Mittwoch, 18. Juni 2025
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Auch B-Probe positiv: Jaime Munguia des Dopings überführt – Sanktionen drohen!

Jaime Munguia.

Der mexikanische Supermittelgewichtler Jaime Munguia muss mit einer Strafe rechnen, nachdem auch seine B-Probe positiv getestet wurde. 

Jaime Munguia droht Strafe nach positivem B-Probe-Befund – Bruno Surace fordert Konsequenzen

Auch die B-Probe des mexikanischen Supermittelgewichts Jaime Munguia (45-2, 35 KOs) weist Rückstände von synthetischem Testosteron auf. Das British Boxing Board of Control (BBBofC) könnte nun Munguias Punktsieg gegen Bruno Surace vom Mai 2024 in ein No Contest umwandeln und weitere Sanktionen verhängen. Eine offizielle Stellungnahme des BBBofC steht noch aus.

Zuvor hatte bereits die A-Probe Spuren von exogenem Testosteron und seinen Metaboliten (also künstlich hergestelltem Testosteron) nachgewiesen. Munguia hatte 10 Tage Zeit, die Öffnung der B-Probe zu beantragen, was er auch tat. Das Ergebnis bestätigt nun den ersten Befund.

Bruno Surace (26-1-2, 5 KOs) zeigte sich in einer ersten Reaktion kämpferisch: „Jetzt, wo auch die B-Probe positiv ist, erwarte ich, dass das Ergebnis aufgehoben und angemessene Maßnahmen gegen meinen Gegner ergriffen werden,“ sagte der 26-Jährige gegenüber The Ring.

„Für solches Verhalten darf es im Boxsport keinen Platz geben. Ich will zeigen, dass mein KO-Sieg gegen Munguia kein Zufall war und ich würde gern gegen den Sieger aus Berlanga vs. Sheeraz im Juli antreten.“

Von der Revanche zum Rückschlag

Munguia hatte sich mit Startrainer Eddy Reynoso auf das Rückmatch gegen Surace vorbereitet, das im Rahmen des Canelo-Scull-Events im Mai stattfand. Er gewann per einstimmiger Entscheidung und machte seine KO-Niederlage wett. Im ersten Duell im Dezember 2023 hatte Surace in einem Sensationserfolg, der das „Upset of the Year“ war, Munguia in der sechsten Runde ausgeknockt und das ausgerechnet in dessen Heimatstadt Tijuana. Doch nun steht Munguias Revanche-Sieg auf der Kippe.

Team Munguia veröffentlichte am Dienstag ein Statement: „Dieses Ergebnis ändert nichts an unserer Haltung: Jaime hat keinerlei verbotene Substanz wissentlich oder absichtlich eingenommen. Wir glauben weiterhin, dass es sich um eine Verunreinigung handelt und unternehmen alle möglichen Schritte, um die Ursache zu ermitteln.“

Munguia selbst äußerte sich ebenfalls in einem schriftlichen Statement: „Ich habe meine ganze Karriere und mein Leben dem sauberen Sport gewidmet und das ist keine Ausnahme. Ich liebe das Boxen. Ich will diese Sache schnellstmöglich klären, denn Boxen ist mein Leben. Ich kann es kaum erwarten, wieder in den Ring zurückzukehren.
Wir werden beweisen, dass wir den Sport, unsere Gegner und die Fans niemals missachtet oder getäuscht haben.“

Wie es für Munguia weitergeht, liegt nun in den Händen der BBBofC. Sollte der Sieg gestrichen werden, wäre es ein weiterer Rückschlag in einem ohnehin schwierigen Jahr 2024 für den Mexikaner nach zwei Niederlagen gegen Surace und Canelo Alvarez.

Am Samstag in Berlin: Das Comeback von Albon Pervizaj

Fides Sports Promotion präsentiert am Samstag: Albon Pervizaj vs. Ilja Mezencev.

Fides Sports Promotion stellt sich neu auf und veranstaltet am Samstag im Gold’s Gym in Berlin. Im Hauptkampf kehrt ein talentiertes Schwergewicht zurück.

Es gibt erfreuliche Neuigkeiten für den deutschen Boxsport: Fides Sports Promotion veranstaltete in den vergangenen Jahren zahlreiche Boxevents und präsentierte sich dabei äußerst ambitioniert. Die Magdeburger konnten starke Signings verzeichnen, darunter bekannte Namen wie Tyron Zeuge oder Tom Schwarz. Nach großen Events, die teils auch weltweit auf DAZN übertragen wurden, wurde es jedoch zunehmend still um das Projekt.

Im Hintergrund arbeitete man indes intensiv an einer Neuausrichtung, um eine glanzvollere Zukunft zu ermöglichen. Nach rund eineinhalb Jahren findet nun endlich wieder ein Box-Event unter Beteiligung von Fides Sports Promotion statt – und zwar im renommierten Gold’s Gym in Berlin-Spandau. Ein echtes Privileg und zugleich ein Novum. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Ali Ak von Ali’s Fight Club wird am Samstag eine volle Fightcard mit bis zu 13 Profikämpfen präsentiert, die zudem live auf einem öffentlich-rechtlichen Sender übertragen werden. Im Mittelpunkt steht die große Rückkehr einer deutschen Schwergewichtshoffnung.

Albon Pervizaj kehrt nach fast drei Jahren in den Ring zurück

Rein in den Ring, Hamburg, 18.09.2021
Intern. Deutsche Meisterschaft, Schwergewicht: Albon Pervizaj (GER) – Habib Vuqiterna (AUT)
© Torsten Helmke

Mit Spannung wird im Hauptkampf die Rückkehr von Albon Pervizaj (18-1) erwartet. Das talentierte Schwergewicht galt als einer der stärksten Amateurboxer Deutschlands und machte sich auf zahlreichen internationalen Turnieren einen Namen. Im Profibereich wurde es jedoch in den letzten Jahren still um den Hamburger – sein letzter Kampf fand im Juli 2022 auf einer SES-Veranstaltung statt.

Ein Schritt, der auch finanzielle Gründe hatte:
„Ich habe mich bewusst zurückgezogen, um mich wirtschaftlich unabhängig zu machen und um meine Karriere selbst in die Hand nehmen zu können. Ich war die leeren Versprechen der Menschen leid“, erklärte Pervizaj zu seiner Auszeit.

Ans Aufhören dachte er jedoch nie, denn seine Liebe zum Boxen blieb ungebrochen:
„Ich weiß, was ich kann und wozu ich fähig bin. Ich habe jetzt endlich eine Ausgangssituation, in der ich mich wohlfühle, und baue darauf auf. Ich boxe momentan nicht, um mich zu finanzieren oder mein Leben abzusichern – ich boxe wirklich nur aus Überzeugung und Liebe zum Sport. Das tut mir mental sehr gut.“

Ambitionierter Comeback-Kampf gegen Ilja Mezencev

Ilja Mezencev (links) im Kampf gegen Tom Schwarz im November 2015.

Es ist sehr erfreulich, dass ein talentierter Boxer wie Albon Pervizaj die deutsche Schwergewichtsszene wieder bereichern wird. Welchen Stellenwert er bei Fides Sports besitzt, zeigt auch die Wahl seines Gegners: Anstatt nach der langen Pause einen kleineren Aufbaukampf zu bestreiten, wird er direkt in einem Hauptkampf über zehn Runden auf einen durchaus ambitionierten Gegner treffen – Ilja Mezencev (25-4). Dieser ist aus seinen beiden Kämpfen gegen Tom Schwarz sicherlich noch vielen ein Begriff und trat zuletzt sogar in Riad gegen Moses Itauma an.

Gemessen an Pervizajs Talent und seiner boxerischen Grundausbildung stellt Mezencev sicherlich keinen unschlagbaren Gegner dar. Dennoch hätte man ihm nach der langen Ringabstinenz auch einen deutlich leichteren Kontrahenten vorsetzen können. Fides-Sports-Promoter Burim Sylejmani ist jedoch überzeugt:
„Pervizaj ist ein Topboxer – meiner Meinung nach der beste in Deutschland nach Agit Kabayel“

Auf der Undercard: Petar Milas, Younes Zarraa, Kastriot Sopa u. v. m.

Petar Milas / Foto:

Bis zu zwölf weitere Kämpfe werden auf der umfangreichen Undercard ausgetragen, die ebenfalls zahlreiche interessante Namen bietet. So kehrt im Schwergewicht Petar Milas (17-1) zurück und wird fortan bei Fides Sports seine Profikarriere weiterverfolgen. Der schlagstarke Kroate gilt als international anerkannter Boxer und war einer der wenigen, die den US-Amerikaner Kevin Johnson vorzeitig stoppen konnten. In Berlin trifft er voraussichtlich auf den erfahrenen Eugen Buchmüller (24-8-1).

Auch das talentierte Weltergewicht Kastriot Sopa (8-0) wird im Ring stehen. Um ihn rankten sich zuletzt viele Spekulationen, insbesondere in Bezug auf einen möglichen Kampf gegen den amtierenden Deutschen Meister Victor Cakiqi (13-0). Ein solcher Fight würde sowohl in Deutschland als auch in Albanien großes Interesse wecken. Vorerst absolviert Sopa jedoch einen stay-busy-Kampf gegen den boxerisch gut ausgebildeten Ungarn Adrian Orban (6-11).

Ebenfalls im Einsatz sind u.a. Elvis Hetemi (18-1), Younes Zarraa (12-1), Amsal Mujovic (7-0), Emilio Antonio Alvarez (1-0) und der Leipziger Chamseddine Lemjid (11-0).

Tickets auf Eventim – Liveübertragung auf dem Staatssender RTK4

Fides Sports Promotion präsentiert am Samstag: Albon Pervizaj vs. Ilja Mezencev.

Die Veranstaltung steht sinnbildlich unter dem Motto „Back to Business“, denn neben Fides Sports kehren auch zahlreiche Boxer nach längerer Pause in den Ring zurück – viele Kämpfe dienen dabei dem Aufbau.

Promoter Burim Sylejmani zeigt sich ambitioniert und verfolgt klare Ziele:
„Wir wollen so schnell wie möglich Topfights organisieren und das Profiboxen in Berlin voranbringen.“

Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 18 Uhr im Gold’s Gym (Paulsternstraße 22) in Berlin-Spandau. Tickets sind ab 31,50 € auf Eventim erhältlich.

Der kosovarische Staatssender RTK wird den Kampfabend auf RTK4 live übertragen. Für das deutschsprachige Publikum wird es einen Kommentar von Heiko Mallwitz geben.

Anthony Joshua gegen Tyson Fury im Oktober?

Anthony Joshua und Tyson Fury.

Kommt es im Oktober zur seit vielen Jahren ersehnten „Battle of Britain“ zwischen Anthony Joshua und Tyson Fury? Ein britischer Ex-Weltmeister glaubt fest daran!

Joshua vs. Fury: George Groves glaubt an Mega-Fight mit Rückkampf 2026

Der frühere Supermittelgewichts-Weltmeister George Groves ist überzeugt: Der lang erwartete Schwergewichts-Showdown zwischen Anthony Joshua und Tyson Fury wird im Oktober 2025 über die Bühne gehen – mit einem möglichen Rückkampf im Jahr 2026!

Trotz großer Nachfrage ist das britische Duell bisher nicht offiziell angekündigt worden. Der Grund? Für Groves ist klar: Es geht ums Geld. „Es muss eine Summe geben, bei der es sich für beide lohnt“, sagte Groves gegenüber Sky Sports. „Vielleicht warten sie einfach auf genau diese Summe. Man muss den Kampf ja jetzt nicht ankündigen, wenn er erst im Oktober stattfinden soll.“

Fury hatte nach seiner Niederlage im Rückkampf gegen Oleksandr Usyk im Mai 2025 zum vierten Mal seinen Rücktritt erklärt. Seitdem zeigte er sich zwar wieder im Training, blieb aber offiziell im Ruhestand.

Joshua wiederum hat seit seiner herben KO-Niederlage im IBF-WM-Fight gegen Daniel Dubois im September 2024 keinen Kampf mehr bestritten. Zuletzt wurde eine Ellenbogen-OP öffentlich, die aktuell seinen Wiedereinstieg verzögert.

Trotzdem geht Groves davon aus, dass die „Battle of Britain“ kommt: „Dieser Kampf wird kommen. Joshua hatte seine OP, Fury geht wieder joggen. Ich bin mir ziemlich sicher, sie werden im September oder Oktober kämpfen. Rückkampf nächstes Jahr.“

Joshuas Promoter Eddie Hearn hatte zuletzt angedeutet, dass zunächst ein Comeback-Kampf für Joshua geplant sei, bevor es 2026 zu einer möglichen Zwei-Kämpfe-Vereinbarung mit Fury kommen könnte.

Groves hält von diesen Umwegen wenig: „Wenn ich einer der beiden wäre, würde ich einfach direkt gegeneinander kämpfen, das war’s. Kein anderer Kampf mehr“, sagte Groves. „Das Geld ist sicherlich gut, aber wer soll so viel zahlen, wenn sie nicht gegeneinander kämpfen? Spart euch die Zwischenkämpfe. Tretet gegeneinander an, solange keine weiteren Risiken oder Verletzungen entstehen, auch am Kampfabend selbst.
Beide wurden bereits besiegt. Fury hat seit Langem nicht mehr überzeugend gewonnen. Also los, kämpft gegeneinander!“

…und der Countdown für den vielleicht größten britischen Boxkampf des Jahrzehnts läuft bereits.

Granit Shala vs. Alexandru Jur um WBA-Continental-Titel!

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Nach seinen eindrucksvollen Titelgewinnen im vergangenen Jahr (IBF International und IBO Inter-Continental) gegen Daniel Dietz, greift AGON-Schwergewicht Granit Shala nun nach dem nächsten Gürtel: Am 28. Juni wird der 28-jährige in Unterschleißheim bei München bei „Ring of Fire 20“ um den vakanten WBA-Continental-Titel kämpfen.

AGON-Schwergewicht Granit Shala boxt am 28. Juni in Unterschleißheim um WBA-Continental-Titel

Der Kampf findet im Ballhausforum des renommierten Infinity Hotel statt und markiert den nächsten Karriereschritt für den Schwergewichtler aus dem AGON-Boxstall. Shalas Gegner wird der erfahrene Rumäne Alexandru Jur (21 Siege, 6 Niederlagen). Jur springt für den ursprünglich vorgesehenen Ukrainer Bohdan Myronets ein, der aufgrund vertraglicher Verpflichtungen absagen musste.

Granit Shala bereitet sich seit Wochen hochmotiviert unter der Leitung seines Trainers Agron Kurtisi auf den Fight vor: „Nach den beiden Titeln im letzten Jahr möchte ich meinen Weg konsequent fortsetzen. Der WBA-Continental-Titel wäre ein weiterer wichtiger Schritt. Leider hat sich mein Gegner geändert, aber damit komme ich klar. Alexandru Jur ist nicht zu unterschätzen. Ich bin top vorbereitet und werde den Fans in Unterschleißheim einen spektakulären Kampf liefern und ein vorzeitiges Ende suchen!“

AGON-Promoter Ingo Volckmann ergänzt: „Granit hat sich nach seiner EM-Niederlage im vergangenen Jahr gut entwickelt und bewiesen, dass er zurück ist. Wir freuen uns, dass wir ihm mit dem WBA-Continental-Titelkampf erneut eine große Bühne bieten können. Mit einem Sieg steigt er in die Top-15 des Weltverbandes ein“

Der Kampfabend im Infinity Hotel verspricht ein hochkarätiges Box-Event mit weiteren spannenden Duellen im Vorprogramm. Tickets für die Veranstaltung sind bei http://www.ringoffire-tickets.com erhältlich.

Text: AGON Sports 

Boxpodcast 532 – Boxprofi Abu Yusupov bei Messerangriff in Berlin getötet!

Der ungeschlagene Berliner Boxprofi Abu Yusupov wurde am Dienstagabend durch einen brutalen Messerangriff tödlich verletzt und starb im Alter von 39 Jahren in Berlin-Gesundbrunnen.

Tatort: Berlin-Gesundbrunnen

Der brutale Messerangriff erschütterte die Boxszene! Der Berliner Boxprofi Abu Yusupov wurde am Dienstagabend tödlich verletzt. Gegen 20.25 Uhr kam es auf dem Hanne-Sobek-Platz, dem Bahnhofsvorplatz vom S- und U-Bahnhof Gesundbrunnen, zu einem Streit zwischen Yusupov und zwei Freunden sowie drei weiteren Männern. Laut B.Z. soll es sich um einen Konflikt zwischen Tschetschenen und Afghanen gehandelt haben. Grund: Revierstreitigkeiten im Drogenmilieu.

Abu „Der Wolf“ Yusupov soll dazwischengegangen und zwei Männer niedergeschlagen haben. Der Dritte habe dem 39-jährigen Berliner mit tschetschenischen Wurzeln von hinten ein Messer in den Hals gerammt. Die Halsschlagader sowie Schlüsselbeinader wurden durchtrennt. Der noch unbekannte Täter soll mit einem weiteren Mann mit der Bahn geflohen sein.

Polizeibeamte versuchten den schwer verletzten Vater von drei Kindern am Tatort zu reanimieren. Darauf kümmerten sich die Rettungskräfte um Yusupov, doch dieser soll noch auf der Bahnhofstreppe verblutet und verstorben sein.

Sein Boxtrainer Hartmut Schröder sagte in der B.Z.: „Er war ein feiner und hilfsbereiter Kerl, der mit seinem Humor alle zum Lachen bringen konnte.“ Weiter soll der Halbschwergewichtsboxer keine Kontakte zu kriminellen Milieus unterhalten haben. Die weiteren Ermittlungen hat die 8. Mordkommission des Landeskriminalamts Berlin übernommen.

 Rückblick:

Hamsat Shadalov vs. Lazaro Ramiro Escobar

Erislandy Alvarez vs. Eduardo Costa Do Nascimento

Andy Cruz vs. Hironori Mishiro

Richardson Hitchins vs. George Kambosos Jr.

Nonito Donaire vs. Andres Campos

 Vorschau:

Brian Norman Jr. vs. Jin Sasaki

Albon Pervizaj vs. Ilja Mezencev

Elvis Hetemi vs. Andrei Hramyka

Galal Yafai vs. Francisco Rodriguez Jr.

News:

Marco Huck (40) möchte im September wieder in den Boxring steigen!

Nelvie Tiafack gibt sein Profidebüt am 19. Juli bei „Ringside Zone“ in Heidelberg.

Ramona Graeff stellt sich mit Geschäftsmann Coskun Tuna neu auf.

Saul „Canelo“ Alvarez vs. Terence Crawford am 13. September wird live auf Netflix übertragen!

Boxprofi Abu Yusupov bei Messerangriff in Berlin getötet.

Riad: Filip Hrgovic vs. David Adeleye treffen am 16. August aufeinander.

Foto & Bearbeitung: Boxpodcast

Simon Zachenhuber mit Erstrundenerfolg in Ulm

Schon in der ersten Runde stoppt Simon Zachenhuber seinen Kontrahenten.

Bei der Schwarzkopf-Boxing-Veranstaltung bleibt Simon Zachenhuber in Ulm ungeschlagen – Gesprächsstoff liefert das Co-Mainevent.

Am gestrigen Samstag fand eine größere Boxveranstaltung von Schwarzkopf Boxing im Maritim Hotel in Ulm statt. Profiboxer Timo Schwarzkopf stellte eine ambitionierte Fightcard mit zehn Kämpfen auf die Beine, die überwiegend sehenswert waren.

Im Hauptkampf stand der bei der IBF und WBO gerankte Simon Zachenhuber (27-0), der von den ganz großen internationalen Duellen träumt. Zunächst galt es jedoch, in Ulm eine Pflichtaufgabe zu erfüllen – gegen den erfahrenen Leonardo Di Stefano (16-5), der sich viel vorgenommen hatte. Laut eigener Aussage flog eigens jemand aus Mexiko an, um ihn bei diesem großen Kampf zu unterstützen. Diese Unterstützung war durchaus nötig, denn Zachenhuber galt im Vorfeld als klarer Favorit – was im Boxsport allerdings nicht immer entscheidend ist.

Doch was auch immer sich Di Stefano vorgenommen hatte, er konnte es an diesem Abend nicht umsetzen. Bereits in der ersten Runde wurde er von Zachenhuber perfekt ausgekontert. Ein gezielter Schlag schickte den Mann mit spanischen Wurzeln in die Ringseile. Zwar stand er noch einmal auf, wirkte jedoch deutlich angeschlagen, sodass Ringrichter Levent Cukur den Kampf folgerichtig sofort abbrach. Eine herbe Enttäuschung für Di Stefano – und ein souveräner Blitzerfolg für Zachenhuber, der voraussichtlich im Juli in Heidelberg erneut in den Ring steigen wird.

Unentschieden zwischen Fredi Knorpp und Kushtrim Tahirukaj sorgt für Diskussionen

Fredi Knorpp und Kushtrim Tahirukaj.

Im Co-Mainevent stand der Titelkampf um die Deutsche Meisterschaft (BDB) im Halbschwergewicht zwischen den beiden ungeschlagenen Kämpfern Fredi Knorpp (7-0-1) und Kushtrim Tahirukaj (7-0-1) an. Der Fight war zugleich ein Promoterduell zwischen Timo Schwarzkopf und Robin Krasniqi, die ihre Kämpfer leidenschaftlich am Ring unterstützten.

Der Kampf begann dynamisch: Tahirukaj präsentierte sich für ein Halbschwergewicht äußerst beweglich, wich geschickt aus und zeigte eine starke Oberkörperarbeit. Immer wieder tauchte er unter den Angriffen Knorpps ab. Dieser tat sich mit dem agilen Gegner sichtlich schwer, konnte ihn kaum stellen oder mit klaren Treffern unter Druck setzen. Wenn es zum Infight kam, suchte Tahirukaj konsequent den Clinch – eine defensiv effektive, aber für die Zuschauer wenig attraktive Taktik. Entsprechend gab es im Publikum immer wieder Pfiffe in solchen Sequenzen.

Technisch wirkte Tahirukaj überlegen, während Knorpp fast durchgehend den Vorwärtsgang einlegte – ohne jedoch viele klare Treffer zu landen. In einigen Runden schien Tahirukaj jedoch zu passiv, was sie enger erscheinen ließ. In den letzten beiden Runden erhöhte Knorpp nochmals das Tempo – doch für was reichte nun das?

Umstrittenes Urteil lässt die Emotionen hochkochen

Die Ecke von Tahirukaj – inklusive Robin Krasniqi – fühlte sich bereits als Sieger, als das Punkturteil verkündet wurde: Ein Punktrichter sah es 100-90, die beiden anderen werteten 95-95 und 96-96, womit ein Mehrheits-Unentschieden zustande kam. Die Überraschung war groß – aufseiten Tahirukajs herrschte Fassungslosigkeit, und es entbrannten hitzige Diskussionen. Die gefühlte Benachteiligung wirkte nachvollziehbar – und der BDB bleibt für Robin Krasniqi weiterhin ein schwieriges Pflaster.

Tahirukaj sah sich eindeutig vorne und bestätigte dies nochmals auf Boxen1-Nachfragen: „Ich habe den Kampf eindeutig auf meiner Seite gesehen. Von der ersten bis zur letzten Runde habe ich mich vorn gesehen. Ich hatte einfach die Kontrolle über den gesamten Kampf. Das haben die Zuschauer gesehen, das hat sogar das Team meines Gegners gesehen.“

Den Kampf habe er nicht einmal ansatzweise eng gesehen: „Beim besten Willen – ich hätte Fredi von den zehn Runden allerhöchstens ein bis zwei gegeben. Von mir aus drei, aber niemals mehr als zwei bis drei Runden.“

Willi Knorpp geht durchs Feuer gegen einen starken Mexikaner

Willi Knorpp musste hart für den Erfolg arbeiten.

Das Supermittelgewicht Willi Knorpp (7-0) konnte im vergangenen Jahr einen bemerkenswerten Erfolg gegen den renommierten Dimitar Tilev verbuchen und unterstrich damit seine großen Ambitionen im Profibereich. Für den gestrigen Abend war ursprünglich ein Duell gegen den ungeschlagenen Schweizer Benjamin Claude geplant, doch dieser musste kurzfristig absagen. Stattdessen sprang der Mexikaner Jesús Piña Najera (24-10-1) ein, der zwar einige Niederlagen aufweist, diese jedoch gegen starke Gegner erlitt – auf dem Papier also keineswegs eine leichtere Aufgabe für Knorpp. Und das sollte sich auch bestätigen.

Nach einer eher ruhigen ersten Runde suchte Piña vermehrt die Offensive und übte Druck aus. Knorpp blieb stabil und punktete mit gezielten Gegenangriffen, die klar trafen. Doch in der dritten Runde folgte der erste Schockmoment: Piña traf Knorpp voll, der daraufhin bedenklich ins Wanken geriet. Der Mexikaner witterte seine Chance und setzte entschieden nach. Knorpp musste eine Vielzahl harter Treffer einstecken, fiel jedoch nicht und rettete sich tapfer über die Rundenpause.

In der Folge fing sich Knorpp wieder, zeigte gutes taktisches Boxen und konnte sich einige der umkämpften Runden sichern. Es entwickelte sich ein sehenswerter Kampf zwischen einem jungen, talentierten Boxer und einem erfahrenen, gefährlichen Widersacher. Besonders in der achten und letzten Runde erhöhte Piña nochmals den Druck und konnte Knorpp mehrfach gut treffen.

Punktsieg für Knorpp – trotz Trommelfellriss

Am Ende stand ein harter Arbeitssieg für Willi Knorpp zu Buche. Die Punktrichter werteten den Kampf mit 2× 78:74 und 76:76 – ein Mehrheitsentscheid zu Gunsten des Deutschen, der in Ordnung ging. Doch der Kampf hinterließ Spuren: Knorpp erlitt einen Riss des Trommelfells.

„Es war ein sehr harter Kampf für mich, aber ich habe das Beste daraus gemacht. Er hat mich einmal ziemlich gut am Ohr getroffen – dabei ist mein Trommelfell gerissen. Ich hatte auch einen sehr starken Tinnitus, habe nichts mehr gehört und den Gleichgewichtssinn verloren. Aber ich habe das ganz gut hinbekommen, in den späteren Runden den Kampf dominiert und gezeigt, dass ich den Sieg unbedingt wollte“, sagte Knorpp auf Nachfrage von Boxen1.

WBO-Europameister Tommy Punch gewinnt vorzeitig

Sind siegreich in Ulm: Tahir Kahrovic und Kenan Hukic.

Mit Tahir Kahrovic (23-0), besser bekannt unter dem Kampfnamen Tommy Punch, betrat ein ungeschlagenes Cruisergewicht den Ring. Der aktuelle Nummer-6-Platzierte der WBO und Schützling von Kenan Hukic sollte in Ulm einen stay-busy-Kampf absolvieren. Als Gegner stand ihm der Kolumbianer Edwin Riascos (15-9) gegenüber, der im Vorfeld große Töne spuckte und mit zahlreichen Tattoos am ganzen Körper auffiel.

Zunächst startete Riascos vielversprechend. Er präsentierte sich beweglich, setzte Jabs zum Körper und ließ einige kraftvolle Schwinger folgen. Kahrovic blieb jedoch ruhig, agierte aus einer stabilen Doppeldeckung und beobachtete geduldig. Nach zwei guten Runden des Kolumbianers wurde deutlich, dass dessen Kondition nachließ – sein Atem wurde von Minute zu Minute schwerer. Kahrovic übernahm daraufhin zunehmend die Kontrolle und schlug Riascos in der fünften Runde zu Boden. Zwar rettete sich dieser in die Pause, blieb jedoch zur sechsten Runde erschöpft auf seinem Hocker sitzen und gab auf.

Für Kahrovic war es ein souveräner Pflichtsieg – sein Blick bleibt auf große internationale Aufgaben in naher Zukunft gerichtet.

Weitere Resultate der Undercard

Eduardo Bajak (6-1) vs. Seiran Engel (5-33-5), Superfedergewicht: Bajak, der zuletzt bei der AGON-Veranstaltung in einem Titelkampf gegen den Olympiateilnehmer Hamsat Shadalov unterlag, wollte in Ulm zurück auf die Erfolgsspur. Er dominierte die Anfangsrunden klar mit einer sauberen Führhand. Doch der erfahrene Engel fand zunehmend besser in den Kampf und lieferte Bajak einen harten Fight. Am Ende setzte sich Bajak mit einem einstimmigen Punktsieg durch.

Melih Saglam (3-0-1) vs. Miladin Vranjes (0-21), Schwergewicht: Vranjes bleibt auch in seinem 22. Profikampf sieglos. Saglam dominierte früh, schickte den Bosnier in den Runden 1 und 2 zu Boden, bevor der Kampf schließlich in Runde 3 vorzeitig beendet wurde.

Patriot Behrami (2-0) vs. Nerdin Fejzovic (5-34-1), Superweltergewicht: Auch Fejzovic musste vorzeitig die Segel streichen. Eine harte Attacke zur Leber in Runde 3 brachte ihn zu Boden. Behrami sichert sich damit den zweiten vorzeitigen Sieg im zweiten Profikampf.

Profidebüts: Kadu und Kovan Kaidy: Die beiden Lokalmatadoren vom SSV Ulm 1846 feierten gelungene Debüts und stoppten ihre Gegner jeweils vorzeitig – sehr zur Freude ihrer lautstarken Anhängerschaft.

Der Kampfabend ist auf Fight24 zu sehen

Insgesamt war es eine durchaus ambitionierte Kampfnacht, die Schwarzkopf Boxing in Ulm präsentierte – und zugleich sicherlich auch eine Bereicherung für den deutschen Boxsport.

Fight24 übertrug das Event im PPV-Livestream. Sämtliche Kämpfe sind für 4,95 € dort abrufbar. 

Ex-Weltmeister Nonito Donaire siegt durch technische Entscheidung in Argentinien!

Nonito Donaire

Der philippinische Ex-Weltmeister in mehreren Gewichtsklassen, Nonito Donaire, hat am Samstagabend in Buenos Aires (Argentinien) einen klaren Punktsieg gegen den Chilenen Andres Campos errungen.

Nonito Donaire neuer WBA-Interimsweltmeist im Bantamgewicht

In der WBA-Veranstaltung „KO Drugs“ im Casino Buenos Aires dominierte der 42-jährige Nonito Donaire (43-8, 28 KOs) seinen 14 Jahre jüngeren Gegner Andres Campos (17-3-1, 6 KOs) über weite Strecken. Der „Filipino Flash“ kämpfte mit Campos um den WBA-Interimsweltmeistertitel im Bantamgewicht. Er zeigte einmal mehr seine technische Klasse, Ringintelligenz und Erfahrung gegen den bemühten, aber unterlegenen Campos.

In der neunten Runde kam es zu einem unabsichtlichen Kopfstoß, bei dem Donaire eine Cut-Verletzung über dem rechten Auge erlitt. Aufgrund der Tiefe der Platzwunde konnte der Kampf nicht mehr fortgesetzt werden. Gemäß dem Regelwerk wurde der Kampf daraufhin per technischer Entscheidung gewertet. Die Punktzettel der Punktrichter lauteten zu diesem Zeitpunkt 87-84, 87-84 und 88-83. Alle drei Wertungen waren zugunsten von Donaire, der sich damit den WBA-Interimsweltmeistertitel im Bantamgewicht sichern konnte.

Für Donaire ist es ein bedeutender Sieg im Spätherbst seiner Karriere. Der 42-Jährige bewies eindrucksvoll, dass er trotz seines Alters nach wie vor auf hohem Niveau konkurrenzfähig ist. Ob es in Richtung eines regulären WM-Titels geht, bleibt abzuwarten, doch dieser Erfolg hält ihn im Titelrennen. Aktueller WBA-Weltmeister im Bantam ist der Japaner Seiya Tsutsumi (12-0-3, 8 KOs).

Filip Hrgovic vs. David Adeleye auf Itauma vs. Whyte Undercard in Riad

Ein weiterer Schwergewichtskampf ist für das Box-Event am 16. August in Riad, Saudi-Arabien, bestätigt worden: Filip Hrgovic trifft auf David Adeleye.

Hrgovic will zurück in WM-Position – Kampf gegen Adeleye am 16. August

Das Event wird von Moses Itauma vs. Dillian Whyte angeführt und verspricht, eines der spektakulärsten Kampfabende des Jahres zu werden. Sowohl Hrgovic als auch Adeleye waren zuletzt im April aktiv und das sogar auf demselben Event in Manchester. Hrgovic (18-1, 14 KOs) bezwang dabei den Briten Joe Joyce in einem intensiven Hauptkampf über zehn Runden. Der Kroate unterstrich damit erneut seinen Anspruch auf die Weltspitze. Seine einzige Niederlage kassierte er gegen den aktuellen IBF-Weltmeister Daniel Dubois.

Adeleye (14-1, 13 KOs) sicherte sich am selben Abend den vakanten britischen Schwergewichtstitel in einem umstrittenen Kampf gegen Jeamie Tshikeva. Dabei profitierte er von einem durch den Ringrichter erzwungenen Break, nach dem er Tshikeva mit einem linken Haken traf und den Kampf wenig später beendete. Die britische Boxkommission ordnete daraufhin ein Rematch an, das ursprünglich für den 23. August in Manchester angesetzt war, doch Adeleye zieht nun einen Kampf gegen Hrgovic vor.

Adeleye kennt die große Bühne bereits aus Riad: Im Oktober 2023 kämpfte er auf der Undercard von Tyson Fury vs. Francis Ngannou, wo er in der 7. Runde von Fabio Wardley gestoppt wurde.

Weitere Highlights auf der Card

Hayato Tsutsumi (7-0, 4 KOs), Ring-Ambassador aus Japan, trifft im Federgewicht auf den ehemaligen britischen Titelherausforderer Qais Ashfaq (13-3-1, 5 KOs), der zuletzt im Dezember ein Unentschieden gegen Levi Giles erkämpfte.

Nick Ball wird seinen WBA-Weltmeistertitel im Federgewicht gegen den aufstrebenden Australier Sam Goodman verteidigen, der aus dem Superbantamgewicht aufsteigt. Im Superfedergewicht kommt es zu einem echten Leckerbissen: Ray Ford trifft in seinem zweiten Kampf in dieser Gewichtsklasse auf den erfahrenen Ex-IBF-Weltmeister Anthony Cacace, der zuletzt im Mai Leigh Wood eindrucksvoll in der 9. Runde stoppte.

Andy Cruz stoppt Hironori Mishiro in Runde 5

Foto: Geoffrey Knott/Matchroom Boxing

Der kubanische Olympiasieger Andy Cruz bleibt auf dem schnellen Weg zur Weltspitze im Leichtgewicht.

TKO-Sieg über Mishiro bringt Cruz Nr. 1-Ranking der IBF

Am Samstagabend lieferte der technisch brillante Rechtsausleger im Theater des Madison Square Garden eine dominante Vorstellung gegen den Japaner Hironori Mishiro ab und sicherte sich den Sieg durch technischen Knockout in der fünften Runde.

Cruz (6-0, 3 KOs) ließ von Beginn an keinen Zweifel an seiner Überlegenheit. Der 28-Jährige dominierte mit schneller Beinarbeit, präzisem Timing und explosiven Kombinationen. In Runde 3 schlug er Mishiro (17-2-1, 6 KOs) gleich zweimal zu Boden, beide Male mit einer Rechten.

Obwohl Mishiro nach dem ersten Knockdown wieder aufstand, war der Unterschied in Klasse und Schlagkraft deutlich. Noch vor dem Rundenende ging der Japaner erneut zu Boden, konnte aber erneut die Runde beenden. In der vierten Runde zeigte Mishiro zwar Herz und kämpfte sich zurück, doch Cruz behielt die Kontrolle und traf immer wieder mit harten Rechten.

Schließlich hatte Ringrichter Eric Dali genug gesehen: In der fünften Runde, nach einer Serie schwerer Treffer, brach er das ungleiche Duell zum Schutz des Japaners bei 1:13 Minuten ab. Mishiro war zwar noch auf den Beinen, aber ohne echte Chance zur Gegenwehr.

Mit dem Sieg sichert sich Cruz die Nummer-1-Position der IBF im Leichtgewicht und ist damit offizieller Pflichtherausforderer für den WM-Titel, der derzeit von Raymond Muratalla (23-0, 17 KOs) gehalten wird. Dieser wurde am 5. Juni nach dem Rücktritt von Vasiliy Lomachenko vom Interims- zum regulären Champion ernannt.

Cruz’ Performance war ein klares Statement. Er will einen baldigen Titelkampf. Der Fight gegen Mishiro war erst der sechste Profiauftritt des Kubaners, doch seine Entwicklung und Dominanz lassen bereits jetzt vermuten, dass er sich in naher Zukunft mit der Weltspitze messen wird.

Richardson Hitchins dominiert George Kambosos mit TKO in Runde 8

Richardson Hitchins hat seine Ankündigung wahr gemacht und George Kambosos Jr. deutlich besiegt.

Sieg über Kambosos – Hitchins„Zeit für die großen Kämpfe“

In der Nacht auf Sonntag gewann der IBF-Superleichtgewichts-Champion Richardson Hitchins vorzeitig durch technischen Knockout in Runde 8 gegen George Kambosos Jr. im Theater des Madison Square Garden, was erneut ein eindrucksvoller Beweis seiner Klasse ist.

Der bisher ungeschlagene Hitchins (20-0, 8 KOs) kontrollierte den Kampf von Beginn an, dominierte mit dem Jab und präzisen Rechten. Hitchins hatte den Kampf von Beginn an unter Kontrolle. Bereits im ersten Durchgang landete er einen klaren rechten Haken, dem viele weitere folgen sollten.

Mit Teofimo Lopez am Ring und Bill Haney, Devin Haneys Vater, in der Ecke von Kambosos war die Atmosphäre elektrisiert, doch Hitchins ließ sich nicht beirren. Besonders in Runde 4 und 5 wurde Kambosos mehrfach hart getroffen, konnte sich aber jeweils über die Zeit retten. In der achten Runde war es dann ein präziser Körpertreffer, der die Entscheidung brachte.

Kambosos konnte zwar einzelne Treffer setzen, fand aber nie einen Weg durch Hitchins‘ Doppeldeckung und schnelles Distanzmanagement. Schließlich setzte ein harter Körpertreffer dem Kampf ein abruptes Ende. Der Ringrichter beendete das Duell, obwohl Kambosos zwar noch stand, aber sichtlich nicht mehr kampffähig war.

„Ich habe der Boxwelt immer gesagt, dass ich der Wahre bin,“ sagte Hitchins im Ring gegenüber DAZN-Kommentator Chris Mannix. „Wenn ihr’s nicht wusstet – jetzt wisst ihr’s. Ich hab’s euch gesagt, aber keiner hat zugehört. Jetzt bin ich da.“

Für Hitchins war es die erste Titelverteidigung seines IBF-Gürtels, den er sich im Dezember durch Split Decision gegen Liam Paro gesichert hatte. Der 27-Jährige hatte im Vorfeld für seinen „sicheren Boxstil“ Kritik einstecken müssen, doch diesmal lieferte er jedoch die erhoffte vorzeitige Entscheidung.

Kambosos (22-4, 10 KOs), einst vereinigter Leichtgewichts-Weltmeister, musste damit die zweite vorzeitige Niederlage seiner Karriere hinnehmen. Die erste war im Mai 2024 gegen Vasiliy Lomachenko. In den letzten sechs Kämpfen konnte der Australier nur zweimal gewinnen.

„Ich habe den Kampf gegen Devin Haney gesehen,“ erklärte Hitchins nach dem Kampf.
„Ich wusste, dass Haney ihn nie wirklich im Infight angegriffen hat. Er hat immer zum Kopf gezielt, auch wenn er ihn angeschlagen hatte. Ich habe gesagt: Ich werde ihn mit kurzen Schlägen treffen. Und als ich ihn traf, habe ich gesehen, wie er das Gesicht verzog. Da habe ich Blut gewittert, aber ich wollte ihn erst richtig bestrafen. Ich habe seinem Vater gesagt: ‚Wenn du deinen Sohn liebst, beendest du den Kampf.‘ Er war zäh und ein echter Wettkämpfer, aber ich war heute der Bessere.“

Kambosos, der am Kampftag seinen Geburtstag feierte, zeigte sich sportlich in der Niederlage und lobte Hitchins‘ Leistung: „Er ist ein verdammt guter Kämpfer,“ sagte Kambosos. „Sie sind alle großartige Boxer – Lopez, Haney, Lomachenko, und jetzt Hitchins. Ich jage nach Größe. Ich habe an mich geglaubt, aber heute hat das Timing einfach nicht gestimmt. Er war heute ein bisschen zu gut.“

„Großartige Performance,“ sagte Promoter Eddie Hearn nach dem Kampf.
„George ist ein Krieger, aber genau das wollten wir von Richie sehen. Nach der Dominanz nochmal aufdrehen – das hat er getan. Früher hätte er das locker nach Hause geboxt. Heute hat er dominiert und nachgelegt – klasse Auftritt.“

Mit dieser Vorstellung dürfte sich Hitchins nun für die ganz großen Kämpfe empfehlen. Ein Duell mit Devin Haney oder Teofimo Lopez scheint realistischer denn je.