
Altin Zogaj kehrt in die Scharrena zurück und boxt im Hauptkampf um einen WBA-Titel. Die Undercard hält große Namen bereit.
Viele Menschen haben zum Ende des Jahres die Feiertage genossen, und mittlerweile kehrt der Alltag zurück. Auch im Profiboxen gibt es zahlreiche Ankündigungen spannender Events, die in Deutschland stattfinden. Eines davon ist das Boxevent von Altin Zogaj (15-0), der erneut in der Scharrena in Stuttgart veranstalten wird.
Die Scharrena – da war doch etwas. Im Juni 2023 veranstaltete Zogaj dort bereits ein Event und sicherte sich damals den IBO-European-Titel gegen den starken Riccardo Valentino (7-3). Anderthalb Jahre später soll erneut in Stuttgart angegriffen werden, und Zogaj folgt dabei einem expliziten Fanwunsch. Im vergangenen Jahr organisierte er ein exklusives Event in Aalen, bei dem nur wenige Tickets für Vertreter aus Sport, Politik und Wirtschaft zur Verfügung standen – viele Boxfans blieben ohne Karten. Nun hat sich Zogaj jedoch vorgenommen, wieder im großen Rahmen zu veranstalten und Stuttgart ein weiteres spannendes Kampfsportevent zu bieten.
Auf Nachfrage von Boxen1 erklärte Zogaj: „Da Stuttgart meine Heimatstadt ist, freue ich mich wieder sehr auf das Erlebnis, vermutlich wie beim letzten Mal mit der ausverkauften Arena. Zudem motiviert es mich sehr, erneut einen Europameistertitel in einem anderen Verband zu gewinnen.“
Altin Zogaj und Alexander Rigas kämpfen im Hauptkampf um einen WBA-Titel
Das Highlight der Veranstaltung wird der WBA-Continental-Europe-Titelkampf im Halbschwergewicht zwischen Zogaj und dem Weilheimer Alexander Rigas (20-2) sein. Beide Boxer repräsentieren Süddeutschland, was diesem Duell eine gewisse nationale und geografische Note verleiht. Nach langen Verhandlungen bot sich die Gelegenheit, diesen Titelkampf bei der WBA auszutragen – eine reizvolle Möglichkeit für beide Athleten. Aus internen Kreisen erfuhr Boxen1, dass ursprünglich auch die IBF als Verband für einen Titelkampf im Gespräch war.
Zogaj weist mit 15-0 einen numerisch perfekten Rekord auf, der jedoch besonders interessant gestaltet ist. Der Schützling von Conny Mittermeier ging nicht immer den einfachen oder sicheren Weg, sondern musste sich oft gegen sportlich starke Gegner durchsetzen. Siege gegen Michal Ryba (23-12-1) oder Iago Kiziria (7-16) mögen auf dem Papier unscheinbar wirken, waren in der Praxis jedoch hart erkämpft. Wer es nach oben schaffen will, braucht nicht nur Unterstützer und ein Quäntchen Glück, sondern muss sich sportlich beweisen und Herausforderungen annehmen, um den entscheidenden Schritt zu machen.
Das weiß niemand besser als der erfahrene Talentschmied Conny Mittermeier, der stets ambitionierte Herausforderungen für seine Schützlinge sucht, um deren Entwicklung zu fördern. Die nächste große Herausforderung wartet auf Zogaj am 22. Februar.
Alexander Rigas stoppte zuletzt den kommenden Felix-Sturm-Gegner
Deutsche Meisterschaft: Sebastiano Lo Zito – Alexander Rigas
© Torsten Helmke
Mit Alexander Rigas (20-2) steht Altin Zogaj kein leichter Gegner gegenüber. Der Bayer hat sich in seinen letzten Kämpfen kontinuierlich gesteigert und mehrere Titel gewonnen. So sicherte er sich den weniger bedeutenden WBF-Titel im Supermittelgewicht, aber auch den IBO-Continental-Titel. Im Februar 2019 wurde Rigas zudem Deutscher Meister (BDB) in Hamburg durch einen vorzeitigen Sieg über Sebastiano Lo Zito (20-1). „The Great“ hat somit bereits mehrfach Titelerfahrungen gesammelt. In seinem letzten Kampf im Juni bezwang er Benjamin Blindert (14-1-2). Blindert, der ebenfalls im Februar als kommender Gegner von Felix Sturm (44-6-3) in Neu-Ulm für Schlagzeilen sorgt, unterlag vorzeitig gegen Rigas in Runde 8.
Rigas hat also bereits bewiesen, dass er gegen namhafte Gegner bestehen kann. Dennoch scheint Zogaj ein anderes Kaliber zu sein. Auch Zogaj selbst teilt diese Einschätzung und äußerte sich über Rigas: „Ein sehr starker und erfahrener Gegner, der aber in seiner gesamten Karriere noch nie einem Boxer wie mir gegenüberstand.“
Ein klarer Nachteil für Rigas ist jedoch der Gewichtsklassenwechsel. Der Kampf findet im Halbschwergewicht statt, während Rigas zuletzt im Supermittelgewicht antrat. Zudem wird Rigas körperlich deutlich kleiner erscheinen als der 1,88 m große Zogaj, der für die Gewichtsklasse außergewöhnlich lang ist. Trotz dieser Herausforderungen wird ein intensiver und spannender Titelkampf über 10 Runden erwartet.
Undercard mit großen Namen wie Emre Cukur und Fai Phannarai
Foto: Torsten Helmke
Die Veranstaltung in der Scharrena präsentiert zusätzlich eine Undercard mit weiteren spannenden Kämpfern. Einer der Hauptakteure ist Emre Cukur (23-3-1), der Sohn von Levent Cukur. Im November 2022 versuchte sich Cukur in Frankreich an der EBU-Europameisterschaft gegen den starken Kevin Lele Sadjo (24-0). Trotz einer Niederlage verfügt Cukur durchaus über ein internationales Resümee. In Stuttgart wird er auf Ajemi Amani Jr. (16-4-2) im Supermittelgewicht treffen.
Eine weitere hochkarätige Personalie ist Fai Phannarai (15-0) aus Hamburg. Ursprünglich war geplant, dass sie am Tag der Deutschen Einheit gegen Shannon O’Connell (25-8-1) um einen großen Titel kämpfen sollte. O’Connell entschied sich jedoch kurzfristig für ein anderes Angebot, was für Ärger bei Promoter Thomas Nissen sorgte. Nun kehrt Phannarai zurück und wird in Stuttgart mit ihren Fähigkeiten die Fightcard bereichern.
Darüber hinaus sind weitere Kämpfe geplant. So wird beispielsweise Ali Hetemi (9-0) im Supermittelgewicht antreten, und Michael Rigas (9-0) wird ebenfalls einen weiteren Kampf bestreiten. Mindestens 9 Kämpfe sind in Stuttgart geplant. Zogaj zeigte sich daraufhin sehr zufrieden: „Als Veranstalter war es mir sehr wichtig, dass gute Boxer auf der Fightcard stehen und den Zuschauern attraktive Kämpfe geboten werden.“
Ticketvorverkauf auf Eventfrog gestartet – Tickets ab 10 €, 5 € Spende für den guten Zweck
Der Ticketvorverkauf für das Boxevent am 22. Februar in der Scharrena in Stuttgart hat auf Eventfrog begonnen. Die Preise sind äußerst fair. Neben VIP-Angeboten sind Tribünenkarten für 10 und 20 € erhältlich. Besonders bemerkenswert: Pro verkauftem Ticket werden 5 € für einen gemeinnützigen Zweck gespendet. Wer also am 22. Februar Zeit hat, kann sich für wenig Geld ein Ticket sichern (oder zusätzlich verschenken) – und gleichzeitig einen guten Beitrag leisten.