Die Europäische Boxunion (EBU) hat im Superweltergewicht den EM-Kampf zwischen Abass Baraou (Wassermann) und Jama Saidi (Agon) angesetzt. Eine Einigungsfrist über die Austragungsrechte wurde bis zum 18. Juli verlängert
Der bei Wasserman Boxing (früher Sauerland Promotion) unter Vertrag stehende deutsche Super-Weltergewichtler Abass Baraou (12-1-0, KO-Siege), der inzwischen bei den Weltbox-Verbänden IBF auf Rang 6 und WBA auf Platz 14 sowie bei der internationalen Computer-Weltrangliste Boxrec auf Position 10 gerankt ist und der bei Agon Sports unter Vertrag stehende Jama Saidi (21-2-0, 7 KO-Siege), der bei Boxre auf Nr. 72 geführt wird, wurden beide von der Europäischen Box-Union (EBU) dazu bestimmt um den vakanten EM-Titel im Super-Weltergewicht zu boxen.
Der Titel wurde vakant, da der frühere Europameister im Super-Weltergewicht Kerman Lejarraga (34-3-0, 26 KO-Siege), der den EM-Titel im im September 2021, durch einen tKO-Sieg in der 10. Runde gegen den Franzosen Dylan Charrat gewonnen hatte und ihn im Dezember 2021 gegen den Engländer Jack Flatley, durch einen KO-Sieg in der 9. Runde einmal erfolgreich verteidigte, dann im Main dieses Jahres in einem WBA-Continental Titelkampf – bei dem es allerdings nicht um den EBU-Titel ging – gegen den Engländer James Metcalf (23-2-0, 14 KO-Siege) nach Punkten verloren hatte. Hier besagt das EBU Reglement, dass – wenn ein EBU-Champion auch in einem Nicht-Titelkampf gegen einen anderen Europäer verliert – er auch seinen EBU-Titel verliert und dieser dadurch vakant wird.
Verwirrende Situation um die Titelanwärter
Der schon feststehende offizielle Herausforderer von Kerman Lejarraga, Souleymane Cissokho, sollte dann ursprünglich gegen Jama Saidi um den vakanten EBU-Tiel kämpfen. Dann gab Chissoko bekannt, dass er nicht um den vakanten EBU-Titel boxen wolle, sodann kam Dylan Charrat wieder ins Spiel, der ja schon einmal gegen Lejarraga um den EM-Titel geboxt hatte. Doch als dann Charrat bekannt gab, dass er wegen einer Augenverletzung seine Karriere beenden würde, rückte Abass Baraou nach, so dass die EBU letztlich den Kampf Jama Saidi vs Abass Baraou um den vakanten EBU-Titel im Super-Weltergewicht bestimmte.
Ursprünglich wurde von der EBU eine Frist bis zum 6. Juli zu einer Freiverkehrseinigung zwischen den Promoter der beiden Boxer (Wassermann und Agon Sports) anberaumt. Diesen Termin ließ man dann promoterseits alsdann bis zum 18. Juli verlängern, was dafür spricht, dass es zu einer einvernehmlichen Einigung zwischen Wassermann und Agon Sports bis zu diesem Zeitpunkt kommen wird.
Wie inzwischen aus Insiderkreisen bekannt wurde, soll Agon Sports den Titelkampf im kommenden September in Wuppertal promoten. Obwohl dann Saidi einen Heimkampf hätte, ist Baraou doch der hohe Favorit für den vakanten EBU-Titel.