Abraham mit Pflichtsieg

Berliner glaubt nach Erfolg gegen Shihepo an die erneute WM-Chance

Ein hartes Stück Arbeit musste Arthur Abraham am Samstag in der Schweriner Sport- und Kongresshalle vollbringen. Zu seinem zehnjährigen Ring-Jubiläum siegte er zwar nach zwölf Runden verdient nach Punkten, doch machte es ihm sein Gegner Willbeforce Shihepo schwerer als gedacht.

Nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn sahen die Zuschauer in der Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns zunächst mehr Aktionen vom Mann aus Namibia. Doch Shihepo traf fast nur die Deckung oder schlug in die Luft. Eingebremst wurde er kurz vor Ende der ersten Runde durch die erste harte Kombination von Abraham, mit der sich dieser zunächst Respekt verschaffen konnte. Danach zeigte der 33-Jährige mehr Variabilität in seinen Schlägen. Im zweiten Durchgang kam er mit zwei sehenswerten linken Aufwärtshaken zum Kopf seines Kontrahenten durch. Doch Abrahams Treffer schienen Shihepo zu reizen. Wütend versuchte er, Revanche zu nehmen. Dadurch ergab sich in der Folge ein teils offener Schlagabtausch.

In den nächsten Runden punktete der Ex-Weltmeister aus Berlin vermehrt mit seiner Führhand, mit der er Shihepo immer wieder zurückdrängen konnte. Doch seine so gefürchtete rechte Schlaghand nutzte der Super-Mittelgewichtler nur selten. Und so war es deshalb häufiger der explosive linke Haken, der Shihepo immer wieder hart traf.

„Die schwarze Mamba“ wurde spätestens ab dem fünften Durchgang giftiger und durchbrach jetzt sogar Abrahams Deckung. Beim Schützling von Trainer Ulli Wegner kamen im Gegenangriff weiterhin der linke Haken und seine Führhand zum Einsatz. Doch kurz vor dem Pausengong landeten beide Boxer zum Kopf des Gegners und der Deutsche berührte mit seinem linken Handschuh den Boden. Diese Aktion wertete Ringrichter Manuel Maritxalar aus Spanien allerdings als Ausrutscher und es ging weiter. Sowohl Shihepos Zielgenauigkeit als auch seine Ausdauer ließen nach.

Ab der neunten Runde holte Abraham schließlich die Rechte raus. Doch er schaffte es in der verbleibenden Zeit nicht mehr, den Gegner mit dieser entscheidend in Bedrängnis zu bringen. Der Afrikaner verkaufte sich bis zum Ende teuer und zeigte, dass er unbedingt den WBO-Intercontinental Titel holen wollte. Diesen bekam nach dem Urteil der Punktrichter (116:112, 116:113 und 117:111) Abraham umgeschnallt, der somit seinen 37. Sieg im 41. Profikampf verbuchen konnte. Shihepo kassierte hingegen bei seinem 27. Ringauftritt die siebte Niederlage seiner Karriere.

„Natürlich kann ich nicht komplett mit meiner Leistung zufrieden sein“, so Abraham im Interview danach. „Ich habe einige Fehler gemacht, die in Zukunft abgestellt werden müssen. Shihepo war zudem ein Mann aus den Top-10 und solche Leute besiegt man nicht einfach im Vorbeigehen.“ Eine weitere Begründung, wieso er das Gefecht nicht vorzeitig beenden konnte, hatte der Berliner ebenso parat: „Ich wollte boxen und nicht nur durch meine Schlagkraft glänzen.“ Sein Ziel ist klar: „Ich möchte möglichst schnell wieder Weltmeister werden!“

Quelle: Sauerland Event

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