Am Mittwoch auf ProBox: Batyrzhan Jukembayev vs. Ivan Redkach

Fighterposter: ProBox Batyrzhan Jukembayev vs. Ivan Redkach.

Am Mittwoch veranstaltet ProBox erneut in Plant City, Florida. Im Hauptkampf warten renommierte Namen im Superleichtgewicht.

ProBox macht sich seit geraumer Zeit dadurch einen Namen, dass sie jeden zweiten Mittwoch kostenlos eine Veranstaltung auf die Beine stellen, die auf YouTube gestreamt wird. Auch diese Woche wird ProBox aktiv sein und schickt im Hauptkampf zwei renommierte Superleichtgewichte in den Ring, die das Publikum zufriedenstellen sollen. Doch was ist vom Kampf und der Undercard zu erwarten?

Jukembayev war zuvor 2x auf ProBox erfolgreich

Batyrzhan Jukembayev.

Der Kasache Batyrzhan Jukembayev (21-1) gilt als fähiger Mann. Er hat die letzten beiden Kämpfe auf ProBox bestritten und dort jeweils gute Siege gegen Hugo Alberto Roldan (22-2-1) und Mohamed Mimoune (23-6) eingefahren, die zu seinen besten Erfolgen in der Karriere zählen. Allerdings handelte es sich hierbei um zwei knappe Punktentscheidungen, bei denen sich Jukembayev nicht deutlich abgesetzt hat. Er zählt sicherlich zur internationalen erweiterten Spitze, doch mit 33 Jahren wird er im Superleichtgewicht bald den finalen Schritt gehen müssen, ansonsten bleibt seine Karriere vermutlich unvollendet. Bei der WBA ist er zumindest nun auf Platz 12 gerankt, was theoretisch eine WM-Chance ermöglicht.

Seinen größten Kampf der Karriere verlor der Kasache jedoch im Mai 2021. Damals bestritt er einen IBF-Eliminatorkampf gegen den amtierenden und gefürchteten Weltmeister Subriel Matias (20-1). In dem Kampf präsentierte sich Jukembayev durchaus nicht schlecht, konnte dem Druck aber nicht standhalten und wurde somit nach 8 ausgeglichenen Runden zur Aufgabe gezwungen. Nun arbeitet er weiterhin daran, einen großen Kampf zu erhalten und möchte sich am Mittwoch mit einem Sieg über einen renommierten Boxer beweisen.

Kann Redkach im Jahr 2024 noch überzeugen?

Danny Garcia und Ivan Redkach.
Foto: Amanda Westcott/SHOWTIME

Der Ukrainer Ivan Redkach (24-6-1) ist im Boxen durchaus ein prominenter Name. So stand er schon in zahlreichen größeren Kämpfen, die er aber zuletzt überwiegend verlor. Weder im WBC-Eliminator-Kampf mit Dejan Zlaticanin (25-4) im Jahr 2015 noch beim späteren Eliminator mit Boxstar Danny Garcia (37-3) reichte es zum Sieg. Entsprechend blieb Redkach in seiner langen Karriere auch ohne WM-Chance. Ob er sich für eine WM noch im Jahr 2024 empfehlen kann, bleibt sehr ungewiss. Mit 1-2 guten Siegen könnte er aber zumindest noch einmal für große Namen attraktiv sein. Hierfür müssten jedoch erst einmal die Siege erfolgen, was nicht zwingend in Sicht ist.

Zwar mag der Ukrainer einen kleineren Aufbaukampf in Costa Rica im Juli 2023 gewonnen haben, doch dies kann kaum der Maßstab sein. Sein letzter wirklich guter Sieg ist datiert aus dem Jahr 2019, als er den Exweltmeister Devon Alexander (27-8-1) stoppte. Übrigens wird Alexander zufällig am Freitag ebenfalls ein Comeback in Kanada starten und im UFC Fight Pass-Hauptkampf stehen.

Der Hauptkampf ist auf dem Papier nicht ausgeglichen

Natürlich darf man renommierte Boxer wie Ivan Redkach niemals unterschätzen. Er ist ein Name und dürfte theoretisch wissen, wie man boxt. Allerdings kann er seine biologische Uhr von 38 Jahren nicht einfach ignorieren. Zudem kommt der Fakt, dass er in den letzten Jahren kaum im Ring stand und entsprechend über keinerlei Wettkampfpraxis verfügt, wodurch er in diesem Kampf definitiv als großer Außenseiter gelten muss. Vermutlich hat er diesen Hauptkampfslot nur deshalb erhalten, weil er eben als Name noch präsent ist und sich vermarkten lässt.

Tolles Co-Mainevent liefert Entschädigung

Adam Lopez schlägt Oscar Valdez nieder.

Im Co-Mainevent des Abends könnte es bedeutend spannender zugehen. Dort treffen im Superfedergewicht Jonhatan Cardoso (16-1) und Adam Lopez (17-5) aufeinander. Cardoso ist ein sehr schlagstarker Brasilianer, der 15 seiner 16 Siege vorzeitig holte. Bei seinem ProBox-Debüt im Juni 2022 wurde er jedoch vom ehemaligen Olympiateilnehmer Juan Huertas (17-5-1) prompt in Runde 1 gestoppt. Cardoso bewies keinerlei Nehmerqualitäten und fiel durch den Ring. Seitdem erzielte er jedoch zwei gute Siege über zuvor ungeschlagene Männer in den USA, wodurch er sich wieder stärker in den Fokus gekämpft hat und nun diese Gelegenheit gegen Lopez erhält.

Lopez stand schon gegen zahlreiche Weltklassemänner im Ring, darunter die Exweltmeister Oscar Valdez (32-2), Stephen Fulton (21-1) und Isaac Dogboe (24-4), denen er jeweils nur knapp unterlag. Er ist der deutlich renommiertere Boxer, der bewiesen hat, dass er gegen die Weltklasse auf Augenhöhe operieren kann, obgleich er die Kämpfe zumeist nicht gewann. Wenn Cardoso jedoch in die Weltspitze gelangen möchte, muss er einen Gatekeeper wie Lopez durchaus bezwingen. Das ist eine gute Paarung, in der vermutlich Lopez schon Vorteile mitbringt als gestandener Boxer, der das höchste Niveau kennt. Cardoso ist jedoch der numerisch interessante Puncher und die a-side. Wenn er den Kampf enger gestalten kann, hat er auf den Scorecards gute Chancen. Kann er das? ProBox zeigt es.

Ein Prospect-Duell im Superleichtgewicht

Im Superleichtgewicht erfolgt noch das Duell zwischen Charles Harris Jr (8-1) und Kyle Erwin (7-1). Harris Jr war ein sehr guter Juniorenamateur und wurde beispielsweise US-Meister bei den Junioren, wo er im Halbfinale Floyd Schofield (17-0) bezwang, der im Profibereich zu den großen Talenten zählt. Für Harris Jr blieb der Durchbruch bei den Profis vorerst aus. In Mexiko ging er im April 2021 gegen den Kolumbianer Camilo Rojas (4-6) KO, was absolut nicht vorgesehen war. Seitdem hat er vier lockere Aufbaukämpfe bestritten, und nun wartet der erste größere Kampf auf Harris Jr.

Kyle Erwin hat ebenfalls einen Amateurbackground, der jedoch weniger fundiert erscheint. Bei den Profis musste er eine ärgerliche Niederlage in Costa Rica wegstecken, wo er auf einer Golden Boy-Veranstaltung durch eine Verletzung unterlag. Grundsätzlich hat Erwin bislang die besseren Gegner geboxt, was ein gewisser Vorteil ist. Harris Jr wird man aber dennoch stärker einschätzen müssen, weil er eben den fundierteren Amateurbackground aufweist und somit einen höheren Talentstatus innehat. Dieses Duell verspricht dennoch spannend zu werden, da sicherlich beide jungen Boxer alles geben werden, um sich auf ProBox einen Namen zu machen.

Kostenlose Übertragung auf YouTube

Wer sich das Event in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag anschauen möchte, dem sei gesagt, dass es auf YouTube komplett kostenfrei gestreamt wird. Die Übertragung beginnt um 1:30 Uhr, aber zumeist finden die Kämpfe erst ab 2 Uhr statt. Natürlich kann man sich das Event auch zu einer anderen Uhrzeit im Relive anschauen.

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