Abraham vor Sjekloca-Kampf

WBO-Weltmeister: „Ich muss niemanden mehr etwas beweisen“

In nicht einmal mehr einer Woche wird es für Arthur Abraham ernst. Dann will der Super-Mittelgewichts-Weltmeister des Verbandes WBO seinen Titel gegen den Montenegriner Nikola Sjekloca erfolgreich verteidigen – gerade einmal zwei Monate nach seinem Sieg über Robert Stieglitz. Im Interview spricht der 34- jährige Schützling von Trainer Ulli Wegner über seinen Antrieb, so schnell wieder in den Ring zurückzukehren und was er von einem möglichen vierten Kampf gegen den Konkurrenten aus Magdeburg hält.

Herr Abraham, vor nicht einmal zwei Monaten wurden Sie erneut Weltmeister im Super-Mittelgewicht. Jetzt steigen Sie bereits wieder am 3. Mai zur nächsten Titelverteidigung in den Ring. Wollen Sie damit jemanden etwas beweisen?

Arthur Abraham: Meiner Meinung nach muss ich niemanden mehr etwas beweisen, außer mir selbst. Ich will zeigen, dass ich noch immer hungrig nach Erfolg bin und zudem meine aktuelle Form konservieren. Das funktioniert nur, wenn ich aktiv bleibe. Pause machen und ausruhen kann ich mich mit 40 – im Boxer-Ruhestand.

Bevor Sie sich den WBO-Titel von Robert Stieglitz zurückgeholt haben sprachen einige Fans und Experten davon, dass Sie satt wären. War die Antwort im Ring auch eine Antwort auf diese Kritik?

Arthur Abraham: Ich hatte auch im zweiten Kampf gegen Stieglitz eine gute Strategie , die durch den „Glückstreffer“ von Stieglitz zunichte gemacht worden ist. Meine Vorbereitung auf den zweiten Kampf gegen ihn war gut – genauso gut, wie auf den Dritten. Wenn ich ein Motivationsproblem hätte, würde ich sofort die Handschuhe an den Nagel hängen. Was andere darüber denken oder schreiben interessiert mich nicht.

Können Sie sich ein viertes Duell gegen Stieglitz vorstellen?

Arthur Abraham: Wir haben zuletzt den Fans einen spannenden und abwechslungsreichen Kampf geboten – die Luft aus diesem Duell ist also noch lange nicht raus. Ob es zum vierten Kampf kommt – wer weiß…Stieglitz soll sich dieses Recht erst einmal wieder verdienen. Dabei muss er sich vielleicht mit meinem Teamkollegen Tyron Zeuge auseinandersetzen. Und der will er erst einmal von ihm besiegt werden.

Als nächstes stellt sich Ihnen jedenfalls Nikola Sjekloca in den Weg. Was kommt da auf Sie zu?

Arthur Abraham: Ein physisch starker Mann, der erst einmal in seiner Profikarriere verloren hat – und das gegen jemanden, der jetzt Weltmeister ist. Technisch hat Sjekloca ebenfalls Einiges zu bieten. Trotzdem wird es für ihn gegen mich nicht reichen.

Ihr Gegner zeigte sich auf der ersten Pressekonferenz Anfang April selbstbewusst, sprach mehr über eine mögliche Titelvereinigung gegen WBC-Champion Sakio Bika als über den Kampf gegen Sie. Fanden Sie das Ihnen gegenüber respektlos?

Arthur Abraham: Mich interessieren seine Pläne überhaupt nicht. Wer ist denn hier bitteschön der Weltmeister: Sjekloca oder ich? Bevor es im Ring ernst wird, kann man viel erzählen. Bei den meisten hapert es aber daran, ihren Worten Taten folgen zu lassen. Das wird am 3. Mai nicht anders sein.

Und wie wollen Sie sich gegen Sjekloca den nötigen Respekt verschaffen?

Arthur Abraham: Mit meiner Schlaghärte. Wenn ich den ersten genauen Treffer gegen ihn gesetzt habe, wird Sjekloca wissen, mit wem er es zu tun hat. Dann wird sich zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt ist.

Das können die Fans im Velodrom dann hautnah miterleben. Was bedeutet es Ihnen, nach über anderthalb Jahren endlich wieder in Berlin zu boxen?

Arthur Abraham: Ich hatte ja mal verlauten lassen, dass ich hier nur noch als Weltmeister boxen möchte. Jetzt hat sich diese Chance recht schnell ergeben, wofür ich sehr dankbar bin. Berlin ist schon lange meine Heimat und nirgends fühlt es sich so gut an wie daheim.

Ihr Trainer Ulli Wegner sagt, dass Sie immer noch bereit sind, sich weiterzuentwickeln – spricht das noch für eine sehr lange Karriere von Arthur Abraham?

Arthur Abraham: Ein paar Jahre sollen es schon noch werden. Ich spüre, dass ich noch genügend Reserven habe, um an der Spitze mitzumischen. Vielleicht ergibt sich ja noch die Möglichkeit, die ein oder andere Niederlage auszumerzen. Zunächst zählt für mich jedoch nur ein Sieg am 3. Mai.

Eintrittskarten für die Box-Nacht am 3. Mai in Berlin sind über die telefonische Ticket-Hotline 01806-570044 (€ 0,20/min., Mobilfunkpreise max. € 0,60/min.) sowie im Internet bei www.eventim.de erhältlich.

Quelle: Sauerland Event

Bewerte den Artikel