joshua (28-3) und ging mit ihm über etliche Sparringrunden. Diese intensive Vorbereitung dürfte ihn optimal auf die Herausforderung vorbereiten.
Djuar El Scheich sollte boxerisch der Underdog sein
Trotz allem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass El Scheich bislang einen relativ leeren Kampfrekord vorzuweisen hat. Boxerisch dürfte er gegen den technisch hochveranlagten Peter Kadiru das Nachsehen haben. Wenn Kadiru seine Grundlagen ausspielt, sich beweglich zeigt, schnell auf den Beinen ist und seinen Jab konsequent einsetzt, scheint ein Sieg sehr realistisch. Es ist jedoch bekannt, dass Kadiru in der Vergangenheit schwer KO gegangen ist – und genau hier liegt El Scheichs Chance. Wenn er Kadiru mit einem harten Treffer erwischt, kann in den 12 langen Runden alles passieren.
Viktor Jurk verteidigt seine deutsche Meisterschaft
Neben Peter Kadiru zählt auch der Flensburger Viktor Jurk (9-0) zu den deutschen Hoffnungsträgern im Schwergewicht. Der 2,04 Meter große Jurk war ein erfolgreicher Amateur und überzeugte auch Manager Bernd Bönte, der ihn im Profibereich unter seine Fittiche nahm. Mit P2M Box-Promotion haben sie den idealen Partner gefunden, um Jurks Profikarriere erfolgreich voranzutreiben. Dieser Weg zeigt bereits Früchte, denn im März konnte sich Jurk seinen ersten Titel sichern: die traditionsreiche deutsche Meisterschaft (BDB), die er gegen Dominic Vial (11-6) in Stralsund gewann. Auch wenn Vial an diesem Abend kein adäquater Gegner für den talentierten Jurk gewesen ist, war der Titelgewinn dennoch eine wertvolle Errungenschaft sowie Erfahrung.
Nun steht für Jurk eine weitere neue Herausforderung an: die Titelverteidigung im Profibereich. Am Samstag wird er erstmals seine deutsche Meisterschaft verteidigen. Sein Herausforderer ist Edonis Berisha (8-1), der sieben seiner acht Siege vorzeitig erringen konnte. Berisha befindet sich noch am Anfang seiner Karriere, hat aber bereits gezeigt, dass er solide boxen kann. Ein Problem war bisher sein Gewicht: Bei seiner Niederlage im Februar gegen den starken Ukrainer Ihor Shevadzutskyi (11-2) brachte er 141 Kilogramm auf die Waage. Zwei Monate später kehrte er in den Ring zurück und hatte sein Gewicht auf beeindruckende 131 Kilogramm reduziert. Wenn Berisha weiterhin so engagiert an seiner Fitness gearbeitet hat, kann Jurk mit einem unangenehmen und aggressiven Gegner rechnen, der insbesondere in der ersten Kampfeshälfte alles versuchen wird, um ihn unter Druck zu setzen.
Felix Langberg ist heiß auf den nächsten vorzeitigen Sieg
Wenn P2M Box-Promotion ein Event auf die Beine stellt, darf Felix Langberg (14-2) natürlich nicht fehlen. Die Promotion wurde ursprünglich gegründet, weil Langberg strategische Partner an seiner Seite benötigte. Dies gelang mit P2M, die sich im Laufe der Zeit professionalisiert haben und heute an einem festen Platz im Boxgeschäft stehen. Langberg selbst hat sich als schlagkräftiger Mann einen Namen gemacht, der die meisten seiner Gegner frühzeitig stoppte. So beispielsweise Patrick Korte (21-4-1) aus Essen, der in der ersten Runde durch den Ring taumelte, da er der Power von Langberg nicht standhalten konnte.
Doch auch für Langberg gab es schwierige Momente in seiner Karriere. Im Juni 2023 wurde er von Marios Kollias (11-3-1) hart getroffen, verletzte sich und musste den Kampf aufgeben. Auch der Dezember brachte für ihn eine Niederlage, als er sich in Karlsruhe dem starken Daniel Dietz (13-0) nach Punkten geschlagen geben musste. Langberg gelang es nicht, die richtige Distanz zu finden, um seine Schlagkraft zur Geltung zu bringen, zeigte jedoch viel Kampfgeist.
Im Mai feierte Langberg dann ein erfolgreiches Comeback, als er den Polen Jakub Sosinski (8-7-1) vorzeitig besiegte. Der Kampf wurde aufgrund eines Cuts bei Sosinski abgebrochen. Am kommenden Samstag will Langberg diesen Erfolg fortsetzen und trifft auf den ungeschlagenen Slowaken Jan Uhrin (3-0). Uhrin ist erst seit Juni Profiboxer, konnte aber in seinem letzten Kampf den erfahrenen Pavel Sour (19-23) besiegen. Ob Uhrin jedoch in der Lage ist, mit einem erfahrenen Kämpfer wie Langberg mitzuhalten, bleibt ungewiss. Als ungeschlagener Boxer wird er jedoch alles daran setzen, seine Chance in Hamburg zu nutzen.
International renommierter Viktor Faust ist ebenfalls vertreten
Tickets sind auf Eventim verfügbar – DAZN überträgt es
Insgesamt 14 Kämpfe wird P2M Box-Promotion am Samstag in der Sporthalle Hamburg präsentieren, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei sein soll. Ob für die hungrigen Schwergewichtsliebhaber, Unterstützer des Frauensports oder Fans aufstrebender lokaler Talente – das Event bietet ein vielfältiges Programm. Die Kämpfe beginnen um 16 Uhr, während die vier Hauptkämpfe ab 19 Uhr stattfinden sollen.
Wer das Event live vor Ort erleben möchte, kann noch Tickets ab 28,50 € auf Eventim erwerben. Zudem wird das Event live vom Streaminganbieter DAZN übertragen.