Ein Bericht von Wolfgang Weggen
Insgesamt 80 Sparringsrunden wird WM-Herausforderer Alexander Alekseev vor seinen Titelkampf gegen Yoan Pablo Hernandez am 23. November in Bamberg bestreiten. Die ersten 24 hat der frühere Amateur-Weltmeister schon in dieser Woche absolviert.
Ab Montag wird sein Sparring im Hamburger EC-Gym von Erol Ceylan mit zwei Videokameras aufgenommen. Der Grund: So kann der „alte Fritz“ 400 Kilometer entfernt live verfolgen, wie sein Schützling Alekseev mit den acht Sparringspartnern umspringt. Ab Montag bereitet Sdunek nämlich auch Felix Sturm auf seine Titelverteidung am 7. Dezember in Stuttgart gegen Darren Barker vor…
Erol Ceylan: „So ist Fritz live dabei, immer auf dem neuesten Stand. Er kann per Handy eingreifen, falls erforderlich. Ich bin aber sicher, dass meine Trainer Bülent Baser und Oktay Urkal kein Problem haben werden. Jeweils am Wochenende ist Fritz dann ja auch wieder beim Sparring in Hamburg“.
Wer sind denn die Sparringspartner? Ceylan: „Die ersten vier haben ihre Arbeit in der Anfangswoche schon gut gemacht. Am Montag kommen Steve Herelius und vier polnische Spitzenamateure dazu. Alles große Kerle, so um die 1,93 Meter groß. Es soll alles passen“.
WM-Kandidat Alekseev ist schon seit fünf Wochen voll im Training. „Ich bin hoch konzentriert, sehe das Duell mit Hernandez als größte Herausforderung meines Lebens“. Und der Familienvater verrät: „Ich bin schon freiwillig in Quarantäne gegangen, Zuhause ausgezogen und wohne jetzt in der EC-Boxervilla. Ich muss und will mich hundertprozentig auf mein Ziel konzentrieren, da ist kein Platz für Nebengeräusche“.
Das Duell der Rechtsausler ist gleichzeitig auch das Duell der Trainerfüchse Sdunek und Wegner. Der ersten Anlauf Sduneks, einem Wegner-Schützling den Cruisergewichtstitel abzuknöpfen, ist gescheitert. Afolabi zog gegen WBO-Champion Huck den Kürzeren. Jetzt also Alekseev gegen Hernandez um den IBF-Gürtel. Ceylan: „Ich bin da ganz optimistisch. Unsere Operation Weltmeistertitel läuft auf Hochtouren“.